6,53 Milliarden Euro
Nicht Rheinmetall: Mega-Auftrag für dieses europäische Rüstungsunternehmen!
Der französische Rüstungskonzern Dassault Aviation hat einen Deal mit Indien geschlossen. 26 Rafale-Kampfflugzeuge soll der Subkontinent zukünftig erhalten.
- Dassault Aviation liefert 26 Rafale an Indien, Deal: 6,53 Mrd. Euro.
- Rüstungswerte fallen, Gewinnmitnahmen bei Rheinmetall.
- US-Rüstungsindustrie verliert Vertrauen, Chancen für Europa.
- Report: Die USA haben fertig! 5 Aktien für den China-Boom

Die Spekulationen um eine baldige Waffenruhe in der Ukraine, am Montag genährt durch die Ankündigung der russischen Regierung einer Feuerpause um den 80. Jahrestag der Kapitulation der Wehrmacht herum, haben zuletzt zu Gewinnmitnahmen bei europäischen Rüstungswerten geführt.
Diese halten zum Wochenauftakt an. So verliert beispielsweise die Aktie von Rheinmetall mehr als drei Prozent. Für die Anteile von Hensoldt geht es um zwei Prozent bergab. Auch andere Rüstungswerte stehen unter Druck.
Milliarden-Deal mit Indien – Dassault Aviation zieht an
Sich den Gewinnmitnahmen entziehen und den Handelstag zumindest mit einem kleinen Gewinn beenden konnten hingegen die Anteile des französischen Flugzeugbauers Dassault Aviation. Die Aktie legte zwischenzeitlich mehr als zwei Prozent zu.
Grund für den Kursanstieg ist ein milliardenschwerer Deal mit Indien: Dassault Aviation wird der Regionalmacht in den kommenden Jahren 26 Kampflugzeuge des Typs Rafale liefern – und hierfür 6,53 Milliarden Euro erhalten. Die Maschinen sind für den Einsatz auf Flugzeugträgern gedacht. Hierfür soll der Konzern auch die Ausbildung der indischen Piloten übernehmen.
Gleichzeitig haben der indische Staat und Dassault Aviation eine Technologiepartnerschaft beschlossen. Bereits bestehende indische Waffensysteme sollen nach Umrüstungen auch in Rafale-Maschinen zum Einsatz kommen können. Das Programm soll bis 2031 abgeschlossen sein.
US-Rüstungskonzerne könnten künftig das Nachsehen haben
Der Deal ist politisch durchaus brisant. In der Vergangenheit hatte Indien nämlich auch Interesse an F-35-Flugzeugen geäußert, die ebenfalls trägergestützt zum Einsatz kommen können. Diese werden vom US-Rüstungskonzern Lockheed Martin hergestellt und benötigen eine Exportgenehmigung der US-Regierung.
Eine solche hatte US-Präsident Donald Trump zur Überraschung einiger Beobachterinnen und Beobachter im Februar in Aussicht gestellt. Die jüngsten Entwicklungen, allen voran die sicherheitspolitische Wende der USA, könnten Indien jedoch daran hindern, hier zuzuschlagen.
Grund dafür ist, dass sich die USA Gerüchten zufolge eine Remote-Abschaltung vorbehalten. Damit sind die Flugzeuge im Krisenfall schlechtestenfalls nicht einsatzfähig. Auch potenzielle europäische Kunden orientieren sich daher inzwischen anderweitig, was unter Investoren zu vermehrter Aufmerksamkeit gegenüber dem schwedischen Flugzeugbauer Saab geführt hat.







Trotz starker Kursgewinne noch moderate Bewertung
Der europäische Rüstungsboom hat den Anteilen von Dassault Aviation in diesem Jahr bereits ein Plus von fast 52 Prozent beschert. Damit können die Franzosen Rheinmetall (+118 Prozent) zwar nicht das Wasser reichen, schlagen den Gesamtmarkt aber deutlich.
Mit einem für 2025 geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 23,2 ist die Aktie außerdem moderat bewertet. Das erklärt gemeinsam mit dem Indien-Deal die relative Stärke zum Wochenauftakt – die Papiere der Mitwerber sind zum Teil deutlich höher bewertet.
Noch günstigere Vielfache gibt es aktuell vor allem bei der US-Konkurrenz – das Beispiel Lockheed Martin erklärt jedoch warum: Diese gelten außerhalb der USA nicht mehr als vertrauenswürdig. Damit könnten sich der europäischen Verteidigungsindustrie zukünftig auch über den wachsenden Heimatmarkt hinaus Chancen ergeben.
Fazit: Weitere Zuwächse könnten folgen, auch im Friedensfall
Entgegen branchenintern fallender Kurse beweist die Aktie von Dassault Aviation am Montag relative Stärke – ein milliardenschwerer Vertragsabschluss mit der aufstrebenden Regionalmacht Indien beflügelt die Fantasie der Anlegerinnen und Anleger.
Während am Markt derzeit über einen dauerhaften Waffenstillstand in der Ukraine spekuliert wird, beweist der Deal, dass die Branche auch über den Heimatmarkt hinaus über Absatz- und Wachstumschancen verfügt – insbesondere vor dem Hintergrund der zunehmend als unzuverlässig geltenden US-Regierung. Das könnte im Falle eines Waffenstillstandes zwischen Russland und der Ukraine die negativen Kursfolgen abfedern.
Mit Blick auf die Bewertung gibt es Dassault Aviation zu einem moderaten Wert zu haben. Der schwedische Mitbewerber Saab kommt mit einem KGV von 41,3 auf fast den doppelten Wert.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion

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