Monster-Crashwarnung
"Kaufgelegenheit des Lebens" – wenn der S&P 500 auf dieses Level crasht!
Stratege Thomas Kee sieht die "Kaufgelegenheit des Lebens" – aber erst, wenn der S&P 500 um 40 Prozent fällt. Sein Indikator warnt, dass der Markt überbewertet ist, der Termin für den Reset rückt näher.
- Kee sieht Kaufchance erst bei 40 % Rückgang S&P 500.
- Markt überbewertet, Erholung nicht nachhaltig genug.
- Natürliche Konjunkturzyklen nötig, schmerzhafter Prozess.
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Trotz der aktuellen Erholung an den Börsen warnt Marktstratege Thomas Kee vor zu viel Optimismus. Aus seiner Sicht hat der S&P 500 sein Tief noch lange nicht erreicht. Zwar liegt der Index aktuell rund 12,5 Prozent unter seinem Rekordhoch vom Februar, doch das sei "nicht einmal annähernd" genug, so Kee.
Der CEO von Stock Traders Daily sieht erst dann eine echte Kaufchance, wenn der Markt die Exzesse der letzten Jahre korrigiert hat. "Dies könnte tatsächlich die Kaufgelegenheit des Lebens sein, die sich hier letztendlich ergeben könnte", sagte er im Gespräch mit MarketWatch.
Kee stützt seine Einschätzung auf seinen sogenannten Evitar Corte-Indikator, der bereits Krisen wie den Dotcom-Crash, die Finanzkrise 2008 und den COVID-Ausverkauf zuverlässig signalisiert habe. Auch jetzt zeige der Indikator eine massive Überbewertung des Marktes an. "Das Kurs-Gewinn-Verhältnis des S&P 500 ist von einem Normalwert von etwa 16 auf 26 bis 27 gestiegen" und habe vor den jüngsten Abverkäufen fast 30 erreicht, so Kee. Erst wenn dieses Niveau wieder dem "wahren inhärenten Risiko" entspreche, sei mit einem nachhaltigen Boden zu rechnen.
Die Grundlage für diese Entwicklung sieht Kee in den massiven Konjunkturmaßnahmen der letzten Jahre, die zu einer Flut von billigem Geld führten. "Seit einiger Zeit fließt überschüssiges Geld aus dem Markt ab, und dieser Trend wird sich mit den fiskalischen Konjunkturmaßnahmen fortsetzen, aber man spürt ihn stärker, wenn sich die Fiskalpolitik ändert, weil er sich dann wirtschaftlich direkter bemerkbar macht", sagte er.
Kee erwartet, dass dieser Prozess eine Rückkehr des S&P 500 zu einem fairen Bewertungsniveau erzwingen wird – verbunden mit einem möglichen Rückgang um bis zu 40 Prozent. Ob dieser Abschwung schnell erfolgt, wie während des Corona-Crashs oder sich langsam wie in den Jahren 2000/2001 entwickelt, lässt Kee offen.
Auch die Zölle und die geldpolitische Straffung durch die Fed würden laut Kee zur Neubewertung beitragen. "Nur wenn die Konjunkturmaßnahmen und Überschüsse vom Markt genommen werden, was Trump seiner Meinung nach durch Ausgabenkürzungen tut, werden die Anleger beginnen, den fairen Wert neu zu bewerten."
Seine Anlagestrategie: hoch liquide, risikoreduziert und konsequent taktisch. Kee investiert abwechselnd in Bargeld und den SPDR S&P 500 ETF (SPY), um Marktrisiken zu umgehen und gezielt von kurzfristigen Chancen zu profitieren. "Das Ziel ist es, zu kaufen und dann proaktiv Gewinne mitzunehmen, und das geht am besten mit SPY-Bargeld, da SPY das liquideste Aktieninstrument der Welt ist", erklärt er.
Für Kee ist klar: Die Rückkehr zu natürlichen Konjunkturzyklen ist notwendig – auch wenn sie schmerzhaft werde. "Man muss natürliche Konjunkturzyklen zulassen, und das bedeutet, dass es zu einer leichten Schwäche kommen muss. Wenn man jedoch alles mit übermäßigen Ausgaben und dem Kauf von Lösungen aus den Problemen heraus verschleiert, verschlechtert sich die Grundlage, auf der diese Wirtschaft aufgebaut ist, und das ist der Kapitalismus."
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Redaktion

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