Enttäuschende Quartalszahlen

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    JinkoSolar rauscht ab – und First Solar gleich mit!

    Die Solarmodulhersteller JinkoSolar und First Solar konnten am Dienstag nicht mit ihren Quartalszahlen überzeugen. Die Aktien stehen unter Druck.

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    Enttäuschende Quartalszahlen - JinkoSolar rauscht ab – und First Solar gleich mit!

    Eine schwache Nachfrage in den USA, wachsende Handelshemmnisse und eine geringe Profitabilität aufgrund von Überkapazitäten – vor allem chinesische Solarmodulhersteller haben aktuell schwer zu kämpfen, wie das am Dienstagmittag von JinkoSolar vorgelegte Quartalergebnis zeigt.

    Doch auch der US-amerikanische Hersteller First Solar, der als möglicher Gewinner der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump gilt, enttäuschte am Dienstagabend mit seinen Zahlen und dürfte am Mittwoch vor empfindlichen Verlusten stehen.

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    JinkoSolar

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    ISIN:US47759T1007WKN:A0Q87R

    Lange hat JinkoSolar, der nach eigenen Angaben größte Solarmodulhersteller der Welt, eine positive Ertragsspanne behaupten, und sich damit positiv von seinen Mitbewerbern abheben können. Doch inzwischen sind die Margen und damit die Gewinne auch hier unter Druck geraten.

    Gegenüber dem Vorjahresquartal fielen die Erlöse um 40 Prozent auf 1,91 Milliarden US-Dollar. Damit konnten die Erwartungen um 20 Millionen US-Dollar geschlagen werden. Insgesamt lieferte JinkoSolar Module mit einer Gesamtleistung von 17,5 Gigawatt aus, das entspricht einem Rückgang von 12,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Damit hatte das Unternehmen sowohl beim Volumen als auch den Verkaufspreisen zu kämpfen.

    Gewinn bricht ein, Fehlbetrag erwirtschaftet

    Diese Entwicklung hatte einen drastischen Gewinnrückgang zur Folge. Zwar hatten Analysten mit einem negativen Vorzeichen gerechnet, die Verluste in Höhe von 3,53 US-Dollar pro Aktie überraschten dann aber doch – ausgegangen worden war von einem Fehlbetrag von -1,57 US-Dollar je Anteilsschein. Insgesamt erlitt JinkoSolar einen Verlust in Höhe von 181,7 Millionen US-Dollar. Vor einem Jahr hatte der Gewinn noch bei 84,4 Millionen US-Dollar gelegen.

    Im zweiten Quartal erwartet das Unternehmen Auslieferungen von 20 bis 25 Gigawatt, im Gesamtjahr strebt JinkoSolar 85 bis 100 Gigawatt an. Damit bleibt das Problem von Überkapazitäten bestehen, denn seine Produktionskapazitäten schätzt der Konzern bis zum Jahresende auf 130 Gigawatt. Damit dürfte der Preisverfall bei Modulen und der Margendruck anhalten.

    Anlegerinnen und Anleger schickten die Aktie dementsprechend mit einem Minus von knapp 4 Prozent auf Talfahrt. Damit summieren sich die Verluste gegenüber dem Stand vor einem Jahr auf 31,4 Prozent, womit sie die Umsatz- und Gewinnentwicklung widerspiegeln.

    First Solar

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    ISIN:US3364331070WKN:A0LEKM

    Mit hohen Kursverlusten müssen Anlegerinnen und Anleger am Mittwoch auch bei der Aktie des Mitbewerbers First Solar rechnen. Bereits in der US-Nachbörse sackte das Papier am Dienstagabend zweistellig ab. Hier enttäuschte vor allem ein Gewinn unter den Erwartungen.

    Gegenüber dem Vorjahresquartal legten die Erlöse um 6,4 Prozent auf 844,6 Millionen US-Dollar zu. Damit wächst das Unternehmen gegen den Branchentrend und konnte die Erwartungen genau treffen. Beim Ertrag hingegen gab es eine heftige Enttäuschung. Statt der von Analysten erwarteten 2,47 US-Dollar präsentierte First Solar mit 1,95 US-Dollar pro Aktie einen um 0,52 US-Dollar unter den Erwartungen liegenden Gewinn. Insgesamt erwirtschaftete der Konzern einen Nettoertrag in Höhe von 209,5 Millionen US-Dollar. Im Jahr zuvor hatte der Ertrag bei 236,6 Millionen US-Dollar gelegen.

    First Solar kassiert Prognose, Ausblick drastisch gesenkt

    Angesichts wirtschaftlicher und politischer Unsicherheiten, ausgelöst vor allem durch die US-Handelspolitik, musste First Solar seinen Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr korrigieren – die Differenzen gegenüber der bisherigen Prognose fallen dabei deutlich aus.

    Beim Umsatz sieht das Unternehmen nach zuvor 5,3 bis 5,8 Milliarden US-Dollar nun nur noch 4,5 bis 5,5 Milliarden US-Dollar. Der Gewinn pro Aktie soll sich auf 12,50 bis 17,50 US-Dollar belaufen. Die Schätzung zuvor hatte bei 17,00 bis 20,00 US-Dollar gelegen. Auf die mutmaßlich geringeren Erträge will das Unternehmen mit niedrigeren Investitionsausgaben reagieren: Hier wurde die Kostenprognose von 1,3 bis 1,5 Milliarden US-Dollar auf 1,0 bis 1,5 Milliarden US-Dollar gesenkt.

    Investoren reagierten nichtsdestotrotz entsetzt, der Schreck hält auch am Mittwoch an, sodass die Aktie ihre Verluste in der Vorbörse ausweitet und mit einem Minus von fast 12 Prozent notiert. Damit dürften die Abgaben gegenüber dem Jahreswechsel auf mehr als ein Drittel anwachsen.

    Fazit: In diesem Umfeld kein Kauf

    Die Solarbranche kämpft mit einem sich weiter eintrübenden Geschäftsumfeld. Das macht inzwischen auch vor JinkoSolar und First Solar nicht halt – zwei Unternehmen, die lange eine überdurchschnittlich hohe Profitabilität behaupten konnten.

    Während sich JinkoSolar aufgrund von Überkapazitäten mit fallenden Verkaufspreisen ausgesetzt sieht und damit in die Verlustzone rutschte, musste First Solar seine Prognose aufgrund der US-Handelspolitik deutlich herabsenken. Angesichts noch immer stattlicher Gewinne ist die Aktie nach dem zu erwartenden Kursrutsch mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis zwischen 7 und 10 bewertet. Wie schnell die Gewinne des Unternehmens jedoch dahin sein könnten, hat JinkoSolar gezeigt. Im aktuellen Umfeld sollten Anlegerinnen und Anleger daher in beiden Fällen auf ein Investment verzichten und eine Bodenbildung sowohl der Aktien als auch der Geschäftslage abwarten.

    Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion


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    Verfasst vonRedakteurMax Gross

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