Amerikaner zahlen die Zeche

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    Temu und Shein: Preise explodieren – Trump-Zölle treffen US-Konsumenten

    Chinesische Einzelhändler haben schon vor Inkrafttreten höherer Zölle die Preise erhöht. Zum Teil um deutlich mehr als ihre zusätzlichen Kosten überhaupt steigen.

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    Amerikaner zahlen die Zeche - Temu und Shein: Preise explodieren – Trump-Zölle treffen US-Konsumenten

    Mit dem Auslaufen der Zollfreigrenze für Kleinsendungen aus China spüren amerikanische Verbraucher die Folgen von Präsident Donald Trumps neuer Handelspolitik direkt im Geldbeutel. Und das schon bevor die höheren Zölle am 2. Mai überhaupt in Kraft treten.

    Kunden auf Plattformen wie Temu und Shein müssen bereits jetzt drastische Preisaufschläge zahlen – teils mehr als doppelt so viel wie zuvor. Denn die chinesischen Unternehmen lassen sich ihre höheren Kosten von den Käufern bezahlen – teilweise erhöhen sie die Preise sogar deutlich stärker!

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    Temu, Tochterunternehmen von PDD Holdings, reicht die neuen Importsteuern fast vollständig an die Käufer weiter. Für viele direkt aus China versandte Artikel sind nun Abgaben in Höhe von 120 Prozent des Warenwerts oder mindestens 100 US-Dollar pro Paket fällig.

    Eine Auswertung von Bloomberg zeigt, dass bei 14 beliebten Temu-Produkten die neuen Gebühren oft den eigentlichen Produktpreis überstiegen: Ein Stromverteiler, der 19,49 US-Dollar kostet, wird beispielsweise mit zusätzlichen 27,56 US-Dollar an Importsteuern belastet. Temu hatte seine Händler bereits im Februar angewiesen, vermehrt Lagerbestände in US-Warenhäuser zu verlegen, um die Preisbelastung für Kunden abzufedern – doch sobald diese Bestände erschöpft sind, dürften die Preise weiter steigen.

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    Auch Shein, der chinesische Fast-Fashion-Riese, hob die Preise deutlich an. So stiegen die Durchschnittspreise für Beauty- und Haushaltsartikel Bloomberg zufolge um mehr als 50 Prozent, einzelne Produkte wie Küchentücher verteuerten sich sogar um bis zu 377 Prozent. Im Durchschnitt lagen die Preissteigerungen für Shein-Produkte im US-Onlineshop bei rund 10 Prozent zwischen dem 24. und 26. April. Währenddessen blieben die Preise in Europa weitgehend stabil – ein klares Zeichen dafür, dass die US-Zölle den Unterschied machen.

    Andere Online-Händler, darunter Amazon, verzeichneten ebenfalls einen Preisanstieg. Laut SmartScout-Analysen wurden bei Amazon rund 900 Produkte verteuert, mit durchschnittlichen Aufschlägen von knapp 30 Prozent. Besonders betroffen sind Elektronikzubehör und Bekleidung. Amazon selbst erklärte allerdings, dass die Mehrheit der Preisänderungen moderat ausfalle und das Unternehmen weiterhin im Vergleich zu anderen Einzelhändlern günstige Preise anbiete.

    Ökonomen warnen, dass die Aufhebung der sogenannten "de minimis"-Regel vor allem einkommensschwache Haushalte trifft. Laut einer Studie von UCLA und Yale entfielen fast die Hälfte der unter 800 US-Dollar liegenden Lieferungen auf die ärmsten Postleitzahlengebiete in den USA. Günstige Waren von Plattformen wie Temu und Shein waren für diese Gruppen bislang eine wichtige Quelle für erschwingliche Konsumgüter.

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    Trump verteidigt seine Zollpolitik als notwendigen Schritt, um das Handelsdefizit der USA mit China zu reduzieren und die heimische Produktion zu stärken. Dennoch steigen die Bedenken, dass die neuen Abgaben die Inflation wieder anheizen könnten. 

    Zwar zeigte sich Trump zuletzt zuversichtlich, dass die USA und China bald eine Einigung erzielen könnten, doch Peking wies entsprechende Verhandlungsberichte umgehend zurück. Analysten von Oxford Economics sehen zwar Chancen auf eine spätere Reduzierung der Zölle, doch ein konkreter Zeitplan sei bislang nicht in Sicht.

    Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion


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    Verfasst vonRedakteurIngo Kolf

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