Windturbinenhersteller
Vestas hält Kurs – trotz Gegenwind aus Politik und Märkten
Vestas steigert seinen Umsatz kräftig und hält trotz globaler Unsicherheiten an der Jahresprognose fest. Der Windkraftkonzern sieht sich auf Kurs – doch Cashflow und Margen bleiben vorerst unter Druck. Die Aktie legt zu.
- Vestas steigert Umsatz um 30% auf 3,5 Mrd. Euro.
- EBIT vor Sondereffekten bei 14 Mio. Euro, Gewinnzone.
- Auftragseingang steigt um 36% auf 3,9 Mrd. Euro.
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Der dänische Windturbinenhersteller Vestas hält trotz geopolitischer Unsicherheiten und anhaltender Marktverwerfungen an seiner Jahresprognose fest. Im ersten Quartal 2025 konnte das Unternehmen seinen Umsatz um knapp 30 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro steigern. Das operative Ergebnis (EBIT) vor Sondereffekten kehrte mit 14 Millionen Euro in die Gewinnzone zurück – ein deutliches Signal im laufenden Turnaround-Prozess.
Nach Jahren hoher Verluste arbeitet Vestas an einer nachhaltigen Rückkehr in die Gewinnzone. Die EBIT-Marge vor Sondereffekten lag zu Jahresbeginn bei 0,4 Prozent – nach einem Minus von 2,5 Prozent im Vorjahreszeitraum. CEO Henrik Andersen sieht den Konzern "weiter auf Kurs", betont aber, dass saisonale Schwankungen und der Produktionshochlauf im Onshore – wie im Offshore-Geschäft weiterhin herausfordernd seien.
Besonders erfreulich: Der Auftragseingang stieg um 36 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro. Der Gesamtauftragsbestand – inklusive langfristiger Serviceverträge – lag Ende März bei 69,8 Milliarden Euro und damit um 8,8 Milliarden Euro über dem Vorjahreswert. Das Dienstleistungsgeschäft, das in den nächsten zwei Jahren stabilisiert werden soll, trug maßgeblich zum positiven Ausblick bei.
Dennoch ist der Free Cash Flow mit -325 Millionen Euro weiterhin negativ, wenn auch deutlich besser als im Vorjahr (-997 Millionen Euro). Die laufenden Investitionen, zum Beispiel in Produktionskapazitäten, belasten weiterhin stark. Für das Gesamtjahr hält Vestas an der Umsatzprognose von 18 bis 20 Milliarden Euro fest – bei einer EBIT-Marge vor Sondereffekten zwischen 4 und 7 Prozent.
Ab Juni wird Jakob Wegge-Larsen als neuer Finanzvorstand an Bord sein – pünktlich zur Investoren-Roadshow im Sommer. Vestas setzt auf Kontinuität und strategische Disziplin, um mittelfristig wieder zweistellige Margen zu erzielen. Investoren dürfen auf eine schrittweise Erholung hoffen – vorausgesetzt, der politische Rückenwind bleibt stabil.
Im frühen Handel an der Frankfurter Börse legt die Aktie am Dienstag um knapp 1,30 Prozent zu. Ein Anteilsschein kostet derzeit 12,70 Euro (Stand 08:23 Uhr).
*ab 500 Euro Ordervolumen, zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen
Autor: Ferdinand Hammer, wallstreetONLINE Redaktion
