"Großes Interesse am Markt"
BASF auf Verkaufstour: Milliarden-Deal für Lack-Sparte nimmt Fahrt auf!
BASF sucht Käufer für sein Coatings-Geschäft – und Akzo Nobel zeigt wohl Interesse.
- BASF prüft Verkauf von Coatings-Geschäft, Akzo interessiert.
- Analyst schätzt Wert der Coatings-Aktivitäten auf 4,5 Mrd.
- BASF plant Umstrukturierung, Dividende erstmals gekürzt.
- Report: Die USA haben fertig! 5 Aktien für den China-Boom

Der niederländische Spezialchemiekonzern Akzo Nobel hat einem Bericht der Zeitung Het Financieele Dagblad zufolge ernsthaftes Interesse an den verbleibenden Coatings-Aktivitäten von BASF.
Wie das Blatt unter Berufung auf informierte Kreise berichtet, wollte Akzo-Finanzchef Maarten de Vries bei der Präsentation der Quartalszahlen am vergangenen Mittwoch keine Stellung zu einer möglichen Übernahme nehmen. Eine BASF-Sprecherin bestätigte auf Anfrage lediglich, dass man „strategische Optionen prüfe“ und auf ein "großes Interesse am Markt" stoße – sowohl von strategischen Käufern als auch von Private-Equity-Investoren und Konsortien.
BASF hatte bereits im März das brasilianische Anstrichgeschäft für Gebäude für 1,15 Milliarden US-Dollar an Sherwin-Williams verkauft. Im zweiten Quartal 2025 will der Konzern nun weitere Schritte einleiten, um Lösungen für seine restlichen Coatings-Aktivitäten zu finden. Dabei handelt es sich um Fahrzeugserien- und Reparaturlacke sowie Oberflächenbehandlungen. Analyst Sebastian Bray von der Privatbank Berenberg schätzt den Wert des Bereichs aktuell auf 4,0 bis 4,5 Milliarden Euro.
Der mögliche Verkauf ist Teil eines umfassenden Umbaus, den BASF-Chef Markus Kamieth im September angekündigt hatte. Ziel ist es, den angeschlagenen Chemieriesen aus der Krise zu führen. Geplant sind Teilverkäufe von Geschäftsbereichen, ein Börsengang des Agrargeschäfts sowie harte Einschnitte: Die Dividende wurde erstmals seit 2010 gekürzt, weitere Schließungen von Chemieanlagen im Stammwerk Ludwigshafen und ein zusätzlicher, noch nicht bezifferter Stellenabbau stehen bevor.
Am Freitag wird BASF die Zahlen für das erste Quartal 2025 vorlegen. Analysten erwarten stagnierende Umsätze und ein bereinigtes EBITDA, das rund zwei Prozent unter dem Vorjahreswert liegt. Das ursprünglich anvisierte Ziel, das operative Ergebnis um bis zu sieben Prozent zu steigern, gilt jedoch weiterhin als erreichbar – trotz der 400 Millionen Euro Anlaufkosten für das neue China-Verbundwerk.
Sorgen bereiten Anlegern vor allem geopolitische Risiken: Die Furcht wächst, dass BASF durch den von US-Präsident Trump erneut angeheizten Zollstreit unter Druck geraten könnte.
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Redaktion

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