Cash statt Aktien
"12 Billionen auf der Bank" – BlackRocks Larry Fink warnt vor Kapitalflucht
Billionen liegen auf der hohen Kante – aus Angst vor Zöllen, Defiziten und Chaos. BlackRock-Chef Larry Fink und Citadel-Gründer Ken Griffin schlagen Alarm.
- Massive Kapitalreserven in Europa und USA ungenutzt.
- Fink warnt vor US-Defiziten und geopolitischen Risiken.
- Griffin kritisiert Zölle als Belastung für Arbeiterklasse.
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Während die Märkte nach dem vorübergehenden Zollfrieden zwischen den USA und China aufatmen, mahnt Larry Fink zur Vorsicht. Der CEO des weltgrößten Vermögensverwalters BlackRock sieht in der aktuellen Lage massive Kapitalreserven ungenutzt. "In Europa liegen 12 Billionen Euro auf Bankkonten. In den Vereinigten Staaten liegen 11 Billionen US-Dollar in Geldmarktfonds", sagte Fink auf dem saudisch-amerikanischen Investitionsforum in Riad. "Wenn Unsicherheit herrscht, hält man immer mehr Geld in bar – und genau das haben wir beobachtet."
Hintergrund seiner Äußerungen sind die von US-Präsident Donald Trump angestoßenen Zolleskalationen, hohe US-Defizite und geopolitische Risiken. Laut Fink richten Investoren ihre Aufmerksamkeit zunehmend auf die wachsenden Haushaltslöcher der USA. "Die Defizite der USA sind ein Problem. Die US-Wirtschaft braucht ein Wachstum von 3 Prozent, um ihre Defizite zu überwinden."
Zwar bleibe die US-Börse weiterhin übergewichtet im globalen Portfolio vieler Anleger, doch laut Fink beginne eine "moderate Umschichtung", etwa in Richtung Europa, Golfstaaten, Indien und Japan. Zugleich wachse das Interesse an langfristigen Infrastrukturprojekten in Schwellenländern, die laut Fink in einem Umfeld wachsender globaler Unsicherheit stabilisierende Wirkung entfalten könnten.
Auch Citadel-Gründer Ken Griffin schlug nachdenkliche Töne an. "Rückblickend wäre es vielleicht das Beste gewesen, Bargeld zu halten, um diese Situation zu meistern", reflektierte er gegenüber Bloomberg. Zwar sei dies nicht Teil der Citadel-Kultur, doch angesichts der "sich sehr schnell ändernden politischen Entscheidungen in Washington" sei der Rückzug aus dem Markt nachvollziehbar.
Griffin hat die Zölle wiederholt als regressive Steuer kritisiert, die die Arbeiterklasse treffe, und sagte, dass diese Politik bei den Zwischenwahlen einen "echten Preis" haben werde.
Die Wall Street zeigte sich zuletzt erleichtert: Der S&P 500 stieg am Montag um 3,3 Prozent, der Nasdaq 100 legte um 4 Prozent zu. Damit wurden die Verluste durch Trumps Zolloffensive vom 2. April weitgehend aufgeholt.
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Redaktion

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