Schwache Prognose
ARM dran: Chip-Aktie bricht nach Zahlen ein!
Nach ihrem IPO im September 2023 war ARM Holdings lange eine der gefragtesten Chip-Aktien. Am Donnerstag steht sie aber vor empfindlichen Verlusten.
- ARM Holdings enttäuscht mit schwachem Ausblick.
- Nettogewinn sinkt trotz höherer Erlöse leicht.
- Aktienkurs bricht nach Zahlen um 11,6% ein.
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Während viele Halbleiter-Aktien am Donnerstag Gewinne verzeichnen, nachdem sich eine Kehrtwende der Trump-Regierung in puncto Exportbeschränkungen für Halbleiterprodukte abzeichnet, schauen die Anlegerinnen und Anleger von Chip-Designer ARM in die Röhre.
Das Unternehmen hat mit seinen am Mittwochabend vorgelegten Quartalszahlen nicht überzeugen können, vor allem der Ausblick auf die kommenden drei Monate fiel enttäuschend aus. Dazu kommt die hohe Bewertung der Anteile, die Investoren nach den Zahlen zum Verkauf zwingt.
Nettogewinn fällt trotz höherer Erlöse niedriger aus
Gegenüber dem Stand vor einem Jahr legten die Unternehmenserlöse um 33,6 Prozent auf 1,24 Milliarden US-Dollar. Damit konnten die Erwartungen um 10 Millionen US-Dollar übertroffen werden. Auch beim Gewinn schlug sich ARM besser als gedacht. Das pro Aktie erzielte (bereinigte) Ergebnis wurde mit 0,55 US-Dollar pro Aktie um 3 Cent übertroffen.
Insgesamt erzielte das Unternehmen einen auf die Anteilseigener entfallenden Nettogewinn in Höhe von 210 Millionen US-Dollar, was trotz des höheren operativen Gewinns einen geringfügigen Rückgang gegenüber dem Stand vor einem Jahr (224 Millionen US-Dollar) bedeutet.
Starkes Lizenzgeschäft dank neuer Architektur, aber schwacher Ausblick
Angetrieben wurde das Wachstum vor allem durch höhere Lizenzerlöse, die mit 634 Millionen US-Dollar deutlich stärker als das Royalty-Geschäft ausfielen. Das zeichnete sich vor allem durch einen weiteren Anstieg der Erlöse durch die neue Armv9-Architektur aus, die inzwischen auf einen Anteil von rund 30 Prozent kommt und die ältere Armv8-Architektur damit übertrifft.
Nicht überzeugen konnte hingegen die Guidance für das kommende Quartal. ARM sieht für die nächsten drei Monaten ein Umsatzergebnis in Höhe von 1,0 bis 1,1 Milliarden US-Dollar. Damit liegt die Mittelpunktschätzung um 50 Millionen US-Dollar unter dem von Analysten geschätzten Ergebnis. Den bereinigten Gewinn pro Aktie erwartet das Unternehmen zwischen 0,30 und 0,38 US-Dollar. Auch damit blieb man hinter den Schätzungen von 0,42 US-Dollar zurück.






Zweistellige Kursverluste schon in der US-Nachbörse
Angesichts der hohen Bewertung des Unternehmens waren Investoren trotz der übertroffenen Erwartungen für das vergangene Quartal nicht bereit, Abstriche beim Ausblick auf die kommenden drei Monate zu machen.
Die Anteile brachen noch in der US-Nachbörse zweistellig ein und verließen den erweiterten Handel mit Abgaben von 11,6 Prozent, nachdem sie im regulären Handel noch ein Plus von 1,4 Prozent verzeichnet hatten. Gegenüber dem Stand vor einem Jahr könnte das bislang noch positive Vorzeichen (+15,2 Prozent) kippen, sollten die nachbörslichen Verluste am Donnerstag gültig bleiben.
Fazit: Selbst nach dem Kurseinbruch noch zu teuer
Vor den Zahlen war das Unternehmen mit dem 77-fachen der in diesem Jahr erwarteten Gewinne bewertet, beim Kurs-Umsatz-Verhältnis kam ARM sogar auf stolze 32,2 und auch bei anderen Bewertungskennziffern schneidet die Aktie schlecht ab.
Daran ändern auch Kursverluste im niedrigen zweistelligen Prozentbereich nichts. Aus einer Bewertungsperspektive ist ARM trotz seiner starken technologischen Perspektive daher weiterhin kein Kauf. Wie die vergleichsweise schwache Guidance für das erste Quartal zeigt, ist das Unternehmen nicht der von Investoren erhoffte Hebel auf die Entwicklung des gesamten Halbleitermarktes.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
Die Arm Holdings Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -9,82 % und einem Kurs von 99,20USD auf Tradegate (08. Mai 2025, 09:17 Uhr) gehandelt.

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