Trumpcession incoming?
Rallye in Gefahr: Steve Cohen rechnet mit nächstem Einbruch
Top-Investor Steve Cohen rechnet mit einem Rückfall an den Märkten. Trotz 18 Prozent Plus beim S&P 500 könnten die April-Tiefs erneut getestet werden. Anleger sollten sich auf unruhige Wochen einstellen.
- Steve Cohen warnt vor möglichem Rückfall an Märkten.
- April-Tiefs könnten erneut getestet werden, unruhige Wochen.
- Privatanleger treiben Rallye, Konsolidierung setzt ein.
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Star-Investor Steve Cohen warnt trotz starker Kurserholung vor einem möglichen Rückfall an den Aktienmärkten. Auf der Sohn Investment Conference in New York sagte der Point72-Gründer, dass die Märkte ihre Tiefs vom April erneut testen könnten.
"Ich erwarte keinen signifikanten Rückgang. Ich halte es für möglich, dass wir wieder auf die Tiefststände von 10 Prozent bis 15 Prozent [von hier aus] zurückfallen, was keine Katastrophe wäre", so Cohen. Trumps Aussetzung der härtesten Zölle habe jedoch "die Untergrenze angehoben und vielleicht das schlimmste Szenario beseitigt".
Nach dem Einbruch infolge aggressiver US-Zollankündigungen am 8. April hatte sich der S&P 500 deutlich erholt – mit einem Plus von 18 Prozent seit dem Tief. Cohen sieht dennoch ein "überhitztes" Marktumfeld und warnt vor anhaltendem wirtschaftlichem Gegenwind. "Wir befinden uns noch nicht in einer Rezession. Wir schätzen die Wahrscheinlichkeit einer Rezession auf etwa 45 Prozent", erklärte er. "Das ist nicht unerheblich, auch wenn es nicht der Definition einer Rezession entspricht, aber es ist definitiv ein langsames Wachstum."
Diese Einschätzung teilen auch andere Analysten. Goldman Sachs erwartet, dass Trumps neue Zollpolitik den effektiven US-Zollsatz auf ein Niveau wie in den 1930er-Jahren treiben könnte. Die Ökonomen prognostizieren bei einer umfassenden Erhöhung der Zölle einen Rückgang des realen US-Einkommens um etwa 1 Prozent.
Während institutionelle Investoren zuletzt eher zögerlich agierten, trieben laut JPMorgan vor allem Privatanleger die Rallye im April. "Privatanleger haben seit dem 8. April Netto-Käufe in Höhe von 50 Milliarden US-Dollar getätigt", so Strategin Emma Wu. Am 28. und 29. April sei deren Marktanteil auf ein Rekordhoch von 36 Prozent gestiegen – im Vergleich zu einem Jahresdurchschnitt von 21 Prozent.
Derzeit scheint jedoch eine Konsolidierungsphase einzusetzen. Am Donnerstag geben die großen US-Indizes nach, nachdem Anleger offenbar Gewinne der letzten Wochen mitnehmen. Cohens Fazit bleibt: Die Erholung sei real – aber fragil.
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Redaktion

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