Offshore-Wind-Riese
Nächster Rückschlag für Orsted – Aktie im Sinkflug
Der dänische Energiekonzern Orsted hat das geplante Offshore-Projekt Hornsea 4 vor der britischen Küste überraschend abgesagt. Steigende Kosten und Risiken machen es unrentabel. Die Aktie geht auf Talfahrt. Die Details.
- Orsted sagt Offshore-Projekt Hornsea 4 überraschend ab.
- Hohe Kosten und Risiken machen Projekt unrentabel.
- Aktie fällt um 2,6 Prozent, Kurswechsel angekündigt.
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Erneuter Rückschlag für Orsted: Der dänische Windkraftpionier hat das milliardenschwere Offshore-Projekt Hornsea 4 überraschend auf Eis gelegt, berichtet Bloomberg. Grund seien massiv gestiegene Kosten, anhaltende Probleme in der Lieferkette und wachsende wirtschaftliche Risiken. Der Windpark sollte mit 2.400 Megawatt einer der größten der Welt werden und ab 2030 einen zentralen Beitrag zur britischen Stromversorgung leisten.
Die Entscheidung trifft eine Branche, die ohnehin unter Druck steht. Der Offshore-Boom, einst Hoffnungsträger der Energiewende, ist ins Stocken geraten - nicht zuletzt wegen hoher Zinsen und teurer Rohstoffe wie Stahl und Aluminium. Trotz eines langfristig garantierten Abnahmepreises von rund 80 Pfund pro Megawattstunde sieht Orsted keine ausreichende Wirtschaftlichkeit mehr für das Offshore-Projekt Hornsea 4.
Die Kosten der Absage sind beträchtlich: Zwischen 3,5 und 4,5 Milliarden Dänische Kronen (rund 530 bis 680 Millionen Euro) muss der Konzern im laufenden Jahr abschreiben. Trotzdem will Orsted die Entwicklungsrechte behalten und das Projekt in Zukunft vielleicht zu besseren Bedingungen wieder aufnehmen.
Für CEO Rasmus Errboe ist der Ausstieg Teil eines Kurswechsels. Seit seinem Amtsantritt Anfang des Jahres setzt er verstärkt auf Kapitaldisziplin und stabile Renditen. Analysten begrüßen den Schritt als Zeichen einer strategischen Neuausrichtung – auch wenn die britische Regierung nun eine weitere Lücke in ihrer Dekarbonisierungsstrategie schließen muss.
Hornsea 4 ist nicht das erste Offshore-Projekt, das den Preissteigerungen zum Opfer fällt. Bereits 2023 hatte Vattenfall ein Großprojekt in der Nordsee gestoppt. Ein Ende der Konsolidierung scheint nicht in Sicht – und der Traum vom billigen Ökostrom aus dem Meer bekommt neue Risse.
An der Frankfurter Börse notiert die Orsted-Aktie am Mittwochmorgen rund 2,6 Prozent im Minus. Ein Anteilsschein kostet derzeit 35,18 Euro (Stand: 09:47 Uhr).
*ab 500 Euro Ordervolumen, zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen
Autor: Ferdinand Hammer, wallstreetONLINE Redaktion
Die Orsted Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -1,74 % und einem Kurs von 35,52EUR auf Tradegate (07. Mai 2025, 11:41 Uhr) gehandelt.

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