Gewinn halbiert, Aktie crasht
Volvo schockt Anleger mit Sparhammer
Volvo Cars hat ein umfassendes Kostensenkungsprogramm im Volumen von 18 Milliarden schwedischen Kronen (1,87 Milliarden US-Dollar) angekündigt. Hintergrund sind stark rückläufige Geschäftszahlen im ersten Quartal.
- Volvo kündigt Kostensenkungsprogramm von 18 Mrd. SEK an.
- Betriebsgewinn fiel von 4,7 auf 1,9 Mrd. SEK.
- Elektrifizierte Autos machen 43% des Absatzes aus.
- Report: Die USA haben fertig! 5 Aktien für den China-Boom

Wie der schwedische Autobauer am Dienstag mitteilte, sank der Betriebsgewinn im Vergleich zum Vorjahr von 4,7 auf 1,9 Milliarden Kronen. Die EBIT-Marge fiel von 5 auf nur noch 2,3 Prozent. Auch der Umsatz schrumpfte deutlich, von 93,9 auf 82,9 Milliarden Kronen.
Das Unternehmen, das mehrheitlich der chinesischen Geely Holding gehört, begründete den Gewinneinbruch mit einem Rückgang der Großhandelsumsätze aufgrund geplanter Lagerabbauten, negativen Währungseffekten sowie allgemeinen Belastungen der Automobilbranche. Der jetzt vorgestellte "Kosten- und Liquiditätsplan" umfasst Kürzungen bei den Investitionen sowie Entlassungen, über deren Umfang Volvo Cars aber erst später nähere Angaben machen will.
Zudem kündigte der Konzern an, künftig auf Finanzprognosen für die Jahre 2025 und 2026 zu verzichten. "Der Markt ist mit ziemlich starken Gegenwinden konfrontiert", erklärte CEO Håkan Samuelsson im Gespräch mit CNBC. Samuelsson verwies auf sinkende Verkaufszahlen, scharfen Preiswettbewerb, zunehmenden Druck durch neue Elektroautoanbieter und die jüngsten Zollmaßnahmen der USA. Angesichts dieser Unsicherheiten wolle sich Volvo auf die direkte Kontrolle über seine Kosten konzentrieren.
An der Börse reagierten Anleger schockiert. Die Volvo-Aktie verlor am Dienstagmorgen in London zeitweise bis zu 10 Prozent:







Zur Strategie gehört es künftig auch, die Modellpalette in den USA zu straffen und die bestehende Produktion besser auf die lokalen Märkte auszurichten. Volvo reagiert damit auf die neuen Einfuhrzölle von US-Präsident Donald Trump, der Anfang April einen Aufschlag von 25 Prozent auf Autoimporte sowie neue Abgaben auf Autoteile wie Motoren und Getriebe verhängte. Diese sollen spätestens am 3. Mai in Kraft treten.
Ein Lichtblick
Der Anteil der "elektrifizierten Autos" stieg im ersten Quartal auf 43 Prozent des Gesamtabsatzes. Volvo Cars will diesen Anteil bis 2030 auf bis zu 100 Prozent ausbauen.
Autor: Nicolas Ebert, wallstreetONLINE Redaktion

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