Umsatzerwartungen verfehlt
Dividendenwachstumswert Waste Management: Das ist enttäuschend!
Der US-Entsorger und beliebte Dividendentitel Waste Management hat seine Erlöse zwar kräftig steigern können, aber nicht so stark, wie von Experten erwartet.
- Waste Management steigert Erlöse um 16,5 Prozent.
- Erwartungen um 90 Millionen US-Dollar verfehlt.
- Aktie verliert 1,7 Prozent nach US-Nachbörse.
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Angesichts einer inzwischen seit 21 Jahren wachsenden Dividende ist Waste Management, das nach Marktkapitalisierung größte private Entsorgungsunternehmen der Welt, unter wachstumsorientierten Dividendeninvestoren äußerst beliebt – auch weil das Geschäftsmodell eine hohe Resilienz gegen Krisen und Unsicherheiten bietet.
Wie sehr diese Stärke geschätzt wird, hat die jüngste Zollpanik bewiesen. Während viele Aktien, darunter Schwergewichte wie Apple und Nvidia, gegenüber ihren Allzeithochs zeitweise 30 Prozent und mehr verloren haben, betrugen die Abgaben bei Waste Management überschaubare 10 Prozent.
Hohes Wachstum, aber Erwartungen verfehlt
Am Montagabend hat der Konzern seinen Geschäftsbericht zum ersten Quartal vorgelegt. Nach der Übernahme des Spezialentsorgungsunternehmens Stericycle konnte Waste Management zwar ein starkes Wachstum präsentieren, verfehlte die Erwartungen aber dennoch.
Im Vergleich zum Vorjahresquartal legten die Erlöse um 16,5 Prozent auf 6,01 Milliarden US-Dollar zu. Damit bietet Waste Management derzeit ein höheres Wachstum als beispielsweise Technologiekonzern Alphabet, was beweist, dass Anlegerinnen und Anleger sich bei der Suche nach wachstumsstarken Unternehmen nicht allein auf die Tech-Branche versteifen sollten. Die Erwartungen wurden damit jedoch um 90 Millionen US-Dollar verfehlt.
Der bereinigte Ertrag pro Aktie fiel mit 1,67 US-Dollar jedoch versöhnlich aus, denn damit präsentierte das Unternehmen ein um 8 Cent über den Schätzungen liegendes Ergebnis. Im Vorjahresquartal hatte der Gewinn je Anteilsschein allerdings noch bei 1,75 US-Dollar gelegen.
Gewinnrückgang nach Stericycle-Übernahme
Insgesamt verzeichnete der Konzern einen operativen Ertrag in Höhe von 1,67 Milliarden US-Dollar, das Nettoeinkommen lag bei 637 Millionen US-Dollar. Das bedeutet gegenüber dem Vergleichszeitraum einen Rückgang um 71 Millionen US-Dollar beziehungsweise von -10,0 Prozent.
Grund hierfür ist eine um 200 Basispunkte geringere EBITDA-Marge, die von 29,7 auf 27,7 Prozent gesunken ist. Verantwortlich hierfür ist die Sparte für Medizinabfälle, wo die Marge nur bei 12,3 Prozent lag. Sollte Waste Management eine erfolgreiche Integration von Stericycle gelingen, dürfte es hier in den kommenden Quartalen aber zu spürbaren Verbesserungen kommen.
Einen Teil der etwas schwächeren Erlöse führt das Unternehmen außerdem auf das Winterwetter zurück, das zu einem um 30 Basispunkte niedrigeren Sammelaufkommen geführt habe. Insgesamt zeigte sich CEO Jim Fish jedoch zufrieden mit dem erreichten Ergebnis: "Unsere Ergebnisse zum ersten Quartal spiegeln eine anhaltende Erfolgsgeschichte des gesamten Teams wider, während wird in das Jahr mit Verbesserungen bei all unseren strategischen Prioritäten sind."









Verluste zu erwarten, aber anhaltende Outperformance
Dieser Einschätzung waren sich Anlegerinnen und Anleger angesichts der verfehlten Umsatzerwartungen in der US-Nachbörse nicht bereit sich anzuschließen. Die Aktie verlor nach rund 237.000 gehandelten Stücken 1,7 Prozent an Wert. Im regulären Handel hatte sie noch 0,3 Prozent zulegen können.
Sollte es am Dienstag bei den Verlusten bleiben, dürfte das für Investoren zu verschmerzen sein, denn gegenüber dem Jahreswechsel stand zuletzt ein Plus von 13,5 Prozent zu Buche – eine signifikante Outperformance gegenüber dem US-Gesamtmarkindex S&P 500, der im gleichen Zeitraum 5,9 Prozent an Wert verloren hat.
Fazit: Derzeit keinen Einstieg wert
Was die Bewertung der Aktie betrifft, handelt Waste Management nach dem Gewinnrückgang gegenüber dem Vorjahresquartal wieder am oberen Ende seiner Bewertungsspanne.
Aktuell ist ein für 2025 erwartetes Kurs-Gewinn-Verhältnis von 30,1 veranschlagt. Das liegt um 4,4 Prozent über dem Fünfjahresmittel von 28,8 und um ganze 72,5 Prozent gegenüber dem Branchendurchschnitt von 17,5.
Zwar bietet die Aktie ein krisensicheres Geschäftsmodell und eine hohe Konsistenz der Ausschüttungspolitik, angesichts der hohen Bewertungsvielfachen sollten Anlegerinnen und Anleger für einen Einstieg aber günstigere Kurse abwarten.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
Die Waste Management Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -0,71 % und einem Kurs von 199,2EUR auf Tradegate (29. April 2025, 10:22 Uhr) gehandelt.

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