19 % Kursminus erst der Anfang
Erst wenn DAS passiert, können Anleger wieder durchatmen
Goldman Sachs warnt, dass die Märkte weiter fallen könnten – erst wenn das Wachstum seinen Tiefpunkt erreicht, dürfte auch der S&P 500 wirklich Boden finden. Anleger sollten sich auf mehr Volatilität einstellen.
- Goldman Sachs warnt vor weiterem Marktrückgang.
- S&P 500 könnte erst 2025 Boden finden.
- Anleger sollten sich auf hohe Volatilität einstellen.
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Zum Monatsende zeigt sich der April für US-Aktien volatil, aber etwas gefasster: Der S&P 500 liegt mit einem Rückgang von 0,9 Prozent deutlich besser als im März, als ein Minus von 5,7 Prozent verzeichnet wurde. Doch laut Goldman-Sachs-Makrostrategin Vickie Chang ist die Talsohle womöglich noch nicht erreicht.
"Entscheidend ist nun, ob die aktuelle Episode eher den vergangenen 'schockgetriebenen' Korrekturen ähnelt, bei denen der scheinbar über den Höhepunkt hinausgeschossene Zollschock ausreichte, um die Talsohle des Marktes zu markieren, oder ob es letztlich zu einem Szenario kommt, in dem sich zunächst die Wirtschaftsdaten stabilisieren müssen", sagte Chang in einer aktuellen Analyse.
Einige Marktteilnehmer hatten gehofft, dass das Tief vom 8. April bei 4.982 Punkten ein Wendepunkt sei. Doch Chang verweist auf frühere Kursrückgänge von über 15 Prozent, bei denen oft erst mit dem Tiefpunkt des Wachstums auch die Börsen ihren Boden gefunden hätten. "Da die Märkte mit einer 'neuen Art von Schock' zu kämpfen haben, ist es schwer zu glauben, dass allein die Überwindung der schlimmsten Phase eine Gewissheit dafür biete, dass das Schlimmste für die Märkte vorbei sei", erklärte sie.
Chang erwartet einen möglichen Marktboden frühestens im dritten Quartal 2025 – vorausgesetzt, eine Rezession bleibt aus. Sollte es allerdings zu einer wirtschaftlichen Abschwächung kommen, sei auch ein späteres Tief denkbar. Aus ihrer Sicht besteht in einem Rezessionsszenario eine "erhebliche Anfälligkeit", auch wenn der eigentliche Schock vorbei ist.
Drei Gründe nennt sie für diese Einschätzung: Erstens seien schockbedingte Korrekturen oft erst nach drastischeren Gegenmaßnahmen nachhaltig umgekehrt worden. Zweitens habe es lange keine Phase mehr gegeben, in der Arbeitsplatz- und Portfolioverluste gleichzeitig auftraten. Drittens sei der aktuelle Rückgang von rund 19 Prozent vergleichsweise mild – und ungewöhnlich früh im Zyklus eingetreten.
"Wir glauben, dass die Risiken weiterhin dafür sprechen, dass die Aktienkurse von ihrem aktuellen Niveau aus erneut sinken werden und dass eine Absicherung nach unten hinzugefügt werden sollte", so Chang.
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Redaktion

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