Q1-Zahlen präsentiert
Aixtron mit fetten Gewinnen: Ist das der Durchbruch?
Die Aktie des Anlagenbauers Aixtron ist nach den Zahlen zum ersten Quartal gefragt. Damit hält die Kurserholung der vergangenen Tage an. Der erhoffte Durchbruch?
- Aixtron übertrifft Umsatzprognosen, Aktie steigt stark.
- Cashflow verbessert, trotz Rückgang beim Gewinn.
- Jahresprognose bestätigt, Markt zeigt sich optimistisch.
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Im vergangenen Jahr kannte die Aixtron-Aktie nur eine Richtung, und zwar nach unten. Schwache Geschäfte und eine magere Ertragslage belasteten das Papier und frustrierte Investoren. Auch der Start in dieses Jahr verlief bislang verhalten. Ein Viertel seines Wertes hat der Titel eingebüßt.
Auf dem Höhepunkt der von US-Präsident Donald Trump verursachten Zollpanik rutschte die Aktie sogar auf den tiefsten Stand seit fast fünf Jahren ab. Solche Mehrjahrestiefs gelten in der technischen Analyse als starke Verkaufssignale. Trotz der anhaltenden Talfahrt ist die Aktie nicht günstig, für 2025 wird ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 16,3 fällig. Das verhinderte bislang eine stärkere Erholung.
Aixtron übertrifft die eigenen Erwartungen
Am Mittwoch hat das Unternehmen seine Zahlen zum abgelaufenen Quartal vorgelegt. Die scheinen den Nerv der Anlegerinnen und Anleger zu treffen, die Aktie legt am frühen Vormittag kräftig zu.
Gegenüber dem Vorjahr ist der Umsatz erneut gefallen. Nach 118,3 Millionen Euro erzielte Aixtron in den vergangenen drei Monaten Einnahmen in Höhe von 112,5 Millionen Euro. Das entspricht einem Rückgang um 4,9 Prozent.
Allerdings hatte das Unternehmen selbst mit noch deutlich geringeren Erlösen gerechnet. So konnte das obere Ende der Prognosespanne von 90,0 bis 110,0 Millionen Euro übertroffen werden. Die Entwicklung führt Aixtron auf "Verkaufserfolge der G10-AsP-Anlage" zurück und gibt an, Nokia als Kunden gewonnen zu haben.
Geringerer Gewinn, aber höherer Cashflow
Mit Blick auf die Erträge konnte ein Bruttoergebnis in Höhe von 30,8 Millionen Euro erzielt werden. Damit fiel das Ergebnis gegenüber dem Vorjahresquartal um 8,9 Prozent. Seinen EBIT-Ertrag hat das Unternehmen mit 3,3 Millionen Euro angegeben. Das ist ein um zwei Drittel niedrigeres Ergebnis als noch im Vorjahr und auf eine deutlich geringere EBIT-Marge zurückzuführen.
Nichtsdestotrotz konnte der Cashflow deutlich verbessert und auf 35,1 Millionen Euro gesteigert werden. Im Jahr zuvor hatte Aixtron noch mit Mittelabflüssen in Höhe von 7,4 Millionen Euro zu kämpfen. Verbessert werden konnte der Cashflow vor allem mithilfe geringerer Investitionsausgaben.
Ausblick für 2025 bestätigt, Zollpolitik soll beobachtet werden
Seine Prognose für 2025 hat Aixtron bestätigt. Angestrebt werden Erlöse in Höhe von 530 bis 600 Millionen Euro. Dabei soll die Bruttomarge bei 41 bis 42 Prozent liegen, die EBIT-Marge soll mit 18 bis 22 Prozent deutlich über dem Niveau des ersten Quartals liegen.
Im zweiten Quartal werden Erlöse von 120 bis 140 Millionen Euro erwartet – eine deutliche Steigerung gegenüber den Umsätzen in den zurückliegenden drei Monaten. Die Handelspolitik der USA will das Unternehmen "laufend beobachten, um mögliche Effekte [...] jederzeit einschätzen und – falls erforderlich – Korrekturmaßnahmen einleiten zu können."









Aktie legt deutlich zu, nimmt wichtige Hürde
Anlegerinnen und Anleger zeigen sich begeistert von der über den Erwartungen liegenden Umsatzentwicklung sowie der bestätigten Jahresprognose. Die Aktie legt im frühen Handel deutlich zweistellig zu und kann sich um fast 13 Prozent (Stand: 09:25 Uhr) steigern.
Aus charttechnischer Perspektive gelingt der Aktie damit ein erster Meilenstein sowie ein markanter Ausbruch über die 50-Tage-Linie, was gleichbedeutend mit einem ersten prozyklischen Kaufsignal ist. Platz ist derzeit bis etwa 14,60 Euro, wo die 200-Tage-Linie liegt. Ferner besteht bei etwa 13,75 Euro ein Horizontalwiderstand.
Fazit: Aixtron liefert Befreiungsschlag, weitere Gewinne zu erwarten
Aixtron hat im ersten Quartal Erlöse über den eigenen Erwartungen erzielt und damit für eine Überraschung gesorgt. Zwar fiel der Gewinn, der Cashflow konnte aber durch eine umsichtige Investitionspolitik verbessert werden – das Unternehmen hält sein Geld zusammen, was am Markt gut ankommt, und mit einem fetten Kursplus belohnt wird.
Die Jahresprognose wurde bestätigt, wofür der gegenüber dem Vorjahr verbesserte Auftragseingang in Höhe von 132,2 Millionen Euro Rückenwind liefert. Damit dürfte der Markt die Gewinnaussichten des Unternehmens für dieses Jahr unterschätzt haben. Angesichts des auch charttechnischen Befreiungsschlages stehen die Zeichen für die Aktie damit zunächst auf Grün.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
Die AIXTRON Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Plus von +11,73 % und einem Kurs von 12,72EUR auf Tradegate (30. April 2025, 09:56 Uhr) gehandelt.

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