Deutscher Leitindex
DAX tritt auf der Stelle: Bullen und Bären liefern sich Patt zum Wochenschluss
Die Rekordjagd des DAX ist vorerst gestoppt: Nach dem Hoch am Montag fehlt es an frischen Impulsen. Bullen und Bären halten sich die Waage – zum Wochenschluss tritt der Markt auf der Stelle.
- DAX erreicht 24. Allzeithoch mit 23.696 Punkten.
- Starke Quartalszahlen von fünf DAX-Konzernen beflügeln.
- Volkswagen im Fokus: Hauptversammlung und China-Geschäft.
- Report: Die USA haben fertig! 5 Aktien für den China-Boom

Der große Schwung ist raus – und das spüren auch die Anleger. Nach dem Rekordhoch des DAX am Montag bei fast 23.912 Punkten ist die Dynamik an den Märkten spürbar abgeflaut. Die anfängliche Euphorie über Fortschritte im Handelskonflikt zwischen den USA und China hat sich im Wochenverlauf merklich gelegt. Nun fehlt es an frischen Impulsen, um die Kurse weiter nach oben zu treiben.
Zum Wochenschluss zeigt sich der DAX entsprechend träge. Der Broker IG taxiert den deutschen Leitindex aktuell mit einem Mini-Plus von 0,1 Prozent auf 23.717 Punkte – weit entfernt von neuen Höhenflügen. Gleichzeitig halten sich die Verkaufsbereitschaft und das Abwärtsmomentum in Grenzen. Es ist ein klassisches Patt zwischen Bullen und Bären: Die einen finden keine neuen Argumente zum Kaufen, die anderen keinen echten Grund zu verkaufen.
In diesem Spannungsfeld bleibt die Richtung an den Börsen vorerst unklar. Anleger blicken nun auf mögliche neue Impulsgeber – etwa frische Konjunkturdaten, geldpolitische Aussagen oder Unternehmenszahlen – um die nächste Bewegung einzuleiten. Bis dahin heißt es: abwarten.
In Asien richten sich die Blicke am Morgen auf Japan, wo ein schwacher Jahresauftakt erwartet wird. Analysten gehen davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal um 0,1 Prozent geschrumpft ist. Belastend wirken die schwache Binnennachfrage sowie ein möglicherweise negativer Außenbeitrag. Zwar zogen die Exporte im Vorfeld der von US-Präsident Donald Trump angekündigten Zölle leicht an, doch die Importe dürften noch stärker gewachsen sein.
In Deutschland rückt Volkswagen in den Fokus. Der Konzern muss sich heute auf der Hauptversammlung den Fragen der Aktionäre stellen. Im Zentrum steht das China-Geschäft, in dem VW bei E-Autos unter Druck gerät. Auch Trumps Zollpolitik sorgt für Gesprächsstoff, insbesondere mit Blick auf die Produktion von Audi, für die eine Fertigung in den USA im Raum steht.
Zum Wochenausklang folgen noch wichtige Daten aus den USA. Die Universität Michigan veröffentlicht ihren Index zum Verbrauchervertrauen. Nach einem Stimmungstief im April rechnen Experten mit einer leichten Erholung. Im Fokus stehen auch die Inflationserwartungen der Verbraucher: Im April lagen diese mit 6,5 Prozent auf dem höchsten Stand seit 1981 – getrieben von Zöllen und geopolitischer Unsicherheit.
Ein Thema, das diesmal wohl keine größere Rolle spielen dürfte, ist der kleine Verfallstag. Anders als im März laufen heute nur wenige bedeutende Optionen auf den DAX aus, sodass größere Marktverwerfungen nicht zu erwarten sind.
Die DAX-Futures stehen am Freitagmorgen leicht im Plus und prognostizieren einen DAX-Stand von 23.785 Punkten (Stand: 07:27 Uhr).
*ab 500 Euro Ordervolumen, zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen
Autor: Ferdinand Hammer, wallstreetONLINE Redaktion

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