Buffetts Geheimtipp: Was Anleger von der ersten Fortune-500-Chefin lernen können

Das beherrschende Thema der diesjährigen Hauptversammlung von Berkshire Hathaway war der angekündigte Rückzug von Warren Buffett als CEO. Doch der Starinvestor nutzte die Bühne auch, um eine persönliche Empfehlung auszusprechen: "Becoming Katharine Graham", eine neue Dokumentation auf Amazon Prime, sei laut dem 94-Jährigen ein "faszinierender Einblick "in ein Stück amerikanischer Geschichte.

Im Zentrum der Dokumentation steht Katharine Graham, die langjährige Verlegerin der Washington Post und erste Frau an der Spitze eines Fortune-500-Unternehmens. Die Dokumentation beleuchtet Grahams Weg durch historische Meilensteine wie die Pentagon-Papiere und die Watergate-Affäre, die das politische Selbstverständnis der USA bis heute prägen.

Buffett selbst hat keine finanziellen Interessen an dem Film. Er tritt jedoch als Zeitzeuge auf, denn er war ein enger Vertrauter Grahams und früher Großaktionär der Washington Post. Seine Beziehung zum Verlag begann schon in der Jugend: Als Teenager verteilte er in Washington D.C., Zeitungen; später investierte er im Jahr 1973 elf Millionen US-Dollar in das Verlagshaus – nur zwei Jahre, nachdem Graham die Position der CEO übernommen hatte.

Die Rendite war beachtlich: Unter ihrer Führung stieg der Aktienkurs laut Buffett um das 40-Fache. Er selbst blieb fast vier Jahrzehnte im Verwaltungsrat der damaligen Washington Post Company, die heute unter dem Namen Graham Holdings firmiert. Im Jahr 2014 verkaufte er seine Anteile, die zu diesem Zeitpunkt rund 23,4 Prozent betrugen, für etwa 1,1 Milliarden US-Dollar.

Buffett war besonders von Grahams Führungsstil beeindruckt. Sie lernte von ihm und wurde durch regelmäßige gemeinsame Sichtungen von Jahresberichten ermutigt. "Es war wie ein Business-Studium mit Warren Buffett", erinnert sich Graham im Film.

Buffetts Fazit lautet: "Jeder Amerikaner sollte diesen Film sehen." Denn Grahams Geschichte sei nicht nur inspirierend, sondern auch ein Beleg dafür, wie Einzelne – gerade Frauen in Führungspositionen – die Gesellschaft mitgestalten können.

 

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Autor: Ferdinand Hammer, wallstreetONLINE Redaktion

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