Unter politischem Beschuss
Zweistelliger Crash der Bayer-Aktie: Trump & Kennedy nehmen Glyphosat ins Visier
Lange Gesichter bei Bayer-Aktionären. Die Aktie ist am Mittwoch um fast 10 Prozent abgestürzt. Was ist passiert?
- Bayer-Aktie fällt um fast 10 Prozent wegen Glyphosat-Kritik.
- Bericht von Kennedy stuft Pestizide als Gesundheitsrisiko ein.
- Markt bleibt nervös trotz Bayers Sicherheitshinweise.
- Report: Zeitenwende! 3 Uranaktien vor der Neubewertung

Die Bayer-Aktie ist am Mittwoch um fast 10 Prozent abgestürzt. Auslöser war ein bevorstehender Bericht von US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr., der laut Wall Street Journal das von Bayer vertriebene Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat scharf kritisieren wird. Der Report mit dem Titel "Make America Healthy Again" soll Pestizide als mögliche Ursache für chronische Krankheiten in den USA einstufen – darunter auch Glyphosat, den Hauptwirkstoff in Roundup.
Kennedy, früher Umweltanwalt, war 2018 an einem spektakulären Urteil gegen Monsanto beteiligt – den damaligen Hersteller von Roundup. Damals erhielt ein krebskranker Platzwart 289 Millionen US-Dollar Schadensersatz, weil er nicht ausreichend über Risiken des Mittels aufgeklärt worden sei.
Die Weltgesundheitsorganisation hatte Glyphosat 2015 als "wahrscheinlich krebserregend für den Menschen" eingestuft. Bayer hingegen betont weiterhin, "dass das Produkt sicher ist und ausgiebig getestet wurde". Auch die US-Umweltschutzbehörde EPA teilt diese Einschätzung und sieht keine Krebsgefahr durch den Wirkstoff.
Der bevorstehende Bericht von Kennedy stößt innerhalb der US-Regierung auf erheblichen Widerstand – insbesondere bei der EPA und dem Landwirtschaftsministerium. Grund ist die Sorge, dass eine Neubewertung von Pestiziden die Lebensmittelversorgung beeinträchtigen könnte.
"Millionen und Abermillionen Amerikaner, die saubere Luft, sauberes Wasser und eine gesunde Nation wollen, sind besorgt über Giftstoffe in unserer Umwelt und Pestizide in unseren Lebensmitteln", sagte Donald Trump im Wahlkampf. Der Bericht soll am 22. Mai offiziell vorgestellt werden und auch Atrazin – ein weiteres Herbizid – thematisieren.
Trump hatte angekündigt, gemeinsam mit Kennedy eine Kommission einzurichten, die Ursachen chronischer Krankheiten in den USA untersuchen soll. Im Zentrum stehen neben Pestiziden auch Ernährung, Umweltgifte und Bildschirmzeit bei Kindern.
Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums erklärte: "Der Abschlussbericht wird den höchsten wissenschaftlichen Standards entsprechen und praktische Überlegungen berücksichtigen, die Amerika wieder gesund machen werden."
Am Donnerstag startet die Aktie einen Erholungsversuch. Bayer bleibt dabei: Glyphosat ist sicher. Doch der Markt reagiert nervös – vor allem, weil neue politische Dynamik rund um Kennedy und Trump das Thema wieder in den Fokus rückt.
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Redaktion
Die Bayer Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Plus von +1,69 % und einem Kurs von 22,60EUR auf Tradegate (15. Mai 2025, 10:38 Uhr) gehandelt.

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