Zahlen bringen neuen Schwung!
ServiceNow: Gewinner der Strafzölle - "Wir wurden für diesen Moment geschaffen"
Bei vielen Konzernen herrscht wegen der Strafzölle von Donald Trump eine große Unsicherheit bezüglich ihrer Zukunft. Bei ServiceNow ist es andersrum. Für CEO Bill McDermott schlägt genau jetzt die Stunde von ServiceNow!
- ServiceNow profitiert von digitaler Transformation stark.
- CEO McDermott setzt auf Wachstum und KI-Potenzial.
- Finanzielle Stabilität durch wiederkehrende Einnahmen.
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ServiceNow ist eines jener Technologieunternehmen, das sich in den letzten Jahren zu einem unverzichtbaren Akteur in der Welt der digitalen Geschäftsprozesse entwickelt hat. Gegründet 2004 im kalifornischen Santa Clara, hat sich das Unternehmen mit seiner Cloud-basierten Plattform einen Namen gemacht, die es Unternehmen ermöglicht, Arbeitsabläufe effizienter zu gestalten, Silos aufzubrechen und manuelle Prozesse zu automatisieren.
Im Kern bietet ServiceNow eine Plattform, die ursprünglich für IT-Service-Management (ITSM) entwickelt wurde. Doch längst geht der Anspruch des Konzerns weit darüber hinaus. Die Now-Plattform, wie sie intern genannt wird, hat sich zu einem universellen Betriebssystem für Unternehmen entwickelt – ein zentraler Knotenpunkt, über den nicht nur IT-Prozesse, sondern auch HR, Kundenservice, Sicherheit, Compliance und zunehmend auch Geschäftsprozesse gesteuert werden. Die Idee: Ein durchgängiger digitaler Workflow, der auf einer einheitlichen Plattform basiert, sorgt für mehr Transparenz, schnellere Abläufe und bessere Kundenerlebnisse.
CEO Bill McDermott, der 2019 von SAP zu ServiceNow wechselte, hat das Unternehmen seither konsequent auf Wachstum und Skalierbarkeit getrimmt. Unter seiner Führung verfolgt ServiceNow eine klare Wachstumsstrategie, die auf globale Expansion, vertikale Branchenlösungen und eine enge Verzahnung mit Partnern wie Microsoft, AWS oder Nvidia setzt. Besonders im Bereich Künstliche Intelligenz sieht McDermott enormes Potenzial – nicht nur zur Effizienzsteigerung, sondern auch als Differenzierungsmerkmal gegenüber der Konkurrenz.
Finanziell ist ServiceNow robust aufgestellt. Das Unternehmen wächst seit Jahren zweistellig und erzielt einen Großteil seiner Umsätze mit wiederkehrenden Subskriptionsmodellen – ein Geschäftsmodell, das für Stabilität sorgt und Investoren überzeugt. Gleichzeitig investiert man massiv in Forschung und Entwicklung, um den technologischen Vorsprung zu sichern.
Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten in vielen Branchen profitiert ServiceNow von einem strukturellen Rückenwind: Unternehmen aller Größenordnungen suchen nach Wegen, ihre Prozesse zu digitalisieren, Kosten zu senken und agiler zu werden. In dieser Gemengelage bietet ServiceNow eine Plattform, die Effizienz, Kontrolle und Innovation miteinander verbindet – und sich damit als Rückgrat moderner Unternehmensarchitekturen etabliert.
Mit einer klaren Vision, einem soliden Geschäftsmodell und einer Technologieplattform, die auf Skalierung und Integration ausgelegt ist, bleibt ServiceNow ein Unternehmen, das in der digitalen Transformation nicht nur mitläuft, sondern sie aktiv mitgestaltet.
Guter Start ins neue Geschäftsjahr
ServiceNow ist mit einem starken ersten Quartal ins Geschäftsjahr gestartet und hat dabei sowohl Umsatz als auch Gewinn deutlich gesteigert. Der US-amerikanische Softwarekonzern profitiert weiter von hoher Nachfrage – nicht nur aus der Privatwirtschaft, sondern zunehmend auch von öffentlichen Auftraggebern.
Wie das Unternehmen mitteilte, stieg der Nettogewinn im ersten Quartal im Jahresvergleich von 347 Millionen auf 460 Millionen US-Dollar. Der bereinigte Gewinn pro Aktie lag bei 4,04 US-Dollar – Analysten hatten mit 3,83 US-Dollar gerechnet. Der Umsatz kletterte um 19 Prozent auf 3,09 Milliarden US-Dollar und übertraf damit ebenfalls die Erwartungen der Analysten, die im Schnitt von 3,08 Milliarden US-Dollar ausgegangen waren. Auch die besonders wichtige Kennziffer der wiederkehrenden Abo-Erlöse legte um 19 Prozent auf 3,01 Milliarden US-Dollar zu.
"Wir wurden für diesen Moment geschaffen"
Konzernchef Bill McDermott sieht ServiceNow in einem optimalen Umfeld operieren. Angesichts zunehmender globaler Unsicherheiten – etwa durch neue Zölle – suchten Unternehmen verstärkt nach Lösungen, um Lieferketten resilienter aufzustellen und gleichzeitig Kosten zu senken. "Wir wurden für diesen Moment geschaffen", sagte McDermott im Gespräch. Sowohl Unternehmen als auch staatliche Einrichtungen griffen daher verstärkt auf die Plattform von ServiceNow zurück.
Besonders dynamisch entwickelt sich das Geschäft mit dem öffentlichen Sektor. Hier verzeichnete das Unternehmen im ersten Quartal ein Umsatzplus von 30 Prozent. Weltweit orientierten sich staatliche Institutionen am Beispiel der US-Behörde für Verwaltungseffizienz, die Legacy-Systeme durch ServiceNow-Technologie ersetze – mit dem Ziel, langfristig Milliarden einzusparen.
Der Auftragsbestand bleibt ebenfalls auf Wachstumskurs: Die sogenannten "current remaining performance obligations" (cRPO) – also der vertraglich gesicherte Umsatz der nächsten zwölf Monate – beliefen sich zum Quartalsende auf 10,31 Milliarden Dollar, ein Plus von 22 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Strafzölle spielen ServiceNow voll in die Karten
Finanzchefin Gina Mastantuono sieht insbesondere im starken Neukundengeschäft sowie im rasch wachsenden Bereich der generativen KI ("Now Assist") die Treiber für die positive Entwicklung. In unsicheren Zeiten fokussierten sich Kunden auf den Return on Investment – genau hier spiele die ServiceNow-Plattform ihre Stärken aus.
Für das zweite Quartal erwartet das Unternehmen Abo-Erlöse zwischen 3,03 und 3,04 Milliarden Dollar – ein Anstieg um bis zu 19,5 Prozent im Jahresvergleich. Für das Gesamtjahr 2025 hebt ServiceNow die Prognose leicht an und peilt nun 12,64 bis 12,68 Milliarden Dollar an Subskriptionserlösen an – rund 18,5 bis 19 Prozent mehr als im Vorjahr.
Zusätzlich kündigte das Unternehmen drei neue Partnerschaften an, darunter eine mit dem britischen Telekommunikationsanbieter Vodafone Business. Ziel sei es, das KI-Angebot weiter zu stärken – Details zu den Kooperationen wurden allerdings nicht veröffentlicht.
Nach den Zahlen sind die Analysten völlig aus dem Häuschen und erhöhen reihenweise ihre Kursziele. Und das Beste daran: Alle Kursziele sind vierstellig!
JPMorgan: Übergewichten – Kursziel 1.020 US-Dollar
"Das skalierbare Wachstum des Unternehmens in Kombination mit seiner robusten Generierung von freiem Cashflow und dem großen Gesamtmarkt – ServiceNow schätzt, dass sein TAM im Geschäftsjahr 2026 auf 275 Milliarden US-Dollar anwachsen wird – macht es zu einem der wachstumsstärksten Softwareunternehmen mit hohem Cashflow", so JPMorgan. "Wir sind überzeugt, dass ServiceNows Fokus auf organisches Wachstum, die nahtlose Integration seiner Produkte und das häufige Feedback bei Kunden- und Partnergesprächen dem Unternehmen bei der Einführung seiner Plattform zugutekommen werden."
Wells Fargo: Übergewichten – Kursziel 1.150 US-Dollar
"Wir konzentrieren uns weiterhin auf Franchises höchster Qualität und tendieren zu jenen Unternehmen mit starker Plattformpositionierung, ausgewogenen Wachstumsprofilen und Managementteams mit nachweislicher Erfolgsbilanz – und NOW erfüllt alle drei Kriterien", so Michael Turrin, Analyst bei Wells Fargo.
Deutsche Bank: Kaufen – Kursziel 1.150 US-Dollar
"Die Ergebnisse von ServiceNow für das erste Quartal sollten sowohl für die NOW-Aktie als auch für den Softwaresektor im Allgemeinen ein Gefühl der Erleichterung vermitteln, da die Ergebnisse, Prognosen und Kommentare zur Zukunft vor dem Hintergrund eines zumindest von den Anlegern als schwierig empfundenen Umfelds im Großen und Ganzen optimistisch sind", so Brad Zelnick, Analyst bei der Deutschen Bank.
Goldman Sachs: Kaufen – Kursziel 1.150 US-Dollar
"ServiceNow hat unserer Ansicht nach das Potenzial, im Falle einer konjunkturellen Abschwächung ein relativ verteidigungsfähiges Unternehmen zu sein", so Kash Rangan, Analyst bei Goldman Sachs. "Das Unternehmen verfügt über eine einzigartige Kombination aus Kerngeschäften im IT-Servicemanagement und -betrieb, die zusammen rund 70 bis 75 Prozent des Umsatzes ausmachen. Das Kerngeschäft kann als defensive Produktkategorie bezeichnet werden, insbesondere da IT-Abteilungen angesichts potenziell knapper werdender finanzieller Rahmenbedingungen zunehmend an Einfluss gewinnen."
Citigroup: Kaufen – Kursziel 1.125 US-Dollar
"Mit etwas Abstand betrachten wir die Ergebnisse als Zeichen einer starken Umsetzung und potenziell stabilerer IT-Ausgaben, die sich positiv auf MSFT und CRM auswirken könnten", sagte Tyler Radke, Analyst bei der Citigroup. "Wir sehen für NOW erhebliche Chancen in den Kernmärkten und angrenzenden Märkten mit GenAI und neuen Produkten im Bereich Customer Relationship Management, kombiniert mit einer stetigen Margensteigerung."
Mein Tipp: Ich denke die Lobeshymne auf ServiceNow war lang und laut genug, um für einen Kauf zu plädieren. Das einzige, was noch fehlt, ist der richtige Einstiegszeitpunkt, sofern Sie noch nicht investiert sind. Der lässt sich eigentlich auch recht leicht finden. Nach dem steilen Anstieg von Donnerstag, hat sich Kurs eine kurze Verschnaufpause wahrlich verdient.
Legen Sie sich oberhalb von 900 US-Dollar auf die Lauer. Kommt der Kurs noch einmal in diese Region zurück, dann dürfte sich Ihnen ein Potenzial von mindestens 25 Prozent eröffnen. Denn eins ist klar: Seit den Zahlen zum ersten Quartal steht fest! Die Strafzölle von Donald Trump, egal wie hoch sie sind – egal wann sie kommen, sie spielen ServiceNow voll in die Karten.
Und kommen die Strafzölle nicht mehr, dann möchten sicherlich viele Konzerne auf den nächsten "Strafzoll-Anfall" von Donald Trump besser vorbereitet sein. So oder so führt der Weg zu ServiceNow.
Markus Weingran, Chefredakteur wallstreetONLINE Börsenlounge
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