Zahlen veröffentlicht
Sony: US-Zölle drücken Ausblick – Aktie dennoch im Plus
Sony warnt vor einem Gewinneinbruch durch neue US-Zölle – trotzdem steigt die Aktie. Hoffnung macht ein Milliarden-Aktienrückkauf und die geplante Abspaltung der Finanzsparte im Herbst. Doch Risiken bleiben. Die Details.
- Sony erwartet Gewinneinbruch durch US-Zölle.
- Aktienrückkauf und Finanzsparte-Abspaltung stärken.
- PS5-Verkäufe sinken, Risiken durch Preiserhöhungen.
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Sony rechnet im laufenden Geschäftsjahr mit einem empfindlichen Rückschlag durch die US-Zölle. Die zusätzlichen Abgaben dürften rund 100 Milliarden Yen – umgerechnet etwa 700 Millionen US-Dollar – betragen. Damit bleibt das erwartete operative Ergebnis von 1,28 Billionen Yen nicht nur hinter dem Vorjahreswert zurück, sondern auch deutlich unter den Analystenerwartungen von rund 1,5 Billionen Yen.
Trotz der schwachen Prognose sorgte Sony mit der Ankündigung eines Aktienrückkaufs über bis zu 250 Milliarden Yen für Aufwind an der Börse. Die Aktie legte zeitweise um 4,5 Prozent zu. Rückkäufe liegen in Japan derzeit im Trend, da Investoren mehr Kapitaldisziplin und höhere Renditen fordern, berichtet Bloomberg.
Neben dem Aktien-Rückkauf kündigte Sony zudem die Ausgliederung seiner Finanzsparte an. Diese soll ab dem laufenden Quartal bilanziell als "nicht fortgeführtes Geschäft" geführt und zum 29. September an die Börse gebracht werden.
Operativ konnte Sony im ersten Quartal mit einem Gewinn von 203,7 Milliarden Yen positiv überraschen. Allerdings fiel der Absatz der PlayStation 5 mit 18,5 Millionen Einheiten im Gesamtjahr leicht unter den Vorjahreswert von 20,8 Millionen Einheiten. Belastend wirken nicht nur die Zinspolitik in Schlüsselmärkten, sondern vor allem die neue Zollpolitik der USA. Dies ist besonders relevant, da die Konsole überwiegend in China gefertigt und vor allem in den USA verkauft wird.
Sony hat zuletzt die Preise der PS5 in Europa, Australien und Neuseeland erhöht. In den USA steht ein solcher Schritt noch aus, was maßgeblich vom weiteren Verlauf der Handelsstreitigkeiten abhängen dürfte. Höhere Preise könnten die ohnehin bereits gedämpfte Nachfrage zusätzlich schmälern, vor allem im Vorfeld des erwarteten Marktstarts der Nintendo Switch 2 im Juni.
Einen weiteren Rückschlag muss Sony durch die Verschiebung von 'GTA VI' hinnehmen. Das Spiel gilt als Kaufanreiz für die PS5. "Die Verzögerung ist ein herber Schlag", sagt David Cole von DFC Intelligence.
Auch andere Geschäftsfelder sind betroffen. So kämpft etwa die wichtige Bildsensor-Sparte mit sinkender Smartphone-Nachfrage und erneut mit US-Zöllen. Zudem könnten künftig auch ausländische Filmproduktionen betroffen sein. Dies ist ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt für Sonys Expansionspläne mit Anime-Hits wie "Demon Slayer".
*ab 500 Euro Ordervolumen, zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen
Autor: Ferdinand Hammer, wallstreetONLINE Redaktion
Die Sony Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -0,76 % und einem Kurs von 22,10EUR auf Lang & Schwarz (13. Mai 2025, 23:00 Uhr) gehandelt.

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