Beschränkungen vor Aufhebung?
Nvidia schießt hoch – das ist der Grund!
Für die Nvidia-Aktie ging es am späten Mittwochabend plötzlich steil nach oben. Grund hierfür ist ein geänderter Kurs der Trump-Regierung.
- Nvidia-Aktie steigt nach möglichen Exporterleichterungen.
- Trump-Regierung plant Kurswechsel bei Exportkontrollen.
- AI-Diffusion-Regel könnte bald abgeschafft werden.
- Report: Die USA haben fertig! 5 Aktien für den China-Boom

Die technologische Aufholjagd Chinas hatten die USA in den vergangenen Jahren mit zahlreichen Exportbeschränkungen zu verhindern versucht. Im Rahmen des Durchbruchs großer Sprachmodelle waren vor allem Grafikbeschleuniger, die zum Trainieren von KI verwendet worden, betroffen.
Zwar haben Unternehmen wie AMD und Nvidia weniger leistungsfähige Modelle entwickelt, die im Einklang mit den Exportbeschränkungen standen entwickelt, um den riesigen chinesischen Markt weiter bedienen zu können. Eine Belastung blieben sich nichtsdestotrotz.
Kehrtwende der Trump-Regierung?
Ihr Ziel haben die Beschränkungen ohnehin verfehlt, wie das KI-Modell DeepSeek bewiesen hat, das mit deutlich weniger Rechenleistung auskommt als andere ähnlich leistungsfähige Modelle. Die Einschränkungen haben offensichtlich nicht zu weniger, sondern zu mehr Innovation geführt.
Nach einem eindringlichen Appell von Nvidia-Boss Jensen Huang scheint künftig ein neuer Kurs eingeschlagen zu werden. Obwohl US-Präsident Donald Trump selbst vor wenigen Tagen noch strengere Regeln angekündigt hatte, stehen die Exportkontrollen nach einem Bericht von Bloomberg nun vor großen Veränderungen.
AI-Diffusion-Rule könnte vor dem Aus stehen
Vor allem die in den Letzten Tagen der Biden-Regierung verabschiedete AI-Diffusion-Regel soll vor dem Aus stehen. Diese hätte Halbleiterunternehmen besonders strengen Kontrollen unterworfen und explizite Exportgenehmigungen nötig gemacht.
Die AU-Diffusion-Regel hatte die Schaffung von drei Kategorien für Staaten vorgesehen, wobei sogenannte Tier-1-Nationen keinen Exportbeschränkungen unterworfen gewesen wären. Tier-3-Nationen, wie China, Russland und Iran, hätten hingegen keine Chips mehr erhalten sollen.
"Die Biden-KI-Bestimmungen sind überflüssig kompliziert, unnötig bürokratisch und verhindern amerikanische Innovation", so ein Sprecher des US-Handelsministerium. In trockenen Tüchern ist eine Neuregelung nach Angaben mit der Angelegenheit vertrauter Personen jedoch noch nicht vollständig.









Gerüchte sorgen für Kursgewinne
Die Berichte um eine Vereinfachung der Exportbeschränkungen für Halbleiter- und KI-Produkte begannen am Mittwochabend in der letzten Handelsstunde zu kursieren. Für die Anteile von Nvidia und anderen Unternehmen ging es in dieser steil hinaus. Der Branchenprimus konnte sich um 3,1 Prozent steigern und legt an europäischen Handelsplätzen am Donnerstag weiter zu.
Zur Verbesserung gegenüber dem zuletzt stark angeschlagenen Sentiment in der Branche tragen außerdem die von Rivale AMD vorgelegten Zahlen bei. Die konnten sich nach einer Reihe von Enttäuschungen sehen lassen und führten zu Gewinnen von knapp zwei Prozent.
Fazit: Ein letztlich wirkungsloses Instrument
Die Trump-Regierung vollzieht einmal mehr eine 180-Grad-Wende. Nach dem US-Präsident Donald Trump vor wenigen Tagen weitere Einschränkungen für den Export von Halbleiterprodukten angekündigt hatte, scheint ein Appell von Nvidia-CEO Huang gefruchtet zu haben. Die Regeln sollen jetzt gelockert und vereinfacht werden.
In der Vergangenheit hatten sie ohnehin nicht gewünschte Wirkung erzielt. Vor allem über Drittstaaten führte China weiter die leistungsfähigsten Chips von AMD, Nvidia und Co. ein. Gleichzeitig wurden Innovationen vor Ort vorangetrieben.
Vor wenigen Tagen hat Huawei einen eigenen KI-Chip vorgestellt – der verfügt über die gleiche Leistungsfähigkeit wie Nvidias H100-Prozessor. Damit ist das Reich der Mitte den USA auf den Fersen. Die Aufhebung der Exportbeschränkungen soll daher offenbar verhindern, dass die Produkte von Huawei Marktanteile erobern.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion

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