Bringt der gestrige Verfallstag eine Wende?
Der zähe Handel an den Börsen hat sich auch gestern fortgesetzt, bis zum typischen Volatilitätsschub zur Eröffnung des offiziellen US-Handels.
- Zäher Handel an Börsen, Volatilität bleibt hoch.
- DAX outperformt US-Aktien, Rekordhochs erreicht.
- Hohe Bewertungen, Rücksetzer könnten bevorstehen.
Bringt der gestrige Verfallstag eine Wende?
von Sven Weisenhaus
Der zähe Handel an den Börsen hat sich auch gestern fortgesetzt, bis zum typischen Volatilitätsschub zur Eröffnung des offiziellen US-Handels. Das Märchen vom angeblich volatilen Verfallstag, an dem die Kurse plötzliche wilde Kursbewegungen vollziehen, sollte daher eigentlich langsam auserzählt sein.
Es ist aber keineswegs so, dass die Kurse dabei nicht vom Fleck kommen. Stattdessen lassen sich immer wieder Aufwärtsimpulse beobachten, mit denen sich die Rally am Aktienmarkt scheinbar unaufhaltsam fortsetzt. Nennenswerte Rücksetzer: Mangelware.
Am 28. April hatte ich im Chartanalyse-Dienst „Target-Trend-Spezial“ daher das Motto „Kein Tag ohne Kursgewinne beim DAX“ eingeführt. Seitdem findet es sich in 10 von 12 Chartanalysen zum deutschen Leitindex.
Rekordverdächtige Outperformance
Derweil berichtete das Handelsblatt vorgestern, dass der DAX mit einem Anstieg um 27 % in nur 5 Wochen und einem Plus von 17 % seit Anfang des Jahres den US-Aktien davon enteilt ist. Zum Vergleich: „Der marktbreite S&P 500 mit den größten börsennotierten Unternehmen Amerikas notiert nach der jüngsten Erholung nur auf dem Stand vom Jahresanfang“, so das Handelsblatt. Nach Berechnungen des weltweit größten Vermögensverwalters Blackrock habe die Outperformance europäischer Aktien gegenüber US-Aktien dadurch den höchsten Stand seit einem Jahrzehnt erreicht.
Ähnlich berichtete Torsten Ewert übrigens bereits am 9. Mai seinen Lesern der Börsenbriefe „Geldanlage-Brief“ und „Aktien-Perlen“. Dort war jeweils zu lesen, dass es eine solche Performance-Differenz von fast 20 Prozentpunkten zuvor erst 6-mal gegeben hat. Und dass der S&P 500 zeitweise sogar noch um mehr als -5 % gegenüber seinem Jahresendstand 2024 zurücklag, während der Kurs-DAX schon mehr als 10 % im Plus notierte, gab es bisher sogar nur einmal: im März 2000 (!) als definitiv Übertreibung herrschte.
Zudem schrieb Torsten Ewert, dass der DAX trotz eines Einbruchs um -21,34 % schon nach nur 35 Handelstagen bereits wieder ein neues Rekordhoch erreicht hat. „Der DAX hat damit einen mehr als 20%-igen Crash in Rekordzeit aufgeholt. (Der bisherige Rekord wurde 1997 aufgestellt, als er von Hoch zu Hoch mit zwischenzeitlichem 21,8%-igem Kurseinbruch immerhin 126 Handelstage brauchte.)“.