Kundenschwäche schockt
T-Mobile enttäuscht Anleger – jetzt fällt auch die Aktie der Deutschen Telekom
Die Deutsche-Telekom-Aktie verliert nach Zahlen der US-Tochter T-Mobile. Zwar stimmt der Gewinn, doch das schwache Kundenwachstum drückt auf die Stimmung.
- Deutsche Telekom-Aktie fällt nach T-Mobile-Zahlen.
- Schwaches Kundenwachstum drückt auf die Stimmung.
- T-Mobile zeigt operative Stärke und hebt Prognose an.
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Die Aktie der Deutschen Telekom steht am Freitag unter Druck. Auf der Handelsplattform Tradegate verlor sie vorbörslich um über 3 Prozent. Ausschlaggebend dafür waren die Quartalszahlen der US-Tochter T-Mobile, die zwar operative Stärke zeigten, aber beim Neukundenzuwachs enttäuschten. Analysten zufolge könnte das kurzfristig auf die Stimmung rund um die Bonner Muttergesellschaft drücken – die langfristige Wachstumsstory gilt jedoch weiter als intakt.
T-Mobile US meldete im ersten Quartal 495.000 neue Kunden mit Mobilfunk-Laufzeitverträgen ("Postpaid"). Erwartet worden war ein Plus von mehr als 506.000. Das drückte die Aktie der US-Tochter im nachbörslichen US-Handel um 6 Prozent nach unten. Besonders kritisch sahen Marktteilnehmer, dass das Wachstum schwächer ausfiel als im Vorjahr – und das trotz aggressiver Tarifmodelle.
Trotzdem zeigte T-Mobile in vielen Bereichen Stärke. Konzernchef Mike Sievert sprach von einem "Rekordwert" bei den Gesamtkundenzugängen von 1,3 Millionen im ersten Quartal. Auch der Free Cash Flow kletterte deutlich um knapp 30 Prozent auf 4,4 Milliarden US-Dollar. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 6,6 Prozent auf 20,89 Milliarden US-Dollar, das bereinigte EBITDA legte um 7,9 Prozent auf 8,26 Milliarden US-Dollar zu – beides über den Erwartungen der Analysten.
Sievert hob zudem die Jahresprognose leicht an. Das EBITDA soll 2025 nun zwischen 33,2 und 33,7 Milliarden US-Dollar liegen (zuvor: 33,1 bis 33,6 Milliarden.). Auch beim Free Cash Flow peilt T-Mobile nun 17,5 bis 18 Milliarden US-Dollar an – statt bisher 17,3 bis 18 Milliarden.
T-Mobile bleibt der Innovationstreiber unter den US-Providern. Neben Tarifpaketen mit Streamingdiensten wie Netflix oder Apple TV+ setzt die Telekom-Tochter auf neue Technologien. In Zusammenarbeit mit Elon Musks Starlink bietet sie Satellitentelefonie für Smartphones an – offen für Kunden aller Netze.
Bereits im Vorfeld der Zahlen hatte sich Analyst Akhil Dattani von JPMorgan optimistisch für die Deutsche Telekom gezeigt. Die "Defensivqualitäten" des Konzerns würden sich in einem volatilen Umfeld auszahlen. Sein Urteil: "Overweight" – auch nach der Kurszielsenkung von 44 auf 43 Euro.
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Zentralredaktion

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