Aktie steigt an DAX-Spitze
Bayer: Milliarden-Ziele trotz Sparkurs – Pharmasparte übertrifft Erwartungen
Trotz Agrarproblemen und einer Werksschließung in Frankfurt bleibt Bayer beim Ausblick für 2025 optimistisch – dank überraschend starker Zahlen in der Pharmasparte. Auch der Konzernumbau läuft auf Hochtouren.
- Bayer optimistisch für 2025 trotz Agrarproblemen.
- Pharmasparte übertrifft Erwartungen, EBITDA steigt.
- Werksschließung in Frankfurt bis 2028 geplant.
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Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer hat seinen währungsbereinigten Ausblick für 2025 bestätigt. Das bereinigte EBITDA soll demnach bei 9,3 bis 9,8 Milliarden Euro liegen, während der Umsatz zwischen 45 und 47 Milliarden Euro erwartet wird. Die Prognose berücksichtigt weiterhin Wechselkurseinflüsse, die den Zielkorridor um jeweils 100 Millionen Euro nach unten verschieben.
Zugleich rechnet Bayer mit Sonderbelastungen von rund 1,5 Milliarden Euro – dem oberen Ende der bisherigen Spanne – angesichts zunehmender Rechtsrisiken. Die Pharmasparte entwickelt sich dagegen besser als erwartet: Umsatz und operative Marge sollen im oberen Bereich der Zielspanne liegen. Im ersten Quartal stieg das bereinigte EBITDA im Segment um 12,4 Prozent.
Im Konzern ging das bereinigte EBITDA zwar um 7,4 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro zurück – Analysten hatten jedoch mit einem deutlich stärkeren Rückgang gerechnet. Der Umsatz stagnierte nahezu bei 13,7 Milliarden Euro, unter dem Strich sank der Überschuss um 35 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. Das bereinigte Ergebnis je Aktie lag mit 2,49 Euro rund 12 Prozent unter dem Vorjahreswert
Während das Pharmageschäft Bayer stützt, belastet das Agrarsegment weiterhin. Das EBITDA der Sparte sank um 10,2 Prozent, vor allem wegen Preisdrucks beim Unkrautvernichter Glyphosat. Als Reaktion darauf kündigte Bayer eine Neuausrichtung an: Der Standort Frankfurt mit rund 500 Beschäftigten soll bis 2028 geschlossen werden. Forschung und Entwicklung werden künftig in Monheim gebündelt, in Dormagen sollen rund 200 Stellen wegfallen.
"Insbesondere asiatische Hersteller von Pflanzenschutzmittel-Generika haben [...] große Überkapazitäten aufgebaut und drängen mit bleibenden Niedrigstpreisen in den Markt", erklärte Bayer zur Begründung. Die IG BCE und der Gesamtbetriebsrat kritisierten die Entscheidung scharf. Erstmals würde ein deutscher Standort aufgegeben, hieß es. Bayer prüfe jedoch, Teile der Produktion zu verkaufen oder auf andere Standorte zu verlagern.
Trotz Herausforderungen sieht sich der Konzern auf Kurs, die angekündigten Effizienzmaßnahmen umzusetzen. Bis 2029 sollen diese jährlich über eine Milliarde Euro zum Gewinn beitragen.
Die Zahlen kommen bei den Bayer-Aktionären gut an. Die Aktie explodiert in der Spitze um mehr als elf Prozent und notiert auf dem höchsten Stand seit sieben Monaten.
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Redaktion
Die Bayer Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Plus von +10,27 % und einem Kurs von 26,41EUR auf Tradegate (13. Mai 2025, 09:11 Uhr) gehandelt.

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