Moderate Konsolidierungen starker Kursgewinne sind bullish
Daytrader dürften gestern über weite Strecken wenig Freude mit den Kursen gehabt haben. Phasenweise bekam man den Eindruck, der Handel würde fast vollständig zum Erliegen kommen.
- Daytrader hatten wenig Freude, Handel stagnierte stark.
- US-Konjunkturdaten sorgten für moderate Kursgewinne.
- Konsolidierung bullish, aber Rücksetzer wahrscheinlich.
Moderate Konsolidierungen starker Kursgewinne sind bullish
von Sven Weisenhaus
Daytrader dürften gestern über weite Strecken wenig Freude mit den Kursen gehabt haben. Phasenweise bekam man den Eindruck, der Handel würde fast vollständig zum Erliegen kommen. Selbst das Auf und Ab zu Beginn des offiziellen US-Handels um 15:30 Uhr (MESZ) ist kein Vergleich mehr zu den wilden Kursausschlägen, die sich noch in der vergangenen Woche beobachten ließen. Das war auch vorgestern bereits der Fall.
Gelegenheit zum Durchatmen
Eine Vielzahl von Anlegern dürfte sich über die Ruhe am Markt allerdings auch freuen, bietet sie doch eine willkommene Abwechslung zu den extrem wilden Kursbewegungen der vergangenen Tage und Wochen. So kann man mal etwas durchatmen und muss nicht sekündlich mit plötzlichen Kursausschlägen rechnen.
US-Konjunkturdaten lieferten Impulse
Um 14:30 Uhr gestern kam allerdings wieder etwas mehr Schwung in den Markt. Der Grund: US-Konjunkturdaten. Und diese wurden, wie soll es derzeit auch anders sein, wieder mit steigenden Kursen quittiert. Nasdaq 100 und Dow Jones schossen immerhin um jeweils rund 100 Punkte nach oben. Allerdings war der Anstieg durchaus gerechtfertigt. Denn einige Daten fielen besser aus als erwartet – teilweise sogar deutlich.
Nächster Hinweis auf deutlich geringeren Preisdruck
So fielen zum Beispiel die Erzeugerpreise im April um -0,5 % zum Vormonat. Erwartet worden war dagegen ein Anstieg um +0,2 %, nach unveränderten Preisen im März. Die Jahresrate fiel dadurch von +3,4 % im März auf +2,4 % (Erwartung: +2,5 %).
Auch bei der Kernrate gab es positive Überraschungen: Zum Vormonat lag diese bei -0,4 %. Erwartet worden war nur eine moderate Abschwächung der Teuerung auf +0,3 %, nach +0,4 % im März. Die Jahresrate brach förmlich ein – von im März noch recht hohen +4,0 % (höchster Wert seit Februar 2023) auf +3,1 %.
Waren die Einzelhandelsumsätze positiv oder negativ?
Und obwohl nicht nur Analysten, sondern auch Verbraucher eine wesentlich höhere Teuerung erwartet haben, ließen sich Letztere nicht vom Konsum abhalten. Die Einzelhandelsumsätze legten daher im Vergleich zum Vormonat um immerhin +0,1 % zu, statt wie erwartet nur zu stagnieren (+0,0 %).
Allerdings sind das einerseits nominale Zahlen, die noch um die Inflation bereinigt werden müssten, und andererseits ist das ein deutlicher Rückgang gegenüber den +1,7 %, die noch im März in den Kassen der Händler hängen blieben. Gab es also im März Vorzieheffekte? Und lässt der Konsum aufgrund höherer Preise durch Zölle nun doch nach? Die Daten zum Mai werden es uns verraten.