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Verlust-Alarm bei Wacker Chemie! – Anleger im Panikmodus?
Wacker Chemie rutscht überraschend in die Verlustzone und verfehlt die Erwartungen ans erste Quartal deutlich. Die Prognosen für 2025 bleiben dennoch bestätigt!
- Wacker Chemie verzeichnete unerwarteten Nettoverlust.
- EBITDA fiel um 26% auf 127,1 Millionen Euro.
- Prognosen für 2025 bleiben trotz Rückschlag stabil.
- Report: Die USA haben fertig! 5 Aktien für den China-Boom

Wacker Chemie, der im MDAX notierte Spezialchemiekonzern aus München, hat am Mittwoch schwache Zahlen für das erste Quartal 2025 vorgelegt und startet mit einem deutlichen Dämpfer ins Jahr. Dennoch hält das Unternehmen an seinen Jahreszielen fest. Belastet wurde das Ergebnis durch eine anhaltend schwache Konjunktur sowie durch Unsicherheiten an den Märkten, insbesondere im Zuge der jüngsten Entwicklungen in der US-Handelspolitik.
Die Aktie reagierte prompt. Am Mittwochvormittag verlor die Wacker-Chemie-Aktie rund 3,8 Prozent und notiert damit bei 68,55 Euro (Stand: Mittwoch, 10:00 Uhr MEZ).









"Die schwache Konjunktur prägt weiterhin das Bestellverhalten vieler Kunden", erklärte CEO Christian Hartel. "Dazu kommt in den letzten Wochen erhebliche Verunsicherung an den Märkten aufgrund der aktuellen US-Handelspolitik."
Im Zeitraum Januar bis März fiel der operative Gewinn (EBITDA) um 26 Prozent auf 127,1 Millionen Euro. Damit verfehlte das Unternehmen die eigenen Prognosen von Mitte März, die ein EBITDA von 135 Millionen Euro in Aussicht gestellt hatten. Die EBITDA-Marge sank deutlich auf 8,6 Prozent, nach 11,6 Prozent im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz stagnierte bei 1,48 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,49 Milliarden).
Besonders hart traf es das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT), das auf nur noch 0,4 Millionen Euro einbrach – nach 63 Millionen Euro im ersten Quartal 2024. Unter dem Strich blieb ein Nettoverlust von 3,4 Millionen Euro bzw. 0,16 Euro je Aktie, verglichen mit einem Gewinn von 48 Millionen Euro bzw. 0,89 Euro je Aktie im Vorjahr.
Der Hauptgrund für das schwache Abschneiden liegt laut Unternehmensangaben in deutlich geringeren Absatzmengen von Polysilizium für Solaranwendungen, einem zentralen Bereich im Portfolio von Wacker Chemie.
Trotz der Enttäuschung im ersten Quartal bestätigte der Konzern seine Prognose für das Gesamtjahr. So soll der Umsatz weiterhin auf 6,1 bis 6,4 Milliarden Euro steigen (2024: 5,7 Milliarden). Das EBITDA wird weiterhin im Korridor von 700 bis 900 Millionen Euro erwartet. Die EBITDA-Marge soll auf Vorjahresniveau von 13,3 Prozent liegen.
Analystenreaktionen: Geteilte Meinungen an der Wall Street
Die Analysten zeigten sich nach Vorlage der Zahlen vorsichtig. JPMorgan beließ die Einstufung für Wacker Chemie auf "Neutral" mit einem Kursziel von 84 Euro.
Etwas optimistischer bleibt das Analysehaus Jefferies. Analyst Chris Counihan bestätigte seine Kaufempfehlung ("Buy") mit einem Kursziel von 100 Euro. Zwar habe das operative Ergebnis seine Erwartungen verfehlt, doch sieht Counihan lediglich "etwas Druck" auf den Aktienkurs.
Autor: Pascal Grunow, wallstreetONLINE Redaktion

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