Trügerische Ruhe
Crash-Szenario für Brent Öl nicht vom Tisch. Ölpreis droht nächstes Preisbeben
Das war knapp. Nur mit Mühe gelang es Brent Öl, einen deutlichen Rutsch unter die eminent wichtige Marke von 60 US-Dollar zu vermeiden. Aktuell ist beim Ölpreis eine Stabilisierung zu beobachten. Vorsicht ist angebracht!
- Brent Öl stabilisiert sich knapp über 60 US-Dollar.
- Angebotsausweitung trifft auf schwächelnde Nachfrage.
- Produzentenaktien zeigen fragile charttechnische Lage.
- Report: Die USA haben fertig! 5 Aktien für den China-Boom

Crash-Szenario für Brent Öl noch nicht vom Tisch
Als zu Wochenbeginn Brent Öl die Entscheidungen der OPEC+ einpreiste, den Ölhahn weiter zu öffnen und die Ölproduktion auszudehnen, hätte ein knackiger Preisrücksetzer unter die 60 US-Dollar wohl
niemanden überrascht. Zwar ging es für Brent Öl in dieser Phase kurzzeitig unter die 60 US-Dollar, doch der Crash konnte noch einmal abgewendet werden. Die seitdem zu beobachtende Stabilisierung
sollte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Lage für Brent Öl unverändert prekär ist. Tendenziell spitzt sich die Lage durch die Angebotsausweitung noch einmal zu. Sie wollen keine Chancen verpassen und bei den aktuellen Edelmetall- und Rohstofftrends auf dem Laufenden bleiben? Dann abonnieren
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Produktionsausweitung trifft auf schwächelnde Nachfrage
Die Nachfrageseite schwächelt; insbesondere China kommt derzeit nicht in Tritt. Weitere Belastungen durch die US-Handels- und Zollpolitik drohen, sollten nicht rasch Lösungen gefunden werden. Vor diesem Hintergrund schürt die Nachricht, dass sich die USA und China in Kürze zu Gesprächen über Handel und Zölle in der Schweiz treffen wollen, Hoffnung. Doch noch sind beide Seiten weitab von einer generellen Lösung. Eine Deeskalation im Zollkonflikt wäre der Preisentwicklung von Brent Öl jedoch zuträglich. Sehr wahrscheinlich wird man auch am Kupfermarkt die weiteren Entwicklungen sehr genau verfolgen, denn auch Kupfer „kämpft“ mit einer vitalen Angebotsseite bei gleichzeitig schwächelnder Nachfrage. Lesen Sie hierzu den Kommentar „Brechen jetzt die Dämme? Situation bei Kupfer mahnt zur Vorsicht“.
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Produzentenaktien im Fokus
Neben Brent Öl und WTI weisen auch zahlreiche Produzentenaktien fragile charttechnische Konstellationen auf. Vor allem die Großen der Branche, allen voran BP, Shell, Exxon Mobil und auch Chevron schwächeln. Die Kursverläufe der Produzentenaktien spiegeln eindrucksvoll die fundamentale Lage der Unternehmen wider. Und auch die zuletzt aufgekommenen Spekulationen, wonach Shell die Fühler in Richtung BP ausstrecken könnte, passen ins Bild eines unter Druck stehenden Sektors. Wie konkret die vermeintlichen Pläne von Shell sind, ist hingegen offen. Allerdings kennt sich Shell ja bekanntlich bestens mit milliardenschweren Übernahmen aus; verleibte sich der Konzern doch im Jahr 2016 die britische BG Group ein. Das Volumen der damaligen Transaktion lag bei 47 Mrd. Britische Pfund. Zum Vergleich: Nach dem Kursrückgang bringt BP auch „nur“ noch etwas mehr als 55 Mrd. Britische Pfund auf die Börsenwaage.
Zusammengefasst – Trügerische Ruhe
Brent Öl hat sich im Bereich von 60 US-Dollar stabilisiert. Das Handelsgeschehen strahlt eine (trügerische) Ruhe aus, denn Brent Öl ist es noch nicht gelungen, sich entscheidend von den 60 US-Dollar abzusetzen. Um für Entlastung zu sorgen, muss Brent Öl über die Zone 68 US-Dollar / 70 US-Dollar. Ein Vorstoß über die 75 US-Dollar wäre hingegen ein Befreiungsschlag. Die bangen Blicke richten sich auf die Unterseite. Wie der obere 5-Jahres-Chart verdeutlicht, könnte jederzeit ein Rücksetzer unter die 60 US-Dollar einen Preisrückgang auf 40 US-Dollar initiieren. In den Preisbereichen von 51 US-Dollar und 46 US-Dollar befinden sich untergeordnete Unterstützungen. Deren Tragfähigkeit ist allerdings in Frage zu stellen.
Autor: Marcel Torney, freier Redakteur, Rohstoffexperte
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