Heißes Eisen gefällig?

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    Endava-Aktie: Eine profitable Quantencomputerperle aus Great Britain?

    Kennen Sie die Endava-Aktie? Sollten Sie aber! Sie könnte zu einer Perle im Bereich Quantencomputing werden! Die Briten sind nämlich schon profitabel unterwegs!

    Für Sie zusammengefasst
    Heißes Eisen gefällig? - Endava-Aktie: Eine profitable Quantencomputerperle aus Great Britain?

    Die Quantenindustrie steht vor einem dynamischen Wachstumsschub: Laut einer aktuellen Analyse von ResearchAndMarkets belief sich das globale Marktvolumen im Jahr 2024 auf rund 1,9 Milliarden US-Dollar. Bis 2030 soll der Markt auf 7,5 Milliarden Dollar anwachsen – das entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 28,7 Prozent.

    Angesichts dieser Perspektiven rückt der Sektor zunehmend in den Fokus institutioneller und privater Investoren. Besonders in den USA hat sich ein Cluster vielversprechender Quantenunternehmen etabliert: Namen wie D-Wave Quantum, Rigetti Computing, IonQ und Quantum Computing zählen zu den Pionieren der Branche – und sind inzwischen auch an der Börse vertreten.

    Doch auch die großen Technologiekonzerne mischen mit. Konzerne wie IBM, Intel, Alphabet und Honeywell verfolgen ambitionierte Quantenstrategien und investieren kräftig in Forschung, Infrastruktur und Personal. Für Anleger eröffnet sich damit ein zunehmend differenzierter Markt mit sowohl spezialisierten Pure-Playern als auch breit aufgestellten Tech-Giganten – und entsprechend vielfältigen Investmentchancen.

    Eine noch relativ unbekanntes Unternehmen aus Großbritannien fängt langsam an, sich sein Stück vom Kuchen abzuschneiden.

    Endava: Frühzeitige Weichenstellung für die Technologie von morgen

    Endava plc, das britische IT-Dienstleistungsunternehmen mit Schwerpunkt auf digitaler Transformation, positioniert sich zunehmend als Vorreiter im Bereich zukunftsweisender Technologien – dazu zählt auch das Quantencomputing. Mit der Initiative Dava.X Quantum verfolgt Endava das Ziel, Unternehmen schon heute auf die kommenden Umbrüche durch Quantenrechner vorzubereiten.

    Im Zentrum steht dabei ein ganzheitlicher Ansatz: Endava berät Unternehmen strategisch zu den Auswirkungen von Quantencomputing auf ihr Geschäftsmodell und identifiziert relevante Anwendungsfelder. Pilotprojekte sollen konkrete Einsatzszenarien erproben und deren wirtschaftlichen Nutzen belegen. Gleichzeitig arbeitet Endava an hybriden Lösungen, die klassische IT-Strukturen mit Quantenprozessoren kombinieren – etwa bei der Lösung komplexer Optimierungs- oder Simulationsprobleme.

    Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Thema Cybersicherheit. Endava beschäftigt sich intensiv mit quantenresistenter Verschlüsselung, um Kunden langfristig gegen neue Bedrohungen zu wappnen, die mit der zunehmenden Rechenleistung von Quantencomputern einhergehen. Auch die Kombination von Künstlicher Intelligenz und Quantencomputing wird aktiv erforscht – insbesondere dort, wo klassische Systeme an ihre Grenzen stoßen.

    Mit Dava.X Quantum betritt Endava zwar ein technologisch noch junges Feld, doch das Unternehmen signalisiert deutlich, dass es seine Kunden frühzeitig an diese Entwicklung heranführen will. Ziel ist es, konkrete Geschäftsanwendungen zu identifizieren und praktikable Übergänge in eine Ära des Quantencomputings zu ermöglichen. Damit unterstreicht Endava seinen Anspruch, nicht nur in der Gegenwart, sondern auch in der technologischen Zukunft ein relevanter Partner für Unternehmen zu sein.

    Endava überrascht beim Gewinn, enttäuscht aber beim Ausblick

    Der britische IT-Dienstleister Endava hat Mitte Mai seine Zahlen für das dritte Quartal des laufenden Geschäftsjahres vorgelegt – mit einem gemischten Ergebnis. Beim Gewinn konnte das Unternehmen die Erwartungen der Analysten übertreffen: Der bereinigte Gewinn je Aktie stieg auf 0,34 Pfund (rund 0,40 Euro), nach 0,22 Pfund (ca. 0,26 Euro) im Vorjahr. Analysten hatten im Vorfeld im Schnitt mit 0,30 Pfund (etwa 0,35 Euro) gerechnet.

    Der Umsatz lag im Berichtszeitraum, der am 31. März endete, bei 194,8 Millionen Pfund (rund 229 Millionen Euro) und damit über dem Vorjahreswert von 174,4 Millionen Pfund (etwa 205 Millionen Euro), aber unter den Markterwartungen. Analysten hatten mit 197,6 Millionen Pfund (rund 232 Millionen Euro) gerechnet.

    Für das laufende vierte Quartal zeigt sich Endava zurückhaltend. Das Unternehmen prognostiziert einen bereinigten Gewinn je Aktie von 0,22 bis 0,24 Pfund (etwa 0,26 bis 0,28 Euro) und erwartet einen Umsatz zwischen 186 und 188 Millionen Pfund (rund 218 bis 221 Millionen Euro). Damit liegt der Ausblick deutlich unter den Erwartungen: Der Analystenkonsens geht von einem Gewinn von 0,34 Pfund (etwa 0,40 Euro) je Aktie und einem Umsatz von 201,6 Millionen Pfund (etwa 236 Millionen Euro) aus.

    Auch auf Jahressicht musste Endava die Prognose nach unten korrigieren. Der bereinigte Gewinn soll nun nur noch bei 1,11 bis 1,13 Pfund (rund 1,30 bis 1,32 Euro) liegen – zuvor war das Unternehmen noch von 1,20 bis 1,23 Pfund (ca. 1,41 bis 1,44 Euro) ausgegangen. Die neue Umsatzprognose liegt bei 771,5 bis 773,5 Millionen Pfund (rund 907 bis 909 Millionen Euro) – ebenfalls unter der bisherigen Spanne von 795 bis 800 Millionen Pfund (ca. 934 bis 940 Millionen Euro). Analysten hatten mit 1,18 Pfund (ca. 1,39 Euro) Gewinn je Aktie und einem Jahresumsatz von 789,5 Millionen Pfund (etwa 928 Millionen Euro) gerechnet.

    Mit den Zahlen für das dritte Quartal hat sich Endava ein ganz schön großes Ei ins Nest gelegt. Die Anleger schickten die Aktie nach der Veröffentlichung sofort in den Keller. Das Minus lag bei über 30 Prozent. Die schön begonnene Erholung endete somit auf einem Allzeittief.

    Mein Tipp: Endava mit reinen Playern der Quantencomputerbauern in einen Topf zu werfen wird der Aktie nicht gerecht. Die Briten sind eher in der Mitte zwischen den Kunden und den Bauern der Quantencomputer anzusiedeln. Dava.X Quantum zielt darauf ab, Unternehmen bei der Integration von Quantencomputing-Technologien zu unterstützen – mit dem Ziel, komplexe Herausforderungen effizienter zu lösen und neue, innovative Anwendungsmöglichkeiten zu erschließen. Als Amazon vermeldet hat, dass es seine Kunden auf das Zeitalter der Quantencomputer vorbereitet, hat die Aktie einen Freudensprung gemacht.

    Endava selbst entwickelt und baut keine Quantencomputer. Das Risiko von Fehlschlägen bei der Entwicklung eines Quatencomputers ist daher nicht in der Aktie enthalten. Trotzdem werden die Briten wohl in einen Topf geworfen mit D-Wave Quantum, Rigetti & Co.

     

    Wenn Endava schon in den gleichen Topf geworfen wird, wie die Bauer von Quantencomputern, dann wird ein Punkt klar vergessen: Die Briten arbeiten bereits profitabel. Zwar nicht ganz so profitabel wie erwartet, aber immerhin steht eine schwarze Zahl unterm Strich. Das geschätzte KGV für das laufende Jahr liegt bei rund 29 und soll im kommenden Jahr auf 22 fallen. Zahlen, von denen die reinen Bauer der Quantencomputer noch sehr weit entfernt sind.

    Fakt ist auch, dass sehr viele Konzerne noch gar nicht genau wissen, was mit Quantencomputing in naher Zukunft auf sie zukommt und wie sie die Technologie einsetzen können. Da aber niemand den Zug verpassen möchte, dürfte es sich für Endava im gleichen Zeitraum auszahlen, dass sich die Briten genau auf diesen Part spezialisiert haben.

    Daher könnte sich Endava zu einer Perle im Bereich Quantencomputing entwickeln, die aktuell nicht sehr viele Anleger auf dem Radar haben. Stabilisiert sich die ADR-Aktie im Bereich von 15 US-Dollar, dann können mutige Anleger eine kleine Position aufbauen, um die Aktie nicht aus den Augen zu verlieren.

    Für einen größeren Einstieg ist es noch zu früh, da sollten Anleger lieber noch etwas warten bis sich der Rauch der Prognosesenkung gelegt hat und die Aktie sich wieder der 50-Tage-Linie nähert, die aktuell bei 19,40 US-Dollar verläuft.

    Markus Weingran, Chefredakteur wallstreetONLINE Börsenlounge

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    Verfasst vonRedakteurMarkus Weingran

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