Rheinmetall, Hensoldt & Renk
Trump spricht von Friedensdeal mit Russland – Rüstungsaktien fallen!
Spekulationen auf ein Ukraine-Abkommen drücken Rüstungswerte am Donnerstag ins Minus. Rheinmetall, Hensoldt & Co. verlieren.
- Rüstungswerte fallen wegen Ukraine-Abkommen-Spekulationen.
- Trump: Deal mit Russland, Selenskyj schwer zu überzeugen.
- Thales enttäuscht mit Auftragseingang, Umsatz gut.
- Report: Die USA haben fertig! 5 Aktien für den China-Boom

Rüstungswerte sind am Donnerstag unter Druck geraten. Rheinmetall und Hensoldt verloren über zwei Prozent, die Titel von Renk büßten zeitweise 3,8 Prozent ein, bevor sie ins Plus drehten. Hintergrund waren Spekulationen über eine mögliche Annäherung im Ukraine-Konflikt.
US-Präsident Donald Trump erklärte: "Ich glaube, wir haben einen Deal mit Russland." Nun gehe es darum, den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu überzeugen – was "schwieriger" sei, so Trump. Währenddessen setzte Russland seine Angriffe auf ukrainische Städte in der Nacht zu Donnerstag unvermindert fort.
Die Märkte reagierten sensibel auf Trumps Aussagen, die auf eine Waffenruhe hoffen lassen. Schon in der Vergangenheit hatte Trump mehrfach betont, den Krieg schnell beenden zu wollen – teils mit der Behauptung, dies binnen 24 Stunden zu schaffen. Später sprach er von einem Zeitraum von sechs Monaten. Seine aktuelle Idee eines Friedensabkommens sieht unter anderem vor, dass die Ukraine auf die Halbinsel Krim sowie auf die östlichen besetzten Gebiete verzichtet und einem NATO-Beitritt abschwört – Forderungen, die Selenskyj entschieden ablehnt.
In sozialen Medien kam es in der Nacht zu einem öffentlichen Schlagabtausch. Trump warf Selenskyj vor, eine Anerkennung der russischen Annexion der Krim kategorisch auszuschließen, was aus seiner Sicht Friedensgespräche erschwere. Selenskyj entgegnete, dass die USA auch während Trumps erster Amtszeit die Annexion scharf verurteilt hätten. US-Vizepräsident JD Vance brachte indes ein Einfrieren der aktuellen Frontlinien ins Gespräch – eine Option, die in Kiew ebenfalls auf Ablehnung stößt.
Zusätzlicher Druck auf Rüstungstitel kam aus Frankreich: Die Quartalszahlen des Technologiekonzerns Thales sorgten trotz guter Umsätze für Enttäuschung. Zwar lag der Umsatz drei Prozent über den Erwartungen – dank der starken Entwicklung im Verteidigungsbereich –, doch der Auftragseingang brach um 25 Prozent ein. Besonders betroffen: die Defense-Sparte. Den Jahresausblick bestätigte Thales dennoch.
Der Sektor steht damit zwischen geopolitischer Hoffnung und wirtschaftlicher Realität. Anleger reagieren vorsichtig – und strafen selbst Marktführer wie Rheinmetall kurzfristig ab.
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Redaktion

Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte