Zahlen veröffentlicht
General Motors übertrifft Erwartungen – doch Trump-Zölle bremsen den Kurs!
General Motors meldet starke Quartalszahlen, doch Trumps Zölle zwingen den Autobauer zur Kurskorrektur und bringen die Jahresprognose ins Wanken. Aktie fällt!
- GM übertrifft Q1-Erwartungen, aber Gewinn sinkt.
- Zölle zwingen zur Neubewertung der Jahresprognose.
- Aktienrückkäufe ausgesetzt, Aktie fällt um 3,4%.
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General Motors (GM) hat seine Zahlen für das ersten Quartal veröffentlicht und die Erwartungen der Wall Street übertroffen, doch geopolitische Unsicherheiten und zusätzliche US-Autozölle unter der Trump-Regierung zwingen den Autobauer zu einer Neubewertung seiner Jahresprognose. Zusätzliche Aktienrückkäufe werden vorerst ausgesetzt.
Starke Zahlen trotz Gegenwind
Im ersten Quartal erzielte GM einen bereinigten Gewinn je Aktie von 2,78 US-Dollar und lag damit über den durchschnittlichen Analystenschätzungen von 2,74 US-Dollar. Der Umsatz belief sich auf 44,02 Milliarden US-Dollar und übertraf damit ebenfalls die Erwartungen von 43,05 Milliarden US-Dollar.
Im Vergleich zum Vorjahresquartal zeigt sich bei den Geschäftszahlen ein gemischtes Bild. Zwar konnte GM den Umsatz leicht von 43,01 Milliarden auf 44,02 Milliarden US-Dollar steigern, doch sowohl der Gewinn für Aktionäre als auch das operative Ergebnis gingen zurück. Der Nettogewinn fiel von 2,98 Milliarden auf 2,78 Milliarden US-Dollar, während das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 3,87 Milliarden auf 3,49 Milliarden US-Dollar sank. Die rückläufigen Erträge werden insbesondere auf gestiegene Kosten, Währungseffekte und höhere Abschreibungen zurückgeführt.
Prognose unter Vorbehalt wegen Zollpolitik
Die ursprüngliche Jahresprognose vom Januar 2025 – mit einem Nettogewinn zwischen 11,2 und 12,5 Milliarden US-Dollar sowie einem freien Automotive-Cashflow zwischen 11 und 13 Milliarden US-Dollar – wird derzeit überarbeitet.
Finanzchef Paul Jacobson erklärte: "Die Auswirkungen der neuen Zölle könnten erheblich sein. Unsere Prognose kann aktuell nicht als zuverlässig angesehen werden. Wir werden die Finanzmärkte informieren, sobald mehr Klarheit herrscht."
GM hebt hervor, dass die Prognose formal nicht zurückgezogen sei, jedoch aufgrund der politischen und regulatorischen Unklarheiten aktuell als nicht belastbar gelte.
GM rechnet derzeit damit, etwa 30 bis 50 Prozent der Nordamerika-Zölle auffangen zu können. Dennoch hat das Unternehmen bereits konkrete Maßnahmen ergriffen, um auf die veränderte wirtschaftliche Lage zu reagieren. So wurde die Produktion von Pickup-Trucks im Werk in Indiana hochgefahren, während geplante Stillstandzeiten im Werk in Missouri gestrichen wurden. Gleichzeitig wurde die Fertigung großer elektrischer Lieferfahrzeuge in Kanada vorübergehend eingestellt. Diese Entscheidungen verdeutlichen, dass GM bereits aktiv operative Anpassungen vornimmt, obwohl strategische Großinvestitionen zunächst zurückgestellt werden.
Größere strategische Investitionsentscheidungen sollen erst nach einer Stabilisierung der regulatorischen Lage getroffen werden. Dennoch könnten die Zölle laut Jacobson dazu führen, dass GM und seine Partner vermehrt in US-Standorte investieren müssen.
Aktienrückkäufe gestoppt
Die vorzeitige Beendigung eines beschleunigten Aktienrückkaufprogramms über 2 Milliarden US-Dollar wird wie geplant im zweiten Quartal erfolgen. Weitere Rückkäufe wurden jedoch bis auf weiteres ausgesetzt. Insgesamt hatte GM im Februar ein Rückkaufprogramm über 6 Milliarden US-Dollar angekündigt, um Aktionäre trotz stagnierender Marktdynamik zu belohnen.
Die Aktie von General Motors reagiert nach der Veröffentlichung der Zahlen mit einem Minus von 3,4 Prozent und notiert damit aktuell bei 39,9 Euro (Stand: Dienstag, 13:00 Uhr MEZ).
Autor: Pascal Grunow, wallstreetONLINE Redaktion
Die General Motors Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -2,72 % und einem Kurs von 40,17USD auf Tradegate (29. April 2025, 12:56 Uhr) gehandelt.
