Revolution bei Berkshire
Tabubruch nach Buffett? Ackman bringt das Undenkbare ins Spiel – eine Dividende!
Warren Buffett geht, und Bill Ackman spekuliert über Dividenden von Berkshire nach seinem Abgang. Der Starinvestor baut derweil sein eigenes Konglomerat.
- Buffett tritt zurück, Ackman spekuliert auf Dividenden.
- Ackman plant eigenes Konglomerat mit Howard Hughes.
- Neues Management könnte vorsichtiger agieren als Buffett.
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Mit dem bevorstehenden Rückzug von Warren Buffett als CEO von Berkshire Hathaway richtet sich der Blick vieler Anleger auf mögliche Kursänderungen im Konzern – allen voran bei der Dividendenpolitik. Star-Investor Bill Ackman rechnet mit einem Bruch des Buffett-Kodex: "Ich denke, sie werden damit beginnen, Kapital zurückzugeben", sagte Ackman am Montag bei CNBC. Neben Rückkäufen halte er nun auch eine Dividende für realistisch.
Das wäre ein Tabubruch. Warren Buffett selbst hatte jahrzehntelang kategorisch abgelehnt, Dividenden zu zahlen – und das mit einem gewissen Augenzwinkern. Sein berühmter Spruch: "Die Aktionäre können sich selbst eine Dividende auszahlen, indem sie einfach Aktien verkaufen."
Stattdessen hielt er es für sinnvoller, das Kapital im Unternehmen zu reinvestieren – in Beteiligungen wie Apple oder den Kauf ganzer Unternehmen. Seit 1967 hat Berkshire genau ein einziges Mal eine Dividende gezahlt. Buffett kommentierte das später so: "Ich muss an dem Tag wohl im Kino gewesen sein."
Nun übernimmt Greg Abel die Führung eines Konzerns mit über 1 Billion US-Dollar Marktwert und 347 Milliarden US-Dollar in der Kasse. Laut Ackman wird das neue Management vorsichtiger agieren: "Es muss sich noch zeigen, ob das derzeitige Team über die Fähigkeiten verfügt, die Buffett beim Kauf von Unternehmen hatte."
Ackman selbst bleibt Berkshire-Fan: "Ich würde nicht gegen Berkshire wetten." Doch während Buffett abtritt, verfolgt der Pershing-Square-Gründer ehrgeizige Pläne. Mit der Übernahme des Immobilienunternehmens Howard Hughes will er ein eigenes Konglomerat nach dem Vorbild von Berkshire aufbauen – mit 900 Millionen US-Dollar frischem Kapital.
Künftig soll Howard Hughes unter seiner Leitung Beteiligungen an privaten und börsennotierten Unternehmen erwerben. Pershing Square erhält dafür 15 Millionen US-Dollar jährlich sowie 1,5 Prozent auf jede Steigerung der Marktkapitalisierung über die Inflation hinaus. Nach Kritik von Aktionären wurde die Gebührenstruktur entschärft.
Ackman sieht nun die Chance, eine Plattform zu schaffen, "die schnell wächst und hohe Renditen abwirft" – ganz im Sinne seines Vorbilds. Nur mit Dividende.
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Redaktion

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