Aktie legt kräftig zu
Traton trotzt Umsatzrückgang: Starke Aufträge beflügeln Ausblick
Traton sieht dank Aufträgen aus dem Verteidigungssektor optimistisch in die Zukunft. Die Börse reagiert begeistert.
- Traton optimistisch dank Verteidigungsaufträgen.
- Umsatz und Gewinn im Q1 2025 stark gesunken.
- Analysten sehen Potenzial, Kursziel bei 35 Euro.
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Trotz eines spürbaren Umsatz- und Gewinnrückgangs im ersten Quartal 2025 blickt Traton, die Nutzfahrzeugtochter von Volkswagen, optimistisch auf das weitere Jahr und hat ihre Jahresprognose bestätigt. Das kommt an der Börse sehr gut an – die Titel steigen im Nachmittagshandel über 7 Prozent und ziehen auch die Konzernmutter mit.
Wie der Konzern am Montag mitteilte, sanken die Erlöse in den ersten drei Monaten um 10 Prozent auf 10,6 Milliarden Euro, während das bereinigte operative Ergebnis sogar um 42 Prozent auf 646 Millionen Euro einbrach.
Die Zahl der ausgelieferten Fahrzeuge sank hingegen um 10 Prozent auf 73.090 Einheiten. Besonders schwach entwickelte sich dabei das Lkw-Geschäft, dessen Absatz um 16 Prozent zurückging, während die Bussparte mit einem Zuwachs von 66 Prozent positiv hervorstach. Auch bei Elektrofahrzeugen konnte Traton leichte Fortschritte verzeichnen: Der Anteil batterieelektrischer Modelle stieg auf 0,9 Prozent der Verkäufe.
Noch etwas rosiger sieht die Zukunft aus: Traton meldete für das erste Quartal 74.300 neue Bestellungen, ein Plus von 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Beflügelt von diesem überraschend starken Auftragseingang schnellten die Titel zuletzt (17:00 Uhr) um 7,1 Prozent hoch auf bei 29,94 Euro. Für die VW-Vorzüge ging es im Xetra-Handel um 1,4 Prozent aufwärts auf 99,16 Euro.








Für das Gesamtjahr 2025 rechnet Traton weiterhin mit einer Umsatzentwicklung zwischen minus 5 Prozent und plus 5 Prozent. Die operative Rendite soll im Korridor von 7,5 Prozent bis 8,5 Prozent liegen, was einem EBIT zwischen 3,4 und 4,2 Milliarden Euro entspricht.
Analysten zeigten sich angesichts der robusten Auftragslage zuversichtlich. Besonders positiv werteten sie den Anstieg der Book-to-Bill-Ratio auf über 1,0 – ein Indikator für eine künftige Ausweitung der Produktion. Die 16 von MarketScreener erfassten Experten, die die Aktie beobachten, raten im Schnitt zum Aufstocken. Ihr mittleres Kursziel von 35,00 Euro entspricht einem Aufwärtspotenzial von mehr als 25 Prozent über die nächsten 12 Monate.
Jefferies-Analysten hoben in einer Notiz hervor, dass vor allem Investitionen in den Verteidigungssektor und fiskalische Anreize in Europa die Kundennachfrage stützen. Zudem habe das schwedische Tochterunternehmen Scania im Februar den größten Auftrag der schwedischen Verteidigungsverwaltung seit den 1980er Jahren erhalten.
Trotz bestehender Unsicherheiten im Hinblick auf geopolitische Risiken und mögliche Auswirkungen neuer US-Zölle bleibt Traton nach eigener Aussage vorsichtig optimistisch für die kommenden Monate.
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion

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