Strafzölle bleiben ein Problem

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    Adidas in der Zollzwickmühle - So will Bjørn Gulden das Problem lösen

    Ohne Donald Trump und seine Strafzölle sähe die Welt für Adidas anders aus. CEO Björn Gulden hätte - wie gewohnt - mit den Zahlen die Prognose für das laufende Jahr erhöht. Diesmal reicht es nur für eine Bestätigung!

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    Strafzölle bleiben ein Problem - Adidas in der Zollzwickmühle - So will Bjørn Gulden das Problem lösen

    Dass Bjørn Gulden einen guten Job bei Adidas macht, das hat er schon im vergangenen Jahr bewiesen. Dienstag hat der Vorstandsvorsitzende die endgültigen Zahlen der Sportartikelherstellers für das erste Quartal 2025 präsentiert. Wie gewohnt, wurden die Erwartungen der Experten übertroffen.

    Adidas ist mit einem starken ersten Quartal ins Geschäftsjahr 2025 gestartet: Der Nettogewinn stieg auf 428 Millionen Euro, nach 170 Millionen Euro im Vorjahr. Auch der Gewinn je Aktie legte deutlich zu – von 0,95 auf 2,40 Euro – und übertraf damit die Analystenschätzungen klar. Der Umsatz kletterte um rund 13 Prozent auf 6,15 Milliarden Euro. Analysten hatten im Vorfeld mit einem Gewinn von 383,5 Millionen Euro und einem Ergebnis je Aktie von 2,08 Euro gerechnet.

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    Richtig glücklich ist Bjørn Gulden trotzdem nicht!

    Dem Chef von Adidas machen die Strafzölle von Donald Trump zu schaffen. Obwohl Anleger es nicht sofort merken, sie haben schon Auswirkungen auf die aktuellen Zahlen. "In einer normalen Welt hätten wir mit diesem starken Quartal, dem soliden Auftragsbestand und der insgesamt sehr positiven Stimmung gegenüber adidas unseren Ausblick für das Gesamtjahr sowohl für den Umsatz als auch für das Betriebsergebnis angehoben. Die Unsicherheit hinsichtlich der US-Zölle verhindert das im Moment," erklärte Gulden beim Company Talk.

     

     

    Unsicherheit ist groß

    Weitere Kopfschmerzen bereiten dem Vorstandsvorsitzenden, dass er nicht vernünftig für die Zukunft planen kann. Die Weitsicht von Bjørn Gulden gehörte schon immer zu seinen Stärken. Aktuell tappt er allerdings ein wenig im Dunklen.

    "Obwohl wir die Exporte aus China in die USA bereits auf ein Minimum reduziert hatten, sind wir den derzeit sehr hohen Zöllen in gewissem Maße ausgesetzt. Noch schlimmer für uns ist die allgemeine Erhöhung der US-Zölle aus allen anderen Herkunftsländern. Da wir derzeit fast keine unserer Produkte in den USA herstellen können, werden diese höheren Zölle letztendlich zu höheren Kosten für alle unsere Produkte für den US-Markt führen. Angesichts der Unsicherheit, was die Verhandlungen zwischen den USA und den verschiedenen Exportländern betrifft, wissen wir nicht, wie die endgültigen Zölle aussehen werden."

    Für den Adidas Chef eine besonders Harte Nuss, die es jetzt zu knacken gilt. "Wir können keine finalen Entscheidungen darüber treffen, wie wir vorgehen werden. Kostensteigerungen aufgrund höherer Zölle werden letztendlich nicht nur in unserer Branche zu Preiserhöhungen führen, aber es ist im Moment unmöglich, diese zu quantifizieren oder abzuschätzen, welche Auswirkungen das auf die Verbrauchernachfrage nach unseren Produkten haben könnte."

    Wie reagiert der DAX-Konzern darauf?

    Die Devise in Herzogenaurach lautet zunächst: "Abwarten und Tee trinken". Adidas will sich in den USA zunächst bei möglichen Preiserhöhungen zurückhalten. Man werde nicht als Taktgeber im Markt auftreten, sondern das Verhalten der Wettbewerber genau beobachten, erklärte Bjørn Gulden in einer Telefonkonferenz mit Analysten. "Wir werden nicht der Marktführer bei der Preisgestaltung in den USA sein", so Gulden.

    Mit Blick auf die neuen US-Importzölle auf Produkte aus China hat Adidas bereits erste Schritte unternommen: Ware, die ursprünglich für den US-Markt in China produziert wurde, werde inzwischen in andere Produktionsländer verlagert. 

    Der Anteil chinesischer Importe für die USA lag bislang bei rund drei Prozent – inzwischen tendiere dieser Wert gegen null, sagte Gulden. Eine signifikante Fertigung direkt in den USA sei für Adidas hingegen nicht umsetzbar.

    Es gibt ja auch noch andere Märkte als die USA!

    Schwarz sehen ist nicht die Art von Bjørn Gulden. Er ist schon fleißig auf der Suche nach Wegen aus diesem Dilemma. "In allen anderen Märkten sehen wir derzeit eine positive Entwicklung und werden natürlich versuchen, die Unsicherheit in den USA durch noch bessere Ergebnisse in den übrigen Teilen der Welt zu kompensieren. Wir halten daher an unserem ursprünglichen Ausblick fest, räumen jedoch ein, dass es Unsicherheiten gibt, die diesen im weiteren Verlauf des Jahres belasten könnten."

    Die Analysten setzen auf Gulden!

    Kurz nach der Veröffentlichung der endgültigen Quartalszahlen haben gleich vier renommierte Adressen das Papier von Adidas zum Kauf empfohlen. Die Begründungen dafür sind ähnlich, die Kursziele variieren.

    Bernstein Research hat die Einstufung für Adidas nach Vorlage der ausführlichen Zahlen zum ersten Quartal mit „Outperform“ und einem Kursziel von 300 Euro bestätigt. Analystin Aneesha Sherman lobte in ihrer aktuellen Studie das breit abgestützte Wachstum des Sportartikelherstellers. Trotz der starken Entwicklung habe Adidas seinen Ausblick aufgrund konjunktureller Unsicherheiten lediglich bestätigt und nicht angehoben, so die Expertin.

    Die Baader Bank hat die Einstufung für Adidas nach den endgültigen Zahlen zum ersten Quartal mit "Add" und einem Kursziel von 238 Euro bestätigt. Analyst Volker Bosse verwies auf ein starkes Auftaktquartal, betonte jedoch, dass der Sportartikelhersteller seine Jahresprognose angesichts anhaltender Unsicherheiten rund um Konjunktur und Zölle lediglich bestätigt habe.

    Die UBS hat ihre Kaufempfehlung für Adidas nach Vorlage der endgültigen Quartalszahlen bekräftigt und das Kursziel bei 282 Euro belassen. Analyst Robert Krankowski sieht in den Ergebnissen eine Bestätigung der starken operativen Dynamik des Sportartikelherstellers, wie er in einer ersten Einschätzung am Dienstag betonte.

    Deutsche Bank Research hat die Aktie von Adidas nach den endgültigen Zahlen zum ersten Quartal mit "Buy" und einem Kursziel von 280 Euro bestätigt. Analyst Adam Cochrane lobte die insgesamt starke Entwicklung des Unternehmens und hob die Fortschritte in sämtlichen Geschäftsbereichen hervor.

    Mein Tipp: Trotz solider Quartalszahlen ist Adidas der technische Befreiungsschlag zunächst nicht gelungen. Die Aktie konnte weder den Widerstand bei 220 Euro überwinden noch die 50-Tage-Linie, die als wichtiger Indikator für den kurzfristigen Trend gilt. Für konservative Anleger bleibt ein nachhaltiger Ausbruch über diese Marken ein Signal zum Einstieg.

    Risikofreudigere Investoren blicken hingegen auf die Unterstützung bei 201 Euro. Hält diese Marke, könnte dies eine Gelegenheit zum Einstieg bieten. Sollte sie unterschritten werden, bieten Kurse um 200 Euro eine potenzielle Einstiegschance für langfristig orientierte Anleger.

    Adidas-CEO Bjørn Gulden hat bereits mehrfach unter Beweis gestellt, dass er auch in herausfordernden Phasen Kurs halten kann. Beobachter seiner Arbeit in Herzogenaurach wissen: Gulden plant konservativ und mit ausreichend Puffer. Prognosen hebt er lieber im laufenden Jahr an, als sie später revidieren zu müssen.

    Die neuen US-Strafzölle, initiiert von Ex-Präsident Donald Trump, haben diesen Spielraum zwar teilweise aufgezehrt. Dennoch legte Adidas ein starkes Quartal vor und übertraf die Analystenerwartungen deutlich. Setzt sich dieser Trend fort, dürfte auch der Aktienkurs weiter zulegen.

    Gulden selbst zeigt sich kämpferisch: "Die Marke adidas ist stark, wir haben ein hervorragendes Team und genügend Ressourcen, um durch diese unsichere und schwierige Phase noch stärker zu werden." Seine bisherige Bilanz spricht für ihn – bislang hat Gulden nicht nur geliefert, was er versprochen hat, sondern häufig sogar ein gutes Stück mehr. Anleger dürfen daher hoffen, dass Adidas auch die aktuelle Belastungsprobe erfolgreich meistert.

    Markus Weingran, Chefredakteur wallstreetONLINE Börsenlounge

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    Verfasst vonRedakteurMarkus Weingran

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