Starke Gewinne zu erwarten
Diese Aktien könnten am Montag vor einer Kursexplosion stehen!
Anteile aus der Atomindustrie können vor kräftigen Gewinnen stehen. US-Präsident Donald Trump will Genehmigungsverfahren für Kraftwerksbauten beschleunigen.
- Trump plant schnellere Genehmigungen für Atomkraftwerke.
- Atomaktien könnten vor Rallye stehen, Anleger optimistisch.
- SMRs als Zukunftstechnologie, aber hochspekulativ.
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Zwar hat US-Präsident Donald Trump die Devise "Drill, baby, drill!" zur Stärkung der heimischen Öl- und Gasindustrie ausgegeben, das Rennen um den nächsten großen Boom könnte in den USA jedoch Kernenergie machen. Die steht vor einem Comeback, nachdem Künstliche Intelligenz für eine Nachfrageexplosion nach günstigem und emissionsfreiem Strom gesorgt hat.
Für Aufsehen sorgte bereits im vergangenen Jahr der Deal zwischen Constellation Energy und Microsoft. Der Energieversorger wird einen bereits stillgelegten Reaktorblock der Three-Miles-Island-Anlage wieder in Betrieb nehmen, um KI-Rechenzentren von Microsoft an der Ostküste der USA mit Elektrizität zu versorgen.
Rallye am Montag? Atom-Aktien könnten Anleger strahlen lassen!
Am Montag könnten Aktien von Versorgern mit hohem Kernenergieanteil vor einer Rallye stehen, nachdem sie den Markt bereits im vergangenen Jahr outperformen konnten. So hat sich zum Beispiel die Aktie von Constellation Energy in den zurückliegenden 12 Monaten um knapp 26 Prozent verteuert, während der US-Gesamtmarktindex S&P 500 im selben Zeitraum 8,4 Prozent zugelegt hat.
Grund für die Annahme von Kursgewinnen zum Wochenauftakt innerhalb der Branche ist ein am Samstag veröffentlichter Bericht der New York Times, wonach die Trump-Regierung eine Reihe von Erlassen plant, mit deren Hilfe die Genehmigungsverfahren für den Bau von Atomkraftwerken beschleunigt werden sollen.
Reaktorkapazitäten sollen bis 2025 vervierfacht werden
Ziel der US-Regierung ist es offenbar, die Energieerzeugungskapazitäten aus Kernkraftwerken von derzeit 100 Gigawatt auf 400 Gigawatt zu vervierfachen, und zwar bereits bis 2050. Dieses Ziel ist ambitioniert: Seit 1996 sind in den USA lediglich 3 neue Reaktoren ans Netz genommen worden, darunter nach einer Kostenexplosion und Ausgaben in Höhe von 35 Milliarden US-Dollar das zum Versorger The Southern gehörende Vogtle-Kernkraftwerk in Georgia.
Ungeachtet der Schwierigkeiten, die mit dem Aus- und Neubau von Kernkraftwerken einhergehen, könnte der Bericht über eine mögliche Vereinfachung von Genehmigungsverfahren zu einer Rallye in den Anteilen betroffener Unternehmen führen. wallstreetONLINE stellt Ihnen einige davon vor.







Mit knapp 20 Gigawatt installierter Leistung ist Constellation Energy einer der größten Erzeuger von Kernenergie in den USA. Der Kernmarkt des Unternehmens ist der Norden und Nordosten der USA.
Zwar wird der Konzern in diesem Jahr sein Portfolio mit der geplanten Übernahme von Calpine vor allem um Gaskraftwerke vergrößern, der Vertragsabschluss mit Microsoft zur Wiederaufnahme der Erzeugung von Kernenergie im Reaktorblock zwei der Three-Miles-Island-Anlage hat aber gezeigt, dass das Unternehmen grundsätzlich auch an der Stärkung seiner Kernkraftsparte interessiert ist.
Für die Aktie ging es nach zuletzt starken Zahlen hoch hinaus, das gilt damit aber auch für die Bewertung, die sich einem für 2025 veranschlagten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 30 nähert.








Dank einer zwischenzeitlichen Kursverdopplung gegenüber dem Stand vor einem Jahr mauserte sich neben Constellation Energy auch Vistra Energy zum Anliegerliebling. Das Unternehmen betreibt insgesamt vier Kernkraftwerke mit einer elektrischen Leistung von 6,5 Gigawatt. Damit kommt Kernkraft innerhalb des Energieerzeugungsportfolios auf einen Anteil von etwa 15 Prozent.
Zur Versorgung von KI-Rechenzentren möchte Vistra künftig zweigleisig fahren und neben dem Ausbau von Kernkraftwerken auch auf Gaskraftwerke setzen. Damit wird Vistra sowohl über starke Grundlast- als auch Spitzenlastkapazitäten verfügen, was einerseits zu zuverlässigen und andererseits hohen Erträgen führen dürfte.
Nach einer scharfen Korrektur der Aktie ist das Unternehmen für 2025 mit einem KGV von 19,3 bewertet. Das liegt am oberen Ende dessen, was für einen Versorger angemessen ist.





Weitaus weniger bekannt als Constellation Energy und Vistra ist hierzulande noch Talen Energy – und dass, obwohl sich die Aktie gegenüber dem Stand vor einem Jahr mit einem Plus von 110 Prozent mehr als verdoppelt hat.
Talen Energy ist mit einem 11 Gigawatt schweren Portfolio vergleichsweise klein, verfügt mit dem Kernkraftwerk Susquehanna aber über 2,2 Gigawatt und damit einem Kernkraftanteil von 20 Prozent. Ans Netz gegangen sind die beiden Reaktorblöcke 1983 und 1985. Damit gehören sie bereits zu den jüngeren Anlagen. In den vergangenen Jahren ist in unmittelbarer Nähe zur Anlage ein Amazon-Datenzentrum entstanden. Dieses Beispiel dürfte künftig Schule machen.
Trotz der starken Performance und des ansprechenden Charts ist die Aktie kein Kauf mehr. Das KGV liegt bereits bei 30, was für einen Versorger äußerst viel ist. Der Branchendurchschnitt liegt aktuell bei 19. Vor dem KI-Boom galt ein Wert von 15 branchenintern als angemessen.









Der unter ausschüttungsorientierten Anlegerinnen und Anlegern beliebte Versorger The Southern ist einer der größten Energieversorger der USA. Die Kapazitäten des Unternehmens werden auf 41 bis 46 Gigawatt geschätzt, davon stammen 8,6 Gigawatt aus insgesamt drei Kernkraftwerken mit insgesamt 8 Reaktorblöcken.
Das Vorzeigeprojekt des Unternehmens sind die Blöcke 3 und 4 des Kernkraftwerkes Vogtle in Georgia. Bei den in den vergangenen zwei Jahren ans Netz genommenen Reaktoren handelt es sich um die jüngsten und modernsten der USA. Die hatten mit geschätzten Kosten von 37 Milliarden US-Dollar aber einen hohen Preis. Das zeigt, dass der geplante Neubau von Kernkraftwerken mit erheblichen Ausführungsrisiken vor allem auf der Kostenseite behaftet ist.
Derzeit liegt das KGV der Aktie bei 21, was moderat erhöht ist. Die Dividendenrendite liegt bei 3,3 Prozent. Die Ausgangslage der Anteile ist spannend: Gelingt The Southern der Sprung über 95 US-Dollar würde das ein neues Allzeithoch bedeuten und könnte eine Ausbruchsrallye nach sich ziehen.







Eine wichtige Rolle könnten innerhalb der Kernenergiebranche zukünftig sogenannte Small Module Reactors (SMR) spielen. Dabei handelt es sich um modulare Kernkraftwerke, deren Blöcke zwar nur 50 Megawatt elektrischer Energie erzeugen, die aber zu Dutzenden auch zu größeren Einheiten zusammengeschlossen werden sollen. Damit ergeben sich neben zentralen auch dezentrale Versorgungslösungen.
Die Technologie ist noch in ihrer Erprobungsphase. Neben etablierten Energiekonzernen wie Hitachi arbeiten inzwischen auch Startups an der Entwicklung von SMRs, dazu gehören vor allem Oklo und NuScale. Beide Unternehmen verfügen über prominente Ankerinvestoren. Bei Oklo ist es OpenAI-Gründer Sam Altman, der sich vor wenigen Tagen aber aus dem Verwaltungsrat zurückgezogen hat. bei NuScale ist Microsoft-Gründer Bill Gates ein prominenter Unterstützer.







Geld verdient noch keines der beiden Unternehmen, wenngleich bereits erste Vorträge abgeschlossen werden konnten. Nichtsdestotrotz sind die Kurse der Aktien in den vergangenen Monaten explodiert. Oklo konnte sich gegenüber seinem Tief bei 5,35 US-Dollar zeitweise um das Elffache steigern, für NuScale ging es hingegen um das 6,5-fache hoch hinaus.
Beide Unternehmen müssen in dieser Woche mit ihren Quartalsberichten Farbe bekennen: Während NuScale seine Ergebnisse und Fortschritte bereits am Montagabend vorstellen wird, ist Oklo am Dienstagabend an der Reihe. Ein Investment in die beiden Unternehmen ist zum aktuellen Zeitpunkt hochspekulativ: Einige Studien legen nahe, dass SMRs aufgrund hoher Kosten und einer ineffizienten Brennstoffnutzung nicht für die kommerzielle Energieerzeugung geeignet sind.
Fazit: Mit Atom zu teuer, ohne zu langweilig?!
Nach einem am Wochenende veröffentlichten Bericht der New York Times könnten Aktien von Kernenergieunternehmen am Montag vor einer Rallye stehen, denn US-Präsident Donald Trump plant offenbar vereinfachte und damit beschleunigte Genehmigungsverfahren.
Auf diese Entwicklung ist offenbar bereits in der vergangenen Woche spekuliert worden, denn viele Branchenwerte zogen bereits vor dem Wochenende spürbar an. Das allerdings legt wie schon auf dem Höhepunkt der Zollpanik Insideraktivitäten nahe.
Innerhalb der US-Versorgerbranche sind viele Bewertung bereits erhöht und liegen über dem Branchendurchschnitt. Aus fundamentaler Perspektive ist ein Einstieg zum Zeitpunkt jetzt also mit Risiken behaftet. Besser als die hier vorgestellten Papiere könnten daher NRG Energy (KGVe 2025: 16,0), Evergy (KGVe 2025: 16,5) oder Exelon (KGVe 2025: 16,8) geeignet sein. Die aber weisen einen deutlich geringeren Kernkraftanteil auf und könnten weniger von der Atom-Story profitieren.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion

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