Sell in May and go away
S&P 500: Steht der nächste Crash bevor?
Der S&P 500 legte bis Anfang Mai zu und verzeichnete neun Tagesgewinne in Folge – die längste Gewinnserie seit November 2004. Die Serie brach in der letzten Woche wieder ein. Wie steht es um den Index?
- S&P 500 bricht Gewinnserie nach neun Tagen ab.
- Markt schwankt stark seit Trumps Zollankündigung.
- Saisonale Trends deuten auf geringes Wachstum hin.
- Report: Zeitenwende! 3 Uranaktien vor der Neubewertung

Der S&P 500 legte bis Anfang Mai zu und verzeichnete neun Tagesgewinne in Folge – die längste Gewinnserie seit November 2004.
Dann fiel der Index am Montag und beendete damit seine längste Gewinnserie seit zwei Jahrzehnten.
Seit Trumps erster Zollankündigung am 2. April sind die Aktienmärkte stark schwankend. Der S&P 500 sackte zunächst fast 15 Prozent ab, stabilisierte sich dann aber und legte neun Handelstage in Folge zu.









In der vergangenen Woche erklärte US-Finanzminister Scott Bessent, US-Präsident Donald Trumps Agenda aus Zöllen, Steuersenkungen und Deregulierung langfristig zu Investitionen in die USA führen würden. Kurzfristige Marktverwerfungen seien dabei verkraftbar.
"Neun Gewinn-Tage im S&P 500 sind schwer aufrechtzuerhalten", kommentiert Art Hogan, Chefmarktstratege bei B Riley Wealth in Boston. "Wir preisen mittlerweile ein, dass Handelsabkommen bevorstehen – aber uns läuft die Zeit davon. Jede weitere Woche ohne Einigung fügt der Wirtschaft Schaden zu."
Auch der Dow Jones beendete eine neuntägige Gewinnserie – seine längste seit Dezember 2023.









"Wir sehen den S&P 500 weiterhin in einer Spanne mit rund 5.000 Punkten als untere Grenze und etwa 5.600 als obere", schreibt Jonathan Krinsky, Chefmarkttechniker bei BTIG. "Die neun aufeinanderfolgenden Tagesgewinne haben ihn nun ans obere Ende dieser Spanne geführt – damit ist das Chancen-Risiko-Verhältnis aus unserer Sicht eher unattraktiv".
Saisonaler Gegenwind: "Sell in May and go away"
Technischer Analyst Ari Wald von Oppenheimer weist darauf hin, dass der S&P 500 seit 1950 im Zeitraum Mai bis Oktober im Schnitt lediglich um 1,8 Prozent zulegte – verglichen mit durchschnittlich 7 Prozent in den Monaten November bis April.
"Daher das bekannte Wall-Street-Sprichwort: `Sell in May and go away´", schreibt Wald. "Trendprobleme und saisonaler Gegenwind lassen uns vermuten, dass das Chancen-Risiko-Verhältnis im Bereich des aktuellen Widerstands weniger attraktiv ist. Außerdem bleibt der VIX aus unserer Sicht in einem Bärenmarkt-Bereich – Aktien sollte man verkaufen, wenn der VIX bei 20 steht, und kaufen, wenn er 30 erreicht." Der CBOE Volatility Index (VIX), das sogenannte Panikbarometer des Marktes, misst die erwartete Schwankungsbreite des S&P 500 Index über die nächsten 30 Tage. Er liegt derzeit in einer Spanne zwischen 23 und 25.
Autor: Krischan Orth, wallstreetONLINE Redaktion

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