Vor seinem Abgang
Hier hat Warren Buffett jetzt nochmal kräftig zugeschlagen!
Berkshire Hathaway hat im vergangenen Quartal erneut Verkäufe in Milliardenhöhe vorgenommen. Bei Constellation Brands wurde jedoch kräftig zugekauft!
- Berkshire Hathaway verkauft Anteile, kauft Constellation.
- Buffett übergibt Vorstand an Greg Abel, bleibt aktiv.
- Berkshire-Aktie outperformt S&P 500, bleibt teuer.
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Investorenlegende Warren Buffett wird zum Jahresende seinen Hut nehmen und den Vorstandsvorsitz der von ihm gegründeten Holdinggesellschaft Berkshire Hathaway an seinen Nachfolger Greg Abel abgeben. In einem Interview mit dem Wall Street Journal gab Buffett an, über die Folgen seines hohen Alters nicht länger hinwegsehen zu können.
Das scheint für ihn im vergangenen Quartal jedoch kein Grund gewesen zu sein, die Hände in den Schoß zu legen. Wie aus den an die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC übermittelten Dokumenten (13F-Filings) hervorgeht, ist es im Portfolio von Berkshire Hathaway erneut zu Veränderungen gekommen.
Verkäufe halten an, Cash-Bestand wächst weiter
Vor allem auf der Verkäuferseite engagierte sich Buffett zum wiederholten Male: Die Beteiligungen an der US-Großbank Citigroup und dem brasilianischen FinTech-Unternehmen Nu Holdings, das erst am Dienstag seine Zahlen zum abgelaufenen Quartal vorgestellt hatte, wurden vollständig verkauft.
Zum Teil deutlich reduziert wurden die Positionen an der Großbank Bank of America, dem Finanzdienstleister Capital One Financial und dem Dialysespezialist DaVita. Während bei Capital One Financial und DaVita nur Anpassungen um einige Hunderttausend Stücke vorgenommen wurden, setzte Buffett bei der Bank of America erneut den Rotstift an und verkaufte fast 50 Millionen Anteile mit einem Marktwert von über 2 Milliarden US-Dollar (auf dem Stand von Donnerstagabend).
Hier hat der Altmeister erneut zugeschlagen
Immerhin bei drei Unternehmen hat der Altmeister jedoch zugeschlagen und seine Positionen vergrößert. Das ist neben dem Top-Level-Domain-Provider VeriSign und dem Anbieter von privaten Schwimmbädern Pool vor allem der US-Getränkekonzern Constellation Brands gewesen. Zu dem gehören beispielsweise die Bier-Marke Corona sowie Spirituosen- und Weinerzeugnisse.
Während Pool mit einem Positionswert von rund 460 Millionen US-Dollar eine Position überschaubarer Größe ist, sind Constellation Brands (2,29 Milliarden US-Dollar) und VeriSign (3,74 Milliarden US-Dollar) in die obere Hälfte des Portfolios aufgerückt.
Zu Veränderungen an der Apple-Beteiligung (300 Millionen Anteile) ist es im vergangenen Quartal nicht gekommen. Auch die beiden Positionen dahinter, American Express und Coca-Cola, blieben unangetastet.









Buffett schlägt den Markt auch mit 94 Jahren noch
Der auch in diesem Jahr defensive Ansatz der Holdinggesellschaft hat bislang den Geschmack der Anlegerinnen und Anleger getroffen. Gegenüber dem Jahreswechsel liegt das Plus der Berkshire-Aktie bei 11,9 Prozent. Damit konnte der US-Gesamtmarktindex S&P 500 deutlich geschlagen werden, der sich nur um 0,6 Prozent steigern konnte.
Auch im Jahresvergleich geben die Anteile von Berkshire Hathaway eine gute Figur ab, hier liegen die Zugewinne bei 22,9 Prozent, während der S&P 500 um "nur" 11,5 Prozent zulegen konnte.
Fazit: Bei den eigenen Anteilen würde er derzeit nicht zugreifen
Angesichts der anhaltenden Kursgewinne sind die Anteile von Berkshire Hathaway nicht mehr günstig bewertet. Das für 2025 geschätzte Kurs-Gewinn-Verhältnis von 24,3 liegt um 6,4 Prozent über dem Fünfjahresdurchschnitt (22,8).
Auch beim von Warren Buffett so geschätzten Kurs-Buch-Verhältnis zeigt sich eine Überbewertung: Hier liegt das historische Mittel bei 1,38, während Berkshire Hathaway für das Ende des Geschäftsjahres mit dem 1,57-fachen seines Buchwertes veranschlagt wird. Wer noch nicht investiert ist, sollte für einen höheren Risikopuffer daher niedrigere Kurse abwarten.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion

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