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    Schwerbehinderte sind Potenzial gegen Fachkräftemangel

    Für Sie zusammengefasst
    • Bundesagentur sieht Potenzial bei 180.000 Arbeitslosen.
    • 51,4% der Schwerbehinderten sind erwerbstätig.
    • Fachkräftemangel bleibt größte Wachstumsbremse.

    NÜRNBERG (dpa-AFX) - Die Bundesagentur für Arbeit sieht in den rund 180.000 arbeitslosen Schwerbehinderten in Deutschland ein Potenzial im Kampf gegen den Fachkräftemangel. Schwerbehinderte Arbeitnehmer seien im Durchschnitt besser ausgebildet als die Gesamtheit der Arbeitnehmerschaft, sagte Daniel Terzenbach, Vorstandsmitglied der Bundesagentur, der Deutschen Presse-Agentur.

    Mehr als acht Millionen Schwerbehinderte

    Insgesamt lebten in Deutschland mehr als acht Millionen Menschen mit schweren Behinderungen, fast 50 Prozent sind 65 Jahre und älter. "Das ist kein Randphänomen, sondern ein Thema mitten in der Gesellschaft", sagte Terzenbach. "Viele Menschen wissen nicht, dass fast 90 Prozent der Schwerbehinderungen durch Krankheit entstehen, nur der kleinste Teil ist angeboren."

    Der Anteil der erwerbstätigen Schwerbehinderten liege derzeit bei 51,4 Prozent - rund zehn Punkte mehr als noch vor 20 Jahren. Im Vergleich zur Gesamtbevölkerung gebe es aber noch deutlich Luft - dort liegt die Erwerbsbeteiligung bei 80 Prozent. "Wir haben schon einen guten Schritt nach vorn gemacht. Aber es gibt noch ein großes Gap zur Gesamtbevölkerung", betonte der Arbeitsmarktexperte.

    11,6 Prozent Arbeitslosenquote

    2024 waren nach der Statistik der Bundesagentur 175.000 Menschen mit Schwerbehinderung im Jahresdurchschnitt arbeitslos gemeldet - ein Anstieg um sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr. Fast die Hälfte davon ist älter als 55 Jahre. Bei der Gesamtbevölkerung lag der Anstieg bei sieben Prozent. Die Arbeitslosenquote liegt unter Schwerbehinderten bei 11,6 Prozent - im Vergleich zu 7,3 Prozent bei der Gesamtbevölkerung.

    Gleichzeitig braucht die Wirtschaft in vielen Bereichen weiterhin dringend Fachkräfte. "In der langen Perspektive nach vorn ist der Arbeits- und Fachkräftemangel die größte Wachstumsbremse. Die Demografie ist unser größter Feind", sagte Terzenbach. Menschen mit Behinderung stünden hier in den Startlöchern.

    Mythen am Arbeitsmarkt

    Der Arbeitsmarkt müsse aber mit Falschinformationen aufräumen. "Es gibt Mythen am Arbeitsmarkt, die stimmen einfach nicht", sagte er. Einer dieser Mythen sei, dass Schwerbehinderte - einmal eingestellt - nicht wieder freigestellt werden könnten./dm/DP/mis






    dpa-AFX
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