Letzte Warnung vor dem Absturz
Aktienmärkte rennen direkt in die Katastrophe, sagt dieser Wall-Street-Bär
Trotz der jüngsten Erholung an den Aktienmärkten nach der teilweisen Rücknahme von US-Zöllen mahnt einer der bekanntesten Bären der Wall Street zur Vorsicht.
- Aktienmärkte erholen sich, aber Vorsicht geboten.
- Berezin sieht 75% Wahrscheinlichkeit für US-Rezession.
- Hohe Zölle dämpfen Investitionen und Konsumverhalten.
- Report: Die USA haben fertig! 5 Aktien für den China-Boom

Peter Berezin, Chefstratege bei BCA Research, sieht nach wie vor erhebliche Gefahren für Anleger. In einer neuen Mitteilung erklärte Berezin: "Die Entscheidung von Präsident Trump, einen Teil der Zölle zurückzunehmen, hat die Wahrscheinlichkeit einer tiefen Rezession gesenkt. Dennoch sind Aktien nicht einmal auf eine milde Rezession vorbereitet. Das Risiko für Aktien tendiert klar nach unten."
Berezin, der bereits 2022 gegen den Konsens richtig keine Rezession prognostizierte, hält weiterhin an seiner pessimistischen Einschätzung fest. Seinen Berechnungen zufolge liegt die Wahrscheinlichkeit einer US-Rezession in diesem Jahr bei 75 Prozent. Zudem erwartet er, dass der S&P 500 bis Jahresende auf 4.450 Punkte fallen wird – aktuell notiert der Leitindex noch bei:









Besonders kritisch sieht Berezin den weiterhin historisch hohen effektiven US-Zollsatz, der seit den 1930er Jahren keinen Vergleich kennt. Diese Unsicherheit führe dazu, dass Unternehmen Investitionen zurückfahren und Verbraucher ihre Ausgaben drosseln.
Auch Procter & Gamble bestätigte diese Entwicklung: Konzernchef Jon Moeller berichtete bei Yahoo Finance, dass die Zahl der wöchentlichen Waschladungen pro Haushalt von etwa fünf vor der Pandemie auf nur noch dreieinhalb gesunken sei – ein klares Zeichen für verändertes Konsumverhalten.
Hinzu komme, dass bereits vor Beginn des verschärften Handelsstreits erste Schwächen in der US-Wirtschaft erkennbar waren. Der GDP Tracker der Atlanta Fed schätzt ein Minus von 0,4 Prozent für das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal. Goldman Sachs prognostiziert ein leicht geringeres Minus von 0,2 Prozent. Auch die Verbraucherstimmung trübte sich zuletzt merklich ein.
Trotz dieser Anzeichen preist der Aktienmarkt laut Berezin kaum eine Rezession ein. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis des S&P 500 liegt derzeit bei 19,9 – weit entfernt von den Niveaus früherer Rezessionsphasen. Während der Finanzkrise 2008 etwa rutschte das KGV auf nur 8,9 ab.
Berezin warnt
"US-Aktien werden über mehrere Jahre hinweg eine unterdurchschnittliche Performance zeigen."
Diese Warnung kommt zu einer Zeit, in der der Aktienmarkt dank positiver Signale im Zollstreit kurzzeitig aufatmete. So schloss der japanische Topix-Index am Montag knapp über dem Niveau von Anfang April, während der S&P 500 eine viertägige Rallye hinlegte.
Autor: Nicolas Ebert, wallstreetONLINE Redaktion

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