Aktie bricht ein
Prognose-Schock schickt Merck abwärts!
Merck senkt trotz solider Quartalszahlen die Jahresprognose – Wechselkurse und drohende Zölle werfen Schatten auf das erhoffte Wachstum.
- Merck senkt Jahresprognose wegen Wechselkursrisiken.
- Umsatz und Ebitda steigen, aber vorsichtiger Ausblick.
- Analysten senken Kursziele, Aktie unter Druck.
- Report: Zeitenwende! 3 Uranaktien vor der Neubewertung
Der Pharma- und Technologiekonzern Merck hat seine Jahresprognose angesichts makroökonomischer Unsicherheiten, volatiler Wechselkurse und wachsender Zollrisiken nach unten korrigiert. Zwar konnte der Pharma- und Technologiekonzern im ersten Quartal ein moderates Umsatz- und Ergebniswachstum vorweisen, doch der Ausblick fällt spürbar vorsichtiger aus als bislang.
Für das Gesamtjahr 2025 erwartet Merck nun einen Umsatz zwischen 20,9 und 22,4 Milliarden Euro, nachdem zuvor 21,5 bis 22,9 Milliarden Euro angepeilt worden waren. Beim bereinigten Ebitda rechnet der Konzern jetzt mit 5,8 bis 6,4 Milliarden Euro – auch hier ein Rückschritt von der bisherigen Spanne 6,1 bis 6,6 Milliarden Euro.
"Obwohl wir unsere Prognose leicht an die herausfordernde globale Lage angepasst haben, bleiben wir zuversichtlich", betonte CEO Belén Garijo.
Quartalszahlen: Solide, aber nicht überragend
Im ersten Quartal 2025 setzte Merck seinen moderaten Wachstumskurs fort. Der Konzernumsatz stieg um 3,1 Prozent auf 5,28 Milliarden Euro, das bereinigte Ebitda legte um 5,6 Prozent auf 1,54 Milliarden Euro zu – beides im Rahmen oder leicht über den Erwartungen der Analysten.
Besonders hervorzuheben ist die Erholung im Laborbereich: Die Sparte Product Solutions, zuständig für Lösungen in der Arzneimittelproduktion, verzeichnete ein zweistelliges Wachstum. Dagegen bremsten Unsicherheiten in der Forschungsfinanzierung das Geschäft von Science & Lab Solutions.
Im Bereich Healthcare sorgten gemischte Signale für ein differenziertes Bild. Während das Krebsmedikament Erbitux in China solide wuchs, litt Bavencio unter verstärktem Wettbewerb im Bereich Blasenkrebs. Positiv entwickelte sich hingegen das Segment für Herz-Kreislauf-, Stoffwechsel- und Hormonkrankheiten.
Analysten senken Kursziele – Aktie unter Druck
Trotz der operativen Fortschritte zeigen sich Analysten zurückhaltend. Die britische Investmentbank Barclays senkte ihr Kursziel für die Merck-Aktie deutlich von 195 auf 160 Euro, hält aber an der Bewertung "Overweight" fest. Der Analyst Charles Pitman-King begründete die Anpassung mit einer sektorweiten Neubewertung für das Geschäftsjahr 2026.
Am Markt kommt die vorsichtigere Prognose nicht gut an. Die Merck-Aktie notiert aktuell bei 120,10 Euro, ein Minus von rund 3 Prozent (Stand: 9:10 Uhr MESZ).
Autor: Pascal Grunow, wallstreetONLINE Redaktion
Die Merck Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -4,56 % und einem Kurs von 118,2EUR auf Tradegate (15. Mai 2025, 09:36 Uhr) gehandelt.
