Performance-Wunder
Warren Buffetts Erfolgsformel: Das Geheimnis hinter 5.502.284 % Rendite
Warren Buffett hat über sieben Jahrzehnte den Aktienmarkt dominiert. Eine Studie schlüsselt seine Erfolgsfaktoren auf, die Anleger zur eigenen Aktienauswahl nutzen können.
- Buffett dominiert Märkte durch sichere, günstige Aktien.
- Erfolgsfaktoren: hohe Renditen, geringe Volatilität.
- Privatanleger können Buffetts Kriterien nutzen.
- Report: Zeitenwende! 3 Uranaktien vor der Neubewertung

Haben Sie sich schon immer die Frage gestellt, wie Warren Buffett mit relativ langweiligen Aktien wie Coca-Cola, American Express und Apple bereits seit 1956 konstant die Märkte outperformt und sich seine Holding Berkshire Hathaway trotz konzentriertem Portfolio dennoch kontinuierlich entwickelt?
Was zunächst als ein unlösbares Rätsel erscheint, wird bei einer genauen Analyse der Erfolgsfaktoren verständlicher. Dieser Aufgabe stellten sich 2013 die Finanzwissenschaftler Andrea Frazzini, David Kabiller und Lasse Heje Pedersen von AQR Capital Management in ihrer Studie.
Buffetts-Alpha-Studienergebnisse
Sie untersucht die Anlagerenditen im Detail und versucht, sie zu quantifizieren.
Warren Buffetts risikobereinigte Rendite ist außergewöhnlich gut. So lag Berkshire Hathaways Sharpe-Ratio im Untersuchungszeitraum bei etwa 0,76 und fiel damit doppelt so hoch wie am Gesamtmarkt aus. Der Erfolg basiert im Wesentlichen auf seiner Fokussierung auf sichere, günstige und zugleich qualitativ hochwertige Aktien.
Doch der Erfolgsinvestor nutzt noch weitere, sehr entscheidende Faktoren, die auf den ersten Blick nicht ersichtlich sind. So stehen ihm über sein Versicherungsimperium stetig steigende Prämien zur Verfügung, die er als eine Art zinsfreien Kredit nutzt, um in Aktien, Unternehmen und Staatsanleihen zu investieren.
Obwohl Warren Buffett von Derivaten mit Hebelwirkung abrät, nutzt er nach Studienangaben so eine Hebelwirkung von etwa 1,6. Rechnen wir diese aus seiner seit 1965 erzielten Durchschnittsrendite von 19,9 Prozent heraus, bliebe mit 12,44 Prozent noch ein kleiner Vorteil gegenüber dem breiten Markt, der seitdem eine Durchschnittsrendite von 10,4 Prozent ermöglichte.
Die Studienautoren simulierten selbst ein Portfolio nach Warren Buffetts Aktienauswahlkriterien. Dazu gehörten eine günstige Bewertung, hohe Kapitalrenditen, ein kontinuierliches Ertragswachstum, hohe Gewinnmargen und der selbst entdeckte Buffett-Erfolgsfaktor niedrige Kursvolatilität.
Die Ergebnisse können sich sehen lassen: So schnitt das Modellportfolio auch ohne Hebel im Zeitraum zwischen 1980 und 2011 deutlich besser als der S&P 500 und Warren Buffetts börsengehandeltes Aktienportfolio ab.
Quelle: http://docs.lhpedersen.com/BuffettsAlpha.pdf
Somit ist sein Erfolg kein Zufall, und Privatinvestoren haben die Möglichkeit, ähnlich wie er zu investieren.
Wie Sie entsprechende Aktien finden
Wer gern selbst nach Warren Buffetts Aktienauswahlkriterien anlegen möchte, kann kostenlose Aktienscreener wie beispielsweise tradingview.com, wallstreet-online.de und finviz.com nutzen.
Hier lassen sich zur Vorauswahl Aktien mit einer günstigen Bewertung (Kurs-Gewinn-Verhältnis zwischen eins und 20), Qualität (Eigenkapitalrendite größer zehn Prozent, Gewinnmarge größer zehn Prozent, Umsatz- und Gewinnwachstum größer zehn Prozent) und einer geringen Volatilität (Beta unter 1,5) finden. Um möglichst nur Aktien mit langfristig steigender Ertragsentwicklung zu entdecken, kann beispielsweise ein Performancefilter über fünf und zehn Jahre (plus zehn Prozent beziehungsweise plus 100 Prozent) helfen.
In einem zweiten Schritt können Investoren die gefundenen Aktien dann im Detail bezüglich der geforderten Kriterien und die Geschäftsmodelle der Unternehmen überprüfen.
Fazit Buffetts Alpha
Warren Buffett ist ein außergewöhnlicher Investor, dessen Erfolg zum Großteil auf seine intellektuellen Fähigkeiten zurückzuführen und damit nicht kopierbar ist. Dennoch können Privatanleger ähnlich investieren und mit der Zeit auch ein Gespür für solide Geschäftsmodelle entwickeln, die bei geringerem Risiko besser als der breite Markt abschneiden.
Autor: Christof Welzel, wallstreetONLINE-Redaktion

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