Auch D-Wave Quantum betroffen

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    Winzige Erlöse, riesige Verluste: Quantencomputer-Aktie bricht ein!

    Das Quantencomputer-Startup Rigetti hat am Montagabend seine Quartalszahlen präsentiert. Die kommen bei Anlegerinnen und Anlegern nicht gut an.

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    Auch D-Wave Quantum betroffen - Winzige Erlöse, riesige Verluste: Quantencomputer-Aktie bricht ein!

    Nach der Kursexplosion der Aktie von Mitbewerber D-Wave Quantum – der Wert legte nach den in der vergangenen Woche vorgelegten Quartalszahlen 51,2 Prozent zu – hofften auch die Anlegerinnen und Anleger von Quantencomptuer-Unternehmen Rigetti Computing auf eine starke Kursreaktion. Die bekamen sie auch – nur eben nicht zur Ober-, sondern zur Unterseite.

    Umsatz halbiert, Erwartungen weit verfehlt

    Gegenüber dem Vorjahresquartal brachen die Erlöse um 51,8 Prozent auf 1,47 Millionen US-Dollar ein. Damit wurde die ohnehin bescheidene Analystenschätzung von 2,56 Millionen US-Dollar um 1,01 Millionen US-Dollar verfehlt.

    Umgekehrt dazu verhielt sich der bereinigte Ertrag: Der fiel mit einem Fehlbetrag von -0,08 US-Dollar pro Aktie doppelt so hoch aus wie geschätzt. Immerhin das stellt gegenüber dem Stand vor einem Jahr (-0,11 US-Dollar) aber eine Verbesserung dar.

    Verluste wachsen an, Barreserven werden kleiner

    Insgesamt erzielte das Unternehmen aus laufenden Geschäften einen Verlust in Höhe von 21,6 Millionen US-Dollar, was gegenüber dem Vorjahresquartal einer Verschlechterung um rund 5 Millionen US-Dollar entspricht. Die Mittelabflüsse beliefen sich auf 23,6 Millionen US-Dollar, die Finanzreserven schrumpften um 30,5 Millionen US-Dollar auf nur noch 37,2 Millionen US-Dollar.

    Werden kurzfristige Investments mitberücksichtigt, konnte die Bilanz jedoch um etwa 8 Millionen US-Dollar auf eine liquidierbare Reserve von 214,4 Millionen US-Dollar verbessert werden.

    Für frisches Geld kommen vor allem Steuerzahlende auf

    Wenn schon die Zahlen nicht überzeugen konnte, hob CEO Subodh Kulkarni Fortschritte bei der Kundengewinnung hervor: "Wir sind stolz darauf, wichtige, aus staatlichen Mitteln finanzierte Projekte in den USA und UK gewonnen zu haben, um unsere Technologie voranzutreiben, die eine anhaltende Marktführerschaft im Bereich des supraleitenden Quanten-Computing demonstriert."

    Aus dem Förderprogramm der US-Luftwaffe erhält Rigetti Computing einen Scheck über 5,5 Millionen US-Dollar. Für weitere Mittel sorgt das staatliche Forschungszentrum für Quanten-Computing im Vereinigten Königreich.

    Außerdem gab Kulkarni bekannt, dass der taiwanische Hardwarehersteller und Auftragsfertiger Quanta Computer Rigetti-Anteile im Wert von 35 Millionen US-Dollar gekauft habe, um die bereits bestehende strategische Partnerschaft zu vertiefen.

    Rigetti Computing

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    Aktie weiter von Verlusten betroffen

    Konkrete Finanzziele stellte das Unternehmen für 2025 keine in Aussicht. Lediglich für technologische Fortschritte stellte Rigetti eine Roadmap vor: Bis zum Jahresende soll ein 100-Qubit-System auf die Beine gestellt sein mit einer Fidelitätsrate von 99,75 Prozent.

    Investoren ließen sich hiervon jedoch nicht überzeugen. Die Aktie fiel in der US-Nachbörse um 12,0 Prozent, nachdem sie im regulären Handel in einem nach der am Wochenende erfolgten Annäherung zwischen den USA und China starken Gesamtmarktumfeld noch 9,2 Prozent gewonnen hatte.

    Behalten die Verluste vom Montagabend am Dienstag ihre Gültigkeit, wachsen die seit dem Jahreswechsel erzielten Verluste auf mehr als ein Drittel an. Auch andere Quantencomputer-Werte fielen nach den von Rigetti Computing vorgelegten Zahlen: Für D-Wave Quantum ging es im erweiterten Handel um knapp 3 Prozent bergab.

    Fazit: Ganz schön wenig Substanz

    Die von Rigetti Computing am Montagabend vorgelegten Zahlen belegen den Hype, der trotz jüngster Kurseinbrüche (von D-Wave Quantum abgesehen) noch immer die Branche herrscht: Ein Börsenwert von 3,04 Milliarden US-Dollar für ein Unternehmen, das innerhalb von drei Monaten Erlöse von gerade mal 1,5 Millionen US-Dollar erwirtschaftet hat, ist geradezu absurd.

    Die Technologie mag langfristig aussichtsreich sein, ihr zeitnaher kommerzieller Durchbruch dürfte aber ausbleiben – man bleibt auf staatlich geförderte Forschungsprogramme angewiesen. Das einzige, was Rigetti Computing derzeit erfolgreich verkauft, sind eigene Aktien: Gegenüber dem Stand vor einem Jahr ist die Zahl ausstehender Anteile von rund 152 Millionen auf 302 Millionen angewachsen – eine Bilanz, die selbst Wasserstoffwert Plug Power kaum besser hinbekommt.

    Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion

    Die Rigetti Computing Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Plus von 0,00 % und einem Kurs von 11,55USD auf Nasdaq (13. Mai 2025, 02:00 Uhr) gehandelt.


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    Verfasst vonRedakteurMax Gross

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