Fiasko beim SU7
Xiaomi: Käufer fühlen sich getäuscht – Aktie rauscht ab!
Xiaomis E-Auto-Hoffnung SU7 steht wegen einer angeblich "falschen" Carbon-Motorhaube unter Druck. Hunderte Kunden fordern eine Rückerstattung – und schicken die Aktie am Montag auf Talfahrt.
- Xiaomi SU7 unter Druck wegen falscher Motorhaube.
- Aktie fiel um 5,7 % nach Kundenbeschwerden.
- Verbraucher fordern Rückerstattung und Entschädigung.
- Report: Zeitenwende! 3 Uranaktien vor der Neubewertung
Die Aktie von Xiaomi ist am Montag in Hongkong um bis zu 5,7 Prozent eingebrochen. Hintergrund ist eine Welle von Verbraucherbeschwerden rund um das neue Elektroauto SU7 Ultra. Mehr als 300 Kunden kündigten laut lokalen Medienberichten an, ihre Bestellung stornieren zu wollen – wegen angeblich "falscher Werbung" zur Motorhaube der Rennsportversion.
Konkret geht es um die als Sonderausstattung angebotene "Carbonfaser-Motorhaube mit zwei Luftkanälen" für 42.000 Yuan (etwa 5.833 US-Dollar). Xiaomi hatte das Feature als funktionales Upgrade beworben – mit verbesserter Belüftung für die Vorderräder. Doch nach der Auslieferung untersuchten einige Käufer die verbaute Haube und fanden lediglich zwei Löcher und Plastikhalterungen – keine funktionalen Luftkanäle. Zudem sei das Design nahezu identisch mit der Standardvariante, berichtete die Nachrichtenagentur Yicai.
Xiaomi reagierte schnell und entschuldigte sich für einen "unklaren Kommunikationsfluss". Das Unternehmen erklärte, die Motorhaube sei hauptsächlich als optisches Upgrade gedacht, um das Fahrzeugdesign des SU7 nachzubilden, der im Vorjahr am Nürburgring medienwirksam präsentiert wurde. Kunden wurde angeboten, noch nicht ausgelieferte Fahrzeuge mit der Standardhaube zu bestellen oder 20.000 Treuepunkte zu erhalten. Man betonte außerdem, dass die Haube "eine gewisse Belüftung und Wärmeableitung" biete.
Dennoch formierte sich eine Verbraucherrechtsgruppe mit inzwischen über 300 Mitgliedern, die eine vollständige Rückerstattung fordert. Der Imageschaden für Xiaomi ist beträchtlich – zumal der Rückruf nur wenige Wochen nach einem tödlichen Unfall mit einem SU7 erfolgt. Bei dem Vorfall Ende März kamen drei Menschen ums Leben, was erneut Fragen zu Sicherheitsstandards bei chinesischen Elektrofahrzeugen aufwarf. Kritisiert werden unter anderem versenkte Türgriffe, Batterie-Stabilität und Fahrerassistenzsysteme.
Mit dem SU7 wollte Xiaomi eigentlich Tesla & Co. herausfordern. Der Rückschlag trifft das Unternehmen zu einem sensiblen Zeitpunkt – mitten im Expansionsversuch auf dem internationalen Automarkt.
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Redaktion

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