Gewinn-Showdown
Swiss Re verdient Milliarden – kann Munich Re noch mithalten?
Der Rückversicherer Swiss Re legt starke Zahlen für das erste Quartal vor und beeindruckt Anleger trotz widriger Marktbedingungen.
- Swiss Re erzielt 1,27 Mrd. USD Nettogewinn Q1 2025.
- Umsatzrückgang auf 10,41 Mrd. USD, Einmaleffekte belasten.
- CEO optimistisch: Jahresziel über 4,4 Mrd. USD Gewinn.
- Report: Zeitenwende! 3 Uranaktien vor der Neubewertung

Die Schweizer Rückversicherungsgesellschaft Swiss Re hat im ersten Quartal 2025 einen überraschend kräftigen Gewinnsprung erzielt – trotz hoher Schadensbelastungen durch Naturkatastrophen und menschengemachte Großschäden. Der Nettogewinn kletterte auf 1,27 Milliarden US-Dollar, ein Plus von rund 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Aktie von Swiss Re reagiert sofort legt bei Tradegate über 5 Prozent zu auf 167,60 Euro (Stand: 8:10 Uhr MESZ).









Gewinn über Erwartungen – Kapitalrendite überzeugt
Der den Aktionären zurechenbare Quartalsgewinn übertraf den Vorjahreswert von 1,09 Milliarden US-Dollar deutlich. Der Gewinn pro Aktie stieg entsprechend von 3,76 US-Dollar auf 4,31 US-Dollar. Die Eigenkapitalrendite (ROE) lag bei starken 22,4 Prozent, gegenüber 20,7 Prozent im Vorjahr. CEO Andreas Berger kommentierte:
"Trotz erheblicher Großschäden im Bereich Schaden- und Unfallversicherung konnten alle Geschäftseinheiten robuste Ergebnisse liefern"
Versicherungsumsatz rückläufig – Einmaleffekte drücken Vergleichswerte
Während das Ergebnis glänzt, zeigte sich die Umsatzentwicklung im Kerngeschäft rückläufig. Der Versicherungsumsatz sank auf 10,41 Milliarden US-Dollar, nach 11,68 Milliarden US-Dollar im ersten Quartal 2024. Der Rückgang ist jedoch in erster Linie auf positive Einmaleffekte im Vorjahr (insbesondere IFRS-Übergangseffekte und eine externe Rückversicherungsvereinbarung im Bereich Leben und Gesundheit) sowie auf negative Währungseffekte zurückzuführen.
Naturkatastrophen belasten – aber Schadenbegrenzung gelingt
Im Segment Schaden- und Unfallrückversicherung (P&C Re) wurden Großschäden in Höhe von 570 Millionen US-Dollar aus Naturkatastrophen (vor allem die Waldbrände in Los Angeles) sowie 140 Millionen US-Dollar aus von Menschen verursachten Ereignissen verbucht. Dennoch erzielte P&C Re ein solides Ergebnis von 527 Millionen US-Dollar, nur leicht unter dem Vorjahreswert.
Trotz hoher Schadensbelastungen lag das kombinierte Verhältnis bei 86,0 Prozent, und das Unternehmen bekräftigte das Jahresziel von unter 85 Prozent.
Starkes Investitionsergebnis stützt Ergebnis
Der Kapitalanlageerfolg trug wesentlich zum positiven Gesamtergebnis bei. Die Kapitalrendite (ROI) stieg auf 4,4 Prozent (Vorjahr: 4,0 Prozent), begünstigt durch wiederkehrende Erträge und einen Veräußerungsgewinn in Höhe von 209 Millionen US-Dollar aus dem Verkauf einer Minderheitsbeteiligung. Die laufende Ertragsrendite betrug 4,1 Prozent, während die Wiederanlagerendite sogar bei 4,5 Prozent lag.
Strategischer Rückzug von iptiQ auf Kurs
Swiss Re setzt den Rückzug aus dem digitalen Versicherungsarm iptiQ wie geplant um. Im April wurde der Verkauf der iptiQ Americas Sales Solutions via Management-Buyout abgeschlossen, zudem wurde das australische Geschäft an Hannover Rück verkauft.
Ausblick 2025: Swiss Re bleibt zuversichtlich
Trotz eines schwierigen Marktumfelds bestätigt Swiss Re das ambitionierte Ziel für das Gesamtjahr: Ein Nettogewinn von über 4,4 Milliarden US-Dollar. CEO Berger zeigt sich zuversichtlich, dass die konsequenten Maßnahmen im Vorjahr und die fokussierte Ausrichtung das Unternehmen operativ stark positionieren.
Autor: Pascal Grunow, wallstreetONLINE Redaktion

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