Aktie bricht zweistellig ein
Atos startet radikalsten Umbau der Firmengeschichte – kein Platz für Dividenden!
Atos zieht die Reißleine: Massen-Umbau, Stellenabbau, Milliarden für KI. Der neue CEO verspricht zwar Aufbruch, aber die Schuldenlast drückt massiv. Die Aktie verliert zweistellig.
- Atos plant massiven Umbau und Stellenabbau bis 2028.
- Umsatzziel: 9-10 Mrd. Euro, operative Marge 10%.
- 500 Mio. Euro für KI, 10.000 Mitarbeiter bis 2028.
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Atos hat am Mittwoch anlässlich eines Capital Market Days einen umfassenden Strategie- und Transformationsplan vorgestellt, um das jahrelang angeschlagene Unternehmen neu aufzustellen. Ziel ist es, bis 2028 einen Umsatz zwischen 9 und 10 Milliarden Euro und eine operative Marge von rund 10 Prozent zu erreichen. Dafür plant der französische IT-Konzern eine deutlich schlankere Organisation, Stellenstreichungen und den Umbau seiner Geschäftsstruktur.
"Dank einer nun gesicherten Finanzstruktur wird unser Strategie- und Transformationsplan 'Genesis' uns in die Lage versetzen, unsere Position als weltweit führender Anbieter von Spitzentechnologielösungen zu stärken", erklärte CEO Philippe Salle. Der frühere Spitzenmanager wurde 2023 als siebter CEO seit 2021 eingesetzt, um Atos nach Jahren voller Rückschläge zu stabilisieren.
Für 2025 rechnet das Unternehmen zunächst mit einem Umsatzrückgang von etwa 11 Prozent auf 8,5 Milliarden Euro. Bis 2028 soll der Konzern wieder profitabel wachsen. Atos will seine geografische Präsenz, das Angebotsportfolio sowie die Unternehmensführung verschlanken und sich auf zwei Marken konzentrieren: Atos und Eviden.
Zudem sollen die allgemeinen und administrativen Kosten auf rund 5 Prozent des Umsatzes gesenkt werden – ein Minus von zwei Prozentpunkten. Möglich werden soll das durch Stellenabbau und eine Kürzung der diskretionären Ausgaben um 10 Prozent. Gleichzeitig baut Atos einen neuen Geschäftsbereich für Daten und KI auf. "Wir sind zuversichtlich, dass wir mit diesem Plan die Wettbewerbsfähigkeit und die Rentabilität von Atos weiter verbessern und die Erwartungen unserer Kunden erfüllen werden", so Jean-Pierre Rouget-Joly, Chef von Atos France.
Der Fokus auf KI zeigt sich auch bei den Investitionen. 500 Millionen Euro sollen in Forschung und Entwicklung fließen, 100 Millionen Euro in Start-ups. Aktuell arbeiten 2.000 Mitarbeiter im KI-Bereich – bis 2028 sollen es 10.000 sein.
Wesentlich für das Erreichen der Ziele ist der Verkauf von Unternehmensteilen. Der geplante Deal mit dem französischen Staat über den Bereich "Advanced Computing" im Wert von 625 Millionen Euro ist noch nicht abgeschlossen. Der Verkauf des sicherheitsrelevanten Bereichs "Mission Critical Systems" wurde vorerst auf Eis gelegt.
Dividendenausschüttungen oder Aktienrückkäufe sind bis 2028 nicht vorgesehen. Anleger nehmen am Mittwoch Reißaus und schicken die Atos-Aktie in der Spitze um knapp 11 Prozent ins Minus.
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Redaktion
Die Atos SE Act Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -8,38 % und einem Kurs von 38,92EUR auf Lang & Schwarz (14. Mai 2025, 12:12 Uhr) gehandelt.

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