Nur U-Boote laufen rund
Thyssenkrupp: Operativer Gewinn bricht um 90 Prozent ein – Aktie crasht!
Thyssenkrupp bricht operativ um 90 Prozent ein. Vor allem das Stahlgeschäft schwächelt. Nur ein Verkauf rettet den Quartalsgewinn. Die Prognose bleibt – die Aktie taucht am Donnerstag allerdings ab.
- Thyssenkrupp EBIT bricht um 90% auf 19 Mio. Euro ein.
- Stahlgeschäft schwächelt, Umsatz sinkt auf 8,6 Mrd. Euro.
- Marinesparte wächst, Verkauf von Anteile in Planung.
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Thyssenkrupp hat im zweiten Quartal kräftig an Ertrag eingebüßt. Niedrigere Preise, eine schwache Stahlnachfrage und geplante Umbaustillstände belasteten das Ergebnis deutlich. Der Umsatz sank um fünf Prozent auf 8,6 Milliarden Euro. Das bereinigte Betriebsergebnis (EBIT) brach um 90 Prozent auf nur noch 19 Millionen Euro ein – nach 184 Millionen Euro im Vorjahr. Die Stahlsparte rutschte mit einem Verlust von 23 Millionen Euro tief ins Minus, nach einem Gewinn von 68 Millionen im Vorjahreszeitraum. Auch die Automotivesparte und das Handelsgeschäft litten unter dem schwierigen Umfeld.
"Das anhaltend schwierige Marktumfeld spiegelt sich in unseren operativen Zahlen für das zweite Quartal wider", sagte CEO Miguel López. "Für die zweite Jahreshälfte erwarten wir ein stabileres Marktumfeld und positive Effekte aus den von uns eingeleiteten Maßnahmen." Entsprechend bestätigte Thyssenkrupp seine Prognose: Für das Gesamtjahr wird weiterhin ein bereinigtes EBIT zwischen 600 Millionen und 1 Milliarde Euro erwartet, der freie Cashflow vor M&A soll zwischen 0 und 300 Millionen Euro liegen.
Im Gegensatz zum schwächelnden Stahlgeschäft konnte die Marinesparte zulegen. Der bereinigte EBIT des U-Boot-Geschäfts stieg um 24 Prozent auf 31 Millionen Euro. Die Vorbereitungen für eine Ausgliederung laufen "auf Hochtouren", so López. Ein Minderheitsanteil soll an die Aktionäre abgespalten und die neue Holding noch 2025 an die Börse gebracht werden.
Unterm Strich erzielte der Konzern im Quartal einen Überschuss von 155 Millionen Euro – nach einem Verlust von 78 Millionen Euro im Vorjahr. Grund dafür war der Verkauf von Electrical Steel India. Zusätzlich trug der Verkauf von Thyssenkrupp Industries India zum positiven Nettoergebnis bei, das sich auf 167 Millionen Euro summierte.
Parallel schreitet der Konzernumbau voran. Bei Steel Europe einigte sich Thyssenkrupp mit der IG Metall auf eine Grundsatzvereinbarung zur Restrukturierung mit Kapazitätsabbau und Stellenstreichungen. Der Verkauf der Anteile an den Hüttenwerken Krupp Mannesmann bleibt eine Option.
Die Thyssen-Aktie notiert am Donnerstag zweistellig im Minus. Gerade die Rüstungsfantasien aufgrund der Marine-Sparte haben den Titeln seit Jahresbeginn einen ordentlichen Schub verliehen – das Kursplus summiert sich auf über 140 Prozent.
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Redaktion
Die ThyssenKrupp Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -11,52 % und einem Kurs von 8,406EUR auf Tradegate (15. Mai 2025, 09:19 Uhr) gehandelt.

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