Tokio zieht die Reißleine
Japan stemmt sich mit Milliardenpaket gegen Trumps Zollhammer
Tokio reagiert auf die neuen US-Zölle mit einem massiven Notfallprogramm.
- Tokio startet Notfallprogramm gegen US-Zölle.
- Subventionen für Benzin und Stromkostenübernahme geplant.
- Handelsgespräche mit USA: Deeskalation möglich.
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Premierminister Shigeru Ishiba kündigte am Freitag an, dass die japanische Regierung ein umfassendes Maßnahmenpaket auf den Weg gebracht habe, um die wirtschaftlichen Folgen der Importzölle für Industrie und Verbraucher abzufedern.
Laut Regierungsdokumenten umfasst das Paket unter anderem staatliche Subventionen zur Senkung der Benzinpreise um zehn Yen je Liter, eine teilweise Übernahme der Stromkosten für drei Monate ab Juli sowie verbesserte Kreditbedingungen für kleine und mittlere Unternehmen. "Ich habe die Kabinettsmitglieder angewiesen, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um Unternehmen und Haushalte zu unterstützen, die sich über die Auswirkungen der Zölle Sorgen machen", sagte Ishiba bei einer Sitzung der eigens eingerichteten Zoll-Taskforce.
Die japanische Automobil- und Stahlindustrie steht besonders im Fokus. Wirtschaftsminister Ryosei Akazawa erklärte, man werde je nach Betroffenheit zusätzliche Maßnahmen zur Stärkung des Binnenkonsums prüfen. Das Hilfspaket könne aus bestehenden Reserven finanziert werden, ein Nachtragshaushalt sei daher nicht nötig.
US-Präsident Donald Trump hatte am 2. April Zölle in Höhe von 25 Prozent auf die Einfuhr von Pkw und Lkw aus Japan verhängt. Zudem wurde ein pauschaler Zollsatz von 24 Prozent auf alle japanischen Waren angekündigt, der später für 90 Tage auf 10 Prozent reduziert wurde.
Akazawa wird kommende Woche nach Washington reisen, um eine zweite Runde der bilateralen Handelsgespräche zu führen. Laut der Wirtschaftszeitung Nikkei könnte Japan im Rahmen der Verhandlungen höhere Sojabohnenimporte aus den USA in Erwägung ziehen – ein Signal, dass Tokio trotz der angespannten Lage die Tür für Deeskalation offen lässt. Der japanische Leitindex Nikkei erholt sich langsam von dem Crash:









Autor: Nicolas Ebert, wallstreetONLINE Redaktion
