Ohne Wind, kein Gewinn
RWE startet mit Gegenwind ins Börsenjahr!
Von der Windflaute ausgebremst, vom Markt bestätigt, Deutschlands größter Stromerzeuger RWE leidet unter schwierigen Bedingungen!
- RWE verzeichnet Ergebnisrückgang auf 1,31 Mrd. Euro.
- Aktie fällt um 2% nach Quartalszahlen.
- Investitionsprogramm um 10 Mrd. Euro gekürzt.
- Report: Die USA haben fertig! 5 Aktien für den China-Boom

Der Energiekonzern RWE hat im ersten Quartal 2025 einen deutlichen Ergebnisrückgang hinnehmen müssen. Belastet durch ungewöhnlich schwache Windverhältnisse zu Jahresbeginn sowie gesunkene Energiepreise, ging das bereinigte Ebitda auf 1,31 Milliarden Euro zurück – nach 1,71 Milliarden Euro im Vorjahr. Damit traf RWE die Analystenerwartungen von 1,32 Milliarden Euro nahezu punktgenau.
Im frühen Handel reagierte die Börse mit Zurückhaltung. Die RWE-Aktie rutschte nach Veröffentlichung der Zahlen um rund 2 Prozent auf 31,61 Euro ab (Stand: 8:30 Uhr MESZ).
Schwacher Wind drückt Ergebnis
Die Ergebnisdelle trifft insbesondere das für RWE so wichtige Geschäft mit erneuerbaren Energien. Die Offshore-Windsparte verzeichnete ein bereinigtes Ebitda von nur noch 380 Millionen Euro, nach 548 Millionen Euro im Vorjahr.
Im Energiehandel brach der operative Gewinn ein. Von 251 Millionen Euro im Vorjahr blieben lediglich 15 Millionen Euro übrig – ein Rückgang von über 90 Prozent. Laut RWE lag das an einer insgesamt schwachen Marktperformance im Eigenhandel.
Das bereinigte Nettoergebnis lag im ersten Quartal mit 498 Millionen Euro über den Markterwartungen von 473 Millionen Euro, wenn auch deutlich unter dem Vorjahreswert von 801 Millionen Euro.
Trotz des Ergebnisrückgangs bekräftigte RWE die Jahresprognose für 2025. Das bereinigtes Ebitda soll zwischen 4,55 und 5,15 Milliarden Euro (Vorjahr: 5,68 Milliarden Euro) liegen und der bereinigte Nettogewinn soll bei 1,3 bis 1,8 Milliarden Euro (2024: 2,3 Milliarden Euro) notieren.
Weniger, aber effizienter investieren!
Im Zuge der unsicherer gewordenen globalen Rahmenbedingungen, insbesondere in den USA, hat RWE sein Investitionsprogramm für die Jahre 2025 bis 2030 um rund 10 Milliarden Euro gekürzt. Statt der ursprünglich geplanten 45 Milliarden Euro will der Konzern nun 35 Milliarden Euro netto in neue Erzeugungs-, Speicher- und Elektrolysekapazitäten investieren.
Zugleich wird die Renditeanforderung für neue Projekte angehoben – von bislang durchschnittlich 8 Prozent auf über 8,5 Prozent.
Milliardenbeteiligung von Norges Bank stärkt Offshore-Wind
Ein Lichtblick im Offshore-Geschäft kommt aus dem Norden. Die Norges Bank Investment Management (NBIM) steigt mit 49 Prozent bei drei großen RWE-Windkraftprojekten ein – darunter das dänische Projekt Thor (1.080 MW) sowie die deutschen Nordseecluster A und B (zusammen 1.560 MW). Der Kaufpreis beträgt rund 1,4 Milliarden Euro und deckt 49 Prozent der bis zur Beteiligung getätigten Investitionen ab. Der Bau und Betrieb bleibt weiterhin in RWE-Hand. Die Projekte sollen zwischen 2027 und 2029 vollständig ans Netz gehen.
Grüner Wasserstoff: Deal mit TotalEnergies bringt Planungssicherheit
Auch im Bereich Wasserstoff macht RWE Fortschritte. Mit TotalEnergies wurde ein 15-jähriger Liefervertrag über 30.000 Tonnen grünen Wasserstoff jährlich ab dem Jahr 2030 abgeschlossen. Die Belieferung erfolgt aus einer derzeit in Lingen entstehenden Elektrolyseanlage. Der Wasserstoff wird in der Raffinerie in Leuna eingesetzt und soll jährlich rund 300.000 Tonnen CO2 einsparen.
Autor: Pascal Grunow, wallstreetONLINE Redaktion

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