"Wirtschaftsterrorismus!"
NYSE-Legende Tuchman warnt: Ein Tweet reicht – und dein Depot implodiert!
Peter Tuchman spricht von "wirtschaftlichem Terrorismus" und warnt: Ein falscher Tweet reicht für ein Börsenbeben. Seine Tools helfen Tradern, inmitten der Volatilität die Nerven zu behalten.
- Tuchman nennt Marktverhalten "wirtschaftlichen Terrorismus".
- Falsche Tweets können Börsenkurse stark beeinflussen.
- Trader sollten vorsichtig agieren und Stop-Loss nutzen.
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Peter Tuchman, der wohl bekannteste Händler an der New Yorker Börse, beschreibt die aktuelle Marktlage gegenüber MarketWatch als "wirtschaftlichen Terrorismus". Mit dieser drastischen Formulierung kritisiert er die teils widersprüchliche Kommunikation aus dem Weißen Haus, die zuletzt heftige Ausschläge an den Märkten ausgelöst hat.
Noch im Februar markierte der S&P 500 ein Rekordhoch bei 6.147 Punkten. Doch nach Trumps Ankündigung neuer Zölle gegen Kanada und Mexiko kippte die Stimmung. Der Index verlor in der Folge fast 19 Prozent – für Tuchman ein Resultat "völlig verfehlter Kommunikation" aus Washington. Die Kehrtwende kam, als Trump erklärte, die Zölle auf China würden doch nicht 145 Prozent erreichen und Jerome Powell könne Fed-Chef bleiben.
"Jetzt sind die 401(k)-Pläne der Menschen eher 101(k)-Pläne", sagte Tuchman – eine sarkastische Umschreibung für drastisch geschrumpfte Altersvorsorgen in den USA. Die neue Milde aus Washington ließ die Märkte kurzfristig aufatmen.
Hätte das Interview zwei Tage früher stattgefunden, "hätte ich gesagt, wir stehen zwei Wochen vor dem Zusammenbruch", so Tuchman. Ob die Entspannung anhält, sei offen: "Die Wahrscheinlichkeit liegt bei 50:50."
Für langfristige Anleger rät er zur Ruhe. Wer Cash habe, könne bei Schwächephasen nachkaufen, ansonsten gelte: Portfolio nicht zu häufig kontrollieren. Für kurzfristige Trader sei die hohe Volatilität dagegen ein ideales Spielfeld: "Wir haben jeden Tag um 11:30 Uhr mit dem Handel aufgehört, weil die technischen Faktoren hervorragend funktionieren." Doch auch hier mahnt Tuchman zur Vorsicht: Ein Tweet könne alles verändern – deshalb rät er zu kleineren Positionen und engen Stop-Loss-Marken.
Um Trends frühzeitig zu erkennen, verlässt sich Tuchman auf eine Reihe technischer Indikatoren: Die Advance-Decline-Linie, den Relative-Stärke-Index (RSI) – mit breiterem Spielraum zwischen 80 und 20 – sowie exponentielle gleitende Durchschnitte (EMAs) über 9, 15, 30, 65 und 200 Tage. Diese würden helfen, Wendepunkte früh zu erkennen – besonders in einem Markt, der so nervös ist wie selten zuvor.
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Redaktion

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