Wertvoller als Salesforce
"Sie müssen unsere Aktien nicht kaufen" – Palantir-CEO trotzt Bewertungskritik
Palantir ist jetzt eines der 10 wertvollsten US-Tech-Unternehmen – mit astronomischer Bewertung. CEO Karp zeigt sich unbeeindruckt: "Sie können mitmachen oder auch nicht."
- Palantir jetzt unter den 10 wertvollsten US-Tech-Firmen.
- CEO Karp bleibt gelassen trotz hoher Bewertungskritik.
- Partnerschaft mit Joint Commission soll KI-Nutzung fördern.
- Report: Zeitenwende! 3 Uranaktien vor der Neubewertung

Palantir gehört seit dieser Woche zu den zehn wertvollsten Technologieunternehmen der USA. Nach einem Kursplus von fast 8 Prozent am Donnerstag liegt die Marktkapitalisierung bei 281 Milliarden US-Dollar – mehr als Salesforce, das zehnmal so viel Umsatz erzielt. Die Aktie hat sich in den vergangenen zwölf Monaten mehr als verfünffacht und ist mit einem Kursanstieg von 58 Prozent auch 2025 erneut Top-Performer im S&P 500.
Doch diese Rallye wirft Fragen auf. Das Unternehmen wird aktuell mit dem 520-Fachen des Gewinns bewertet – ein Vielfaches der Branchennorm. Auch beim erwarteten Gewinn und Umsatz liegt das Bewertungsniveau deutlich über dem der Konkurrenz. Analyst Brent Thill von Jefferies warnt: "Die Fundamentaldaten sind eindeutig intakt, aber wir halten die Bewertung für irrational." Er stuft Palantir mit "Verkaufen" ein.
CEO Alex Karp zeigt sich davon unbeeindruckt. "Sie müssen unsere Aktien nicht kaufen", sagte er gegenüber CNBC. "Wir sind zufrieden. Wir werden mit den besten Leuten der Welt zusammenarbeiten und den Markt dominieren. Sie können mitmachen oder auch nicht."
Trotz Kritik treibt eine neue strategische Partnerschaft den Optimismus an. Palantir arbeitet künftig mit der Joint Commission zusammen – der größten US-Organisation zur Standardisierung und Akkreditierung im Gesundheitswesen. Ziel sei es, durch KI-gestützte Datennutzung die klinische Qualität zu verbessern. "Der Einsatz von KI und fortschrittlicher Datenanalyse wird uns helfen, die Zusammenhänge zwischen dem Behandlungsprozess und den gemessenen Ergebnissen besser zu verstehen", sagte Jonathan B. Perlin, CEO der Joint Commission. Palantir sei "der perfekte Partner" für diese Mission.
"Diese Arbeit wird die globalen Gesundheitsergebnisse verbessern, indem KI genutzt wird, um weltweit Leistungsverbesserungen voranzutreiben", ergänzte Karp.
Obwohl Palantir inzwischen in einem Atemzug mit Apple, Amazon und Nvidia genannt wird, ist der Abstand in Umsatz und operativer Stärke enorm. Doch in einem von KI-Fantasien getriebenen Markt reicht offenbar schon eine ambitionierte Vision – und ein CEO, der sie lautstark verteidigt.
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Redaktion

Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte