Egbert Prior
Sanofi: Kurs leidet nach Zolldrama
Die Kursschwäche im Rahmen der Zollkrise sollte man nutzen. Mehrere Trends deuten auf positive Aussichten hin. Die Weltbevölkerung wächst und altert– und der ungedeckte medizinische Bedarf bleibt hoch.
- EU-Pharmaexporte unter Druck durch US-Zollstreit.
- Trump plant höhere Zölle auf wichtige Arzneimittel.
- Sanofi zeigt Umsatzwachstum, Dupixent bleibt Blockbuster.
Ob Insulin, Herzbehandlungen oder Antibiotika, lange wurde all das zollfrei über viele Grenzen transportiert. Doch nun will
Präsident Donald Trump wichtige Branchen zurück in die USA holen und deshalb sollen höhere Zölle auf Arzneimittel kommen. Dazu gehören die Abnehmspritze Ozempic (Novo Nordisk), Krebs- und
Herz-Kreislauf-Medikamente sowie Impfstoffe.
Die meisten davon sind Markenmedikamente, die auf dem US-Markt mit ihren hohen Preisen und der großen Zahl an Konsumenten hohe Gewinne abwerfen. Denken Sie zum Beispiel an Bayer, BASF oder Sanofi
aus Paris, der Pharmakonzern ging aus der Hoechst AG in Frankfurt hervor. Der Sanofi-Kurs schwächelt, aktuell bloß 92,57 Euro. KGV geringe 14.
Dividende 4,3%.
Die Aktivitäten drehen sich um Immunologie & Entzündungskrankheiten, seltene Krankheiten, Neurologie, Onkologie, Impfstoffe. Es handelt sich um einen der umsatzstärksten Pharmakonzerne weltweit. 2024 stapelte sich der Umsatz auf 41,1 Milliarden, der Gewinn auf 5,6 Milliarden Euro. Während der Umsatz um 5% sank, stieg der Gewinn je Aktie um 3%. Auch im vergangenen Jahr blieb das monoklonale Antikörper-Medikament Dupixent ein Blockbuster: Mit dem Medikament zur Behandlung von Neurodermitis kamen 13,1 Milliarden Euro Umsatz rein. Im ersten Quartal lagen die Gewinne über den Erwartungen. Der Umsatz wuchs um 11%, der Gewinn um 65%. Begünstigt wurde dies durch das starke Wachstum des Ekzem- und Asthma-Blockbusters Dupixent, die Nachfrage ist anhaltend stark.
Mit sechs Zulassungen machten die Franzosen im Auftaktquartal signifikante Fortschritte in ihrer Pipeline. Darüber hinaus erzielten sie stetige Fortschritte bei vielen neuen Medikamenten in den Bereichen Atemwegserkrankungen und Dermatologie, einschließlich der klinisch bedeutsamen Wirksamkeit von Amlitelimab bei Asthma. Wir gehen von einer Einigung zwischen den USA und der EU aus. Pharmazeutika müssen frei verfügbar bleiben, sonst drohen Engpässe.