Boom verpasst
Karp & das Gold: Wie Palantir fast 100 Millionen US-Dollar verspielte
Palantir zog vor zwei Jahren einen ungewöhnlichen Gold-Deal durch – doch was heute wie ein Geniestreich aussehen könnte, entpuppt sich als verpasste Millionenchance.
- Palantir kaufte 2021 Gold für 50,7 Millionen USD.
- 2023 Verkauf des Goldes mit nur 400.000 USD Gewinn.
- Umsatz 2024 um 29% gestiegen, Aktie +365% in 12 Monaten.
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Palantir Technologies hatte 2021 für rund 50,7 Millionen US-Dollar Goldreserven erworben – 100 Barren à 100 Unzen. Damals blieb das Tech-Unternehmen eine Erklärung für die Entscheidung schuldig, doch Gold gilt traditionell als sicherer Hafen in unsicheren Zeiten.
Palantir verkündete zugleich, künftig auch Gold als Zahlungsmittel zu akzeptieren – kurz zuvor hatte man bereits Bitcoin als Option hinzugefügt. COO Shyam Sankar begründete die Öffnung für alternative Währungen gegenüber Bloomberg so: "Man muss auf eine Zukunft mit mehr schwarzen Schwänen vorbereitet sein."
Doch die Absicherung wurde nicht lange gehalten: Im Mai 2023 trennte sich Palantir wieder von seinem Goldbestand – mit einem Gewinn von lediglich 400.000 US-Dollar. Angesichts der jüngsten Preisrallye ein ärgerlicher Fehlgriff – denn der Goldpreis kletterte diese Woche auf ein Allzeithoch von 3506 US-Dollar pro Unze, was den damaligen Bestand heute rund 99 Millionen US-Dollar wert gemacht hätte – fast eine Verdopplung der Investition.
Trotz dieser verpassten Gelegenheit zeigt sich Palantir wirtschaftlich stark. Im Jahr 2024 konnte das Unternehmen den Umsatz im Jahresvergleich um 29 Prozent steigern. Die Aktie hat allein 2025 bereits über 37 Prozent zugelegt und legte auf Sicht von zwölf Monaten um mehr als 365 Prozent zu. Zuletzt meldete Palantir auch einen neuen Regierungsauftrag: Für 30 Millionen US-Dollar soll ein digitales Abschiebesystem für die US-Einwanderungsbehörde ICE entwickelt werden.
CEO Alex Karp zeigte sich zuletzt gegenüber Fortune unbeeindruckt von Kritik. "Wenn all die Idioten dich hassen und du sie ignorierst und eine einzige Reihe von Softwareprodukten entwickelst, die du brauchst, um dein Unternehmen oder deine Regierung zu verändern, dann bekommst du ein bahnbrechendes Wachstum", so Karp.
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Redaktion

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